50 Jahre Gurt

 

Testperson mit Sicherheitsgurt 1955

Gemeinhin gilt der Daimler-Benz Konstrukteur Béla Barényi als Nestor der passiven Sicherheit und ganz sicher hat er viele Entwicklungen zu diesem Thema in Gang gebracht. Rückhaltesysteme waren bei Mercedes-Benz schon früh ein Thema – aber in Serie ging es bei einem anderen Hersteller.

Preston Tucker verwirklichte einen Beckengurt für die Serie bereits 1946. Der Tucker Torpedo wurde allerdings nur in knapp 50 Einheiten gebaut.

Im Februar 1959 startete der Lebensretter dann seine Karriere, der bis heute mehrere Millionen Menschen vor schweren Verletzungen und dem Tod bewahrt hat. Dennoch trat man ihm anfangs äußerst skeptisch entgegen und begab sich erst gegen Strafandrohung flächendeckend in seine Obhut. Die Rede ist vom Dreipunktsicherheitsgurt, den der schwedische Ingenieur Nils Bohlin entwickelte. Erstmals serienmäßig kam er 1959 in den Volvo-Modellen Amazon und PV 544 zum Einsatz. Für die Sicherheit ein großer Sprung nach vorn. „Die Unfallfolgen können unangeschnallt bereits ab 30 km/h verheerend sein, selbst in einem modernen Auto“, geben Sicherheitsexperten des AvD auch heute zu bedenken. „Für ungesicherte Kinder besteht bereits bei einem Aufprall mit 15 km/h Lebensgefahr.“

Am 1. Januar 1976 wurde das Anlegen des Sicherheitsgurts in Deutschland zur Pflicht. Das Gebot galt damals nur für die Vordersitze von Personenwagen, betrifft also Fahrer und Beifahrer. Unfallversuche haben in den Jahren zuvor eindeutig gezeigt, wie wichtig der Sicherheitsgurt als Rückhaltesystem bei einer Kollision ist. Schon seit 1974 wurden deshalb alle in Deutschland verkauften Neufahrzeuge serienmäßig mit Gurten an den Vordersitzen ausgerüstet. Bald kam eine Nachrüstpflicht für alle Fahrzeuge ab Baujahr 1969 (für Gute vorn).