60 Jahre Gyro Gearloose alias Daniel Düsentrieb

Daniel Düsentrieb (Gyro Gearloose) ist von Beruf Diplom-Ingenieur und Erfinder. Zu seinen bekanntesten, knapp 200 meist überflüssigen Erfindungen zählen die Intelligenzstrahlen, die Denkkappe und der Luftroller. Er wird ab 1956 unterstützt von seinem Helferlein, einem kleinen Roboter mit einer Glühbirne als Kopf. Der Idealist Düsentrieb arbeitet eher für sein Ansehen und den großen Durchbruch als für den schnöden Mammon. Er lässt sich sogar teilweise von seinen Kunden, u.a. auch Dagobert Duck, finanziell ausbeuten.

Der Zeichner Carl Barks – Geistiger Vater von Daniel Düsentrieb war der US-amerikanische Zeichner Carl Barks. Dieser war auch für Dagobert Duck oder die Panzerknacker verantwortlich. Im Mai 1952 hatte Düsentrieb einen ersten Kurzauftritt in dem Donald-Duck-Zehnseiter „Gladstone’s Terrible Secret“ (Eine peinliche Enthüllung): Er schenkt Gustav Gans, nachdem seine neuartige Methode, mittels einer Hüpfstelze Butter zu gewinnen, nicht funktionierte, die stattdessen gewonnene Schlagsahne.

Barks selbst bestätigte, dass Daniel Düsentrieb zu seinen Lieblingsfiguren gehöre und dass er sich stark mit ihm identifiziere: „Ich bin der geborene Erfinder. Ich denke mir alle möglichen und unmöglichen Gerätschaften aus. Es wäre schier unmöglich, all die zahllosen Erfindungen zum Patent anzumelden, die mir mal im Kopf herumgekreist sind.“

Die Übersetzerin Dr. Erika Fuchs – Von 1951 bis 1988 war sie Chefredakteurin des deutschen Ablegers von Micky Maus. Ihre Übersetzungen ins Deutsche sind bis heute Legende. Die mit suma cum laude promovierte Akademikerin konnte dabei auf ein extrem großes Hintergrundwissen zurück greifen. Unvergessen ihr Spruch „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“. Die hintersinnige Interpretation des 1871 entstandenen Liedes von Heinrich Seidel mit den Anfangszeilen „Dem Ingenieur ist nichts zu schwere – Er lacht und spricht: Wenn dieses nicht, so geht doch das!“ hat bis heute Bestand. Als profunde Kennerin der deutschen Klassiker war Fuchs der Überzeugung „Man kann gar nicht gebildet genug sein, um Comics zu übersetzen“. Der Erfolg gibt ihr bis heute recht.

Inflektiv („Erikativ“) – An dieser Stelle abschließend ein Zitat aus www.duckipedia.de: „Neben Fuchsschen Zitaten ist vor allem eine weitere Sprach- und bersetzungsangewohnheit dank der gebürtigen Rostockerin in den deutschen Sprachgebrauch eingegangen. Dabei handelt es sich um den Inflektiv, der besser unter dem Spitznamen „Erikativ“ bekannt ist und sich besonders in Internet-Chatrooms und in Verbindung mit anderen neueren Technologien, wie den SMSs, immer weiter in die normale Sprache mit einwebt…. Die Idee des Inflektives ist von den englischen Infinitiven abgeleitet. Dabei werden im Deutschen die Wortendungen weggelassen („seufz“ anstatt seufzen). Bekannt und einer breiteren Masse zugänglich gemacht wurde der neue Wortstamm aber ausschließlich durch Erika Fuchs, die die Inflektive von Anfang an in ihren Disney-Übersetzungen benutzte, um sie zu perfektionieren und den lautmalerischen Charakter der Verben hervorzuheben. Mit einem so großen Erfolg hatte sie aber nicht gerechnet. Heute gehören sie zu quasi jedem Comic, der in deutscher Sprache erscheint, dazu. …. Einige der bekanntesten in Disney-Comics verwendeten Inflektive sind zum Beispiel „ächz“ (ächzen), „grummel“ (grummeln) oder „schluck“ (schlucken).“

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