Edward N. Hines (1870–1938), Mitglied der Straßenkommission des Wayne County in Michigan, gilt als Erfinder der Fahrbahnmarkierung. Er schlug 1911 vor, auf der ersten Betonstraße der Welt, der Woodward Avenue in Detroit, eine Mittellinie zur Fahrbahntrennung anzubringen.
Zehn Jahre später (1921) entstand in der englischen Kleinstadt Sutton Coldfield, einem Vorort von Birmingham, die erste Fahrbahnmarkierung Großbritanniens. Dieses Experiment zur Entschärfung eines damaligen Unfallschwerpunkts war so erfolgreich, dass weiße Fahrbahnmarkierungen in Großbritannien und anderen Ländern zum Standard erhoben wurden.
Schwarzer Trennstrich auf Reichsautobahn Ende der 1930er Jahre – Bilddokumente aus den 1920er Jahren zeigen, dass auf deutschen Innerorts- und Außerortsstraßen keinerlei Markierungen zu finden sind. Erst mit der Zunahme der Verkehrsdichte und der Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs wurde das Aufbringen von Fahrbahnmarkierungen notwendig. So wurden 1925 in Berlin offiziell weiße Markierungen zur Fahrbahn- und Fahrstreifenbegrenzung eingeführt. In den 1930er Jahren wurden Reichsautobahnen und Reichsstraßen mit weißer und oder schwarzer Markierung versehen. Die schwarze Markierung wurde aufgrund des schlechten Kontrastverhältnisses zwischen der hellen Betonfahrbahn oder dem grauen Granitsteinverband und der weißen Markierung gewählt.
Richtlinien der damaligen Zeit schreiben einen Trennstrich vor, der die Fahrbahn in zwei Fahrstreifen aufteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der stark zunehmenden Motorisierung wurde im innerstädtischen Bereich begonnen, Fahrbahnmarkierung zur Verbesserung der Verkehrsführung aufzubringen. Geräte oder Maschinen zum Auftragen der Markierung waren damals unbekannt, stattdessen wurden die Linien per Hand von Fahrbahnmarkierern aufgebracht. Erst mit der Entwicklung von Markierungsmaschinen in den Nachkriegsjahren nahm die Menge an Fahrbahnmarkierungen rasant zu. Ab den 1950er Jahren setzten sich verstärkt Thermoplast-Markierungen durch und verdrängten die bis dahin verwendeten einfachen Farbsysteme zunehmend. Zwanzig Jahre später, zu Beginn der 1970er Jahre, wurden erste Kaltspritz-Plastikmarkierungen aufgetragen, durch das Aufkommen von Kaltfräsen wurde das Einlegen von Markierungen möglich. Im Jahr 1984 wurde die Typ-II-Markierung entwickelt und erstmals auf der A 49 zur Anwendung gebracht.[8] Damit wurde zum ersten Mal ein Markierungssystem verwendet, das eine erhöhte Nachtsichtbarkeit bei Nässe gewährleistet. Markierungsmaterialien wie etwa Dispersionsfarben, Folien oder Kaltplastiken sind erstmals in den 1990er Jahren im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit und den Umweltschutz aufgebracht worden.
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