Die Formel 1 gilt als die Königsklasse des Motorsports. Mercedes-Benz ist eine der erfolgreichsten Marken in dieser Rennserie, zuletzt 2018 mit der vierten Weltmeisterschaft für Lewis Hamilton auf Mercedes-AMG Petronas Motorsport sowie dem fünften Konstrukteurstitel und Fahrertitel in Folge. Dieser Jubiläums-Newsletter fasst die Historie des Engagements zusammen.
Am 17. März 2019 beginnt mit dem Großen Preis von Australien in Melbourne die neue Saison der Formel 1. Mercedes-AMG Petronas Motorsport tritt wieder mit zwei Fahrzeugen und den Fahrern Lewis Hamilton und Valtteri Bottas an, um eine beispiellose Erfolgsserie fortzusetzen. Von 2014 bis 2018 holt das Team hintereinander fünf Fahrer-Weltmeisterschaften und fünf Konstrukteurs-Weltmeisterschaften.
Der Wille zum Wettbewerb steckt in den Genen der Marke. Bereits bei der ersten Automobilwettfahrt der Welt, 1894 von Paris nach Rouen ausgetragen, sind Daimler-Motoren die Basis des Erfolgs. Weitere wichtige Triumphe schließen sich an. Auch nach der Jahrhundertwende dominieren die Vorgängermarken Benz und Mercedes sowie ab 1926 schließlich die Marke Mercedes-Benz immer wieder das internationale Renngeschehen.
Eine glänzende Epoche des europäischen Motorsports und zugleich eine herausragende Ära in der Motorsporthistorie von Mercedes-Benz sind die Jahre 1934 bis 1939: Die Silberpfeile aus Stuttgart siegen immer wieder in den großen Rennen Europas. Mercedes-Benz erringt in dieser Zeit drei Europameistertitel, vergleichbar mit den heutigen Weltmeistertiteln der Formel 1. Hinzu kommen zahlreiche weitere Rennsiege und Aufsehen erregende Rekorde.
Die von der FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) festgelegte Formel 1 wird 1950 erstmals ausgetragen. Sie setzt die Tradition der Grand-Prix-Europameisterschaft fort. Mercedes-Benz ist noch mit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt, verfolgt das Geschehen aber sehr aufmerksam. Die Marke will möglichst schnell wieder im internationalen Motorsport Erfolge erzielen und testet 1951 bei zwei Rennen in Argentinien die Konkurrenzfähigkeit des Vorkriegsfahrzeugs W 154. Mit zwei zweiten Plätzen schlägt es sich achtbar, doch siegfähig ist das schnelle, aber schwere Fahrzeug im aktuellen Umfeld nicht mehr. Die Stuttgarter wählen einen pragmatischen, aber sehr erfolgreichen Weg für den Wiederanfang: Für die Saison 1952 wird auf Basis des neuen Personenwagens 300 (W 186) der 300 SL Rennsportwagen (W 194) entwickelt. Es ist das dominierende Fahrzeug der Saison – seiner einzigen. Denn Mercedes-Benz konzentriert sich 1953 bereits ganz auf den Einstieg in die Formel 1 ab 1954, wenn das neue Reglement mit einem Maximalhubraum von 2,5 Litern in Kraft tritt.
Die Rückkehr der Silberpfeile
Dafür entsteht der neue Rennwagen W 196 R. Er erfüllt alle Erwartungen: Gleich beim ersten Rennen, dem Großen Preis von Frankreich in Reims am 4. Juli 1954, fahren Juan Manuel Fangio und Karl Kling einen Doppelsieg ein. Die Siegesserie wird fortgesetzt, und am Ende dieser Premierensaison ist Fangio Formel-1-Weltmeister.
Mit dem weiterentwickelten Grand-Prix-Wagen und dem auf ihm basierenden Rennsportwagen 300 SLR (W 196 S) geht die Rennabteilung 1955 auf doppelte Jagd. Mercedes-Benz will den Titelgewinn im Grand-Prix-Sport wiederholen und zusätzlich in der Sportwagen-Weltmeisterschaft punkten. Das gelingt: Fangio wird erneut Formel-1-Weltmeister, Stirling Moss holt den Vizetitel. Und die Sportwagen-WM gewinnt die Marke ebenso wie die Rallye-Europameisterschaft.
Auf der Höhe dieses Erfolgs zieht Mercedes-Benz sich Ende 1955 aus dem Motorsport zurück, um sich auf den Ausbau des Serienwagenprogramms zu fokussieren. Nach großen Erfolgen bei Langstreckenrennen und Rallyes kehrt die Marke erst in den 1980er-Jahren wieder auf die Rundstrecke zurück, zunächst mit Rennsportwagen und Tourenwagen. Herausragend sind die Erfolge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft sowie der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft und der Deutscher Tourenwagen-Masters (DTM) von 1988 bis 2018.
1994 steigt Mercedes-Benz wieder in die Formel 1 ein, zunächst über die Teams Sauber-Mercedes (1994) und McLaren-Mercedes (seit 1995). In dieser Zeit gewinnen Mika Häkkinen zwei (1998 und 1999) und Lewis Hamilton einen Weltmeistertitel (2008). Das Team West-McLaren-Mercedes wird 1998 Konstrukteursmeister. Dazu kommen zehn Vizemeisterschaften.
Mit eigenem Werksteam in eine neue Ära
Eine neue Ära bricht im Jahr 2010 an: Mercedes-Benz kehrt mit einem eigenen Werksteam in die Formel 1 zurück und verpflichtet als Spitzenfahrer Michael Schumacher, der nach seinem Rücktritt in der Saison 2013 von Lewis Hamilton ersetzt wird, sowie Nico Rosberg. Hamilton ist 2008 mit 23 Jahren der damals jüngste Weltmeister in der Formel-1-Geschichte und hat von 2010 bis 2012 insgesamt zehn Mal bei einem Grand Prix ganz oben auf dem Siegerpodest gestanden. Nico Rosberg feiert 2012 beim Rennen in Shanghai seinen ersten GP-Sieg mit einem Silberpfeil und zugleich den ersten Sieg für Mercedes-AMG Petronas Motorsport. Am Ende der Saison 2013 sichert sich das Werksteam die Vizemeisterschaft der Konstrukteure.
Mit der Saison 2014 beginnt eine weitere Glanzzeit der Silberpfeile. Sie holen fünf WM-Doppelsiege in Folge: Mercedes-AMG Petronas Motorsport wird von 2014 bis 2018 jeweils Konstrukteursweltmeister der Formel 1. Die Fahrertitel gehen viermal an Lewis Hamilton (2014, 2015, 2017 und 2018) sowie an Nico Rosberg (2016). Dazu kommen in dieser Zeit insgesamt drei Vizetitel der Fahrermeisterschaft für Nico Rosberg (2014 und 2015) sowie Lewis Hamilton (2016) und ein dritter Platz für Valtteri Bottas (2017).
Mit dieser glänzenden Bilanz gehört Mercedes-Benz zu den erfolgreichsten Marken in der Formel 1. Daran knüpft auch das Ende 2019 beginnende Engagement in der Formel E für batterieelektrische Rennwagen an. Damit beginnt eine neue Ära – denn Motorsport ist ein essentieller Bestandteil der Marken-DNA von Mercedes-Benz.Weniger anzeigen