70 Jahre Mittelmotor

Daimler-Benz präsentierte auf der Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung vom 14.02. bis 24.02.1934 in Berlin den Heckmotor-Sportwagen Typ 150 (W 30) mit 1,5-Liter-Vierzylindermotor. Das Aggregat leistete 55 PS und verhilft dem Auto zu einer Höchstgeschwindigkeit von rund 125 km/h. Im Unterschied zum Typ 130 aus dem Jahr 1934 ist der Motor nun vor der Hinterachse plaziert, was die Handhabung zwar verbessert, aber immer noch einen kundigen Fahrer erfordert. Wegen der Motorposition gab es den Typ 150 ausschließlich als Zweisitzer-Roadster und Sportlimousine. Insgesamt wog das flotte Design nicht die Nachteile auf – nach sehr wenigen Exemplaren wurde die Produktion schon 1936 wieder eingestellt. Obwohl die Prospekte schon gedruckt und verteilt waren, wurden keine Bestellungen aufgenommen. Bereits 1920 bis 1924 gab es schon Fahrzeuge aus dem Hause Benz mit Mittelmotor (Benz Tropfenwagen als Straßenversion und Rennausführung) und selbst der Daimler Reitwagen könnte als Mittelmotorwagen gezählt werden. Betrachtet man all diese Mittelmotorfahrzeuge unter der heute gebräuchliche Verbindung eines Mittelmotorkonzepts mit einer ausgeglichenen Gewichtsverteilung als Entwicklungsziel, so kann der Typ 150 als erster Mittelmotorwagen aus dem Hause Daimler-Benz gezählt werden, der erste Mittelmotor-Mercedes ist er sowieso, da die anderen ja noch vor der Fusion und vor dem Einführen der Marke Mercedes erschaffen wurden.