Um es auf den Punkt zu bringen: Die von Bonhams im Mercedes-Benz Museum veranstaltete Auktion war ein voller Erfolg. Wenn denn da nicht die Ungereimtheiten um den Flügeltürer wären. Aber fangen wir systematisch an. Im Angebot waren 48 Autos, darunter aber auch ein extrem sehr seltenes Tretauto von Ferbedo, Lot Nummer 1. Standesgemäß von einem Kind über den roten Teppich gestrampelt. Mit 3.450 Euro inklusive Aufgeld eine Punktlandung. 3.000 waren Minimum und prompt erzielt, Hammerpreis plus 15 Prozent für Bonhams, siehe 3.450 Endergebnis.
Von den 48 Lots wurden 16 nicht verkauft. Trotzdem Gesamtergebnis als sogenannter Hammerpreis 10.309.500 Euro. Plus die 15 Prozent Aufgeld in Höhe von 1.546.425 Euro für Bonhams ein sicherlich für alle Beteiligten gutes Ergebnis. Mithin Gesamtumsatz 11.855.925 Euro.
Die drei Topseller waren (Preise inkl. Aufgeld)
- 500 K Spezial Roadster (Factory Upgrade auf 540 K), 1934 für 3.105.000 Euro
- 540 K Cabrio A, 1936 für 2.242.500 Euro
- 300 SL Coupe, 1955 für 1.380.000 Euro
Erwähnenswert dazu zwei Dinge: Der Spezial Roadster wurde zugunsten der Schwedischen Krebs- und Alzheimer Forschungsgesellschaft versteigert, tolle Geste des Verkäufers. Zum anderen der Benz Ideal von 1901, der unglaubliche 471.500 Euro erzielte.
Doch zurück zu meinem 300 SL Flügel, dem Lot 26. Der von Stirling Moss 1954 zur Vorbereitung der Mille Miglia im Folgejahr genutzte Flügel wurde zum sensationellen Preis von 1,8 Millionen Euro zugeschlagen. Wohlgemerkt zugeschlagen. Keine Bemerkung von Chefauktionator Malcom Balber „not enough“ (nicht ausreichend), wie bei anderen Lots. In der Pressemitteilung von Bonhams taucht er allerdings nicht auf, für Platz 3 hätte es gereicht. Auch online (siehe Screenshot) seltsames: Das nicht verkaufte Lot 27 mit allen Estimates, das Vorhergehende mit leerem Feld. War hier ein Spaßbieter am Werk? Wir bleiben dran. Eine detaillierte Analyse der Auktion in der nächsten MVC Depesche. Dann vielleicht auch mit mehr Informationen zu Lot 26.