Jetzt will auch die zweite Weltmacht ein Programm nach deutschem Vorbild einleiten. Russland plant zur Ankurbelung seiner maroden Automobilindustrie die Einführung einer Abwrackprämie, das berichtete die Moskauer Tageszeitung „Wedomosti“ (Mittwoch) unter Berufung auf einen entsprechenden Gesetzentwurf. Demnach solle der Besitzer eines mindestens zehn Jahre alten Wagens künftig bei Verschrottung einen Gutschein in Höhe von 50.000 Rubel (rund 1.100 Euro) erhalten. Den Zuschuss gebe es allerdings nur beim Kauf eines in Russland hergestellten Fahrzeugs. Der Kreml bemüht sich derzeit, mit dem Autozulieferer Magna die Mehrheit an Opel zu übernehmen, um in Zukunft die Modelle in Russland zu produzieren.
Russische Automobilexperten haben aber die Schwachstellen des Systems schon erkannt und äußerten sich skeptisch zu den Abwrackplänen. Das Programm werde die Nachfrage kaum spürbar ankurbeln, weil die Besitzer von zehn Jahre alten Wagen nicht zu den Reichen zählten und wirklich alte sich garnicht mehr auf den Straßen fänden, sagte der Manager eines russischen Autowerks der Zeitung. Sinnvoll wäre vielmehr, den Gutschein auch als Anzahlung beim Kauf eines Wagens auf Kredit anzurechnen.
Doch der volkswirtschaftliche Schaden, der besonders von Politikern gern zu Gunsten des kurzfristigen Erfolgs in Kauf genommen wird, sei noch garnicht ab zu schätzen.
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