180 Fahrzeugklassiker, 150 Kilometer, auf sechs Etappen, zwei Veranstalter, ein Erlebnis – die August Horch Klassik bestand ihre vierte Auflage mit Bravour. Die Straßen und Landschaften des schönen Erzgebirges bildeten wieder die malerische Kulisse für die inzwischen legendäre Rallye im Namen und Gedenken des Autopioniers Horch. An den Start gingen in den 150 Automobilen aus sechseinhalb Jahrzehnten Automobilgeschichte auch in diesem Jahr wieder Fahrzeugbesitzer und –liebhaber aus ganz Deutschland.
Start war traditionell vor dem August Horch Museum, neben dem Motorsportclub Zwickau e.V., der Ausrichter dieser Veranstaltung. Zahlreiche Zuschauer nahmen die Gelegenheit trotz tropischer Hitze wahr, die historischen Fahrzeuge entlang der Strecke zu bewundern. Eine Besonderheit wartete an der Kontrollstelle Schmalzgrube, wo die Veteranen der Straßen auf jene auf Schienen trafen und quasi den Abschluss der 1. Eisenbahn- und Oldtimertage bildeten. Mittags nahmen die reichlich 360 Teilnehmer ein Mittagessen auf Schloss Wildeck in Zschopau ein, das ob der bemerkenswert guten Vorbereitung wohl lange in Erinnerung bleiben wird.
Der Rallye voraus ging traditionell das sogenannte „Benzingespräch“. Am Vorabend plauderte der Schirmherr Prof. Dr. Bernd Rosemeyer vor interessierten Teilnehmern aus seinen Familienmemoiren und zeigte Einblicke ins private Fotoalbum. Schließlich waren seine Eltern keine geringeren als die Fliegerpilotin Elly Beinhorn und der Auto Union-Star-Rennfahrer Bernd Rosemeyer. Philippe Casse, jahrelanger Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des belgischen Importeurs von Audi und VW, D’Iteren, unterhielt die Zuhörerschaft auf seine Weise und gab Einblicke in die Bedienung eines Auto Union Silberpfeils Typ A, den er selbst 2004 anlässlich der Eröffnung des August Horch Museums auf dem Brückenberg steuerte.
Mit der Ausgabe der Urkunden und eines Erinnerungsfotos für alle Beteiligten, besonders aber mit der Ehrung außergewöhnlicher Teilnehmer fand die diesjährige Rundfahrt ihren würdigen Abschluss. Ausgezeichnet wurden Christoph Kästner (auf NSU 501/T) und Detlef Dix (auf Neander 750) für die ältesten Motorräder ( Baujahr 1928). Die Urkunde für den ältesten Pkw nahm Thomas Hofmann für seinen Adler K7/15 von 1910 entgegen.
Den Preis für die weiteste Anreise erhielt Philippe Casse aus Brüssel. Mit seinem Sunbeam Alpine von 1966 war er 700 Kilometer weit angereist.
Auch die Organisation sowie der gebotene Rahmen und damit die Arbeit aller an Vorbereitung und Durchführung beteiligten fanden große Anerkennung. Der Geschäftsführer des August Horch Museums, Rudolf Vollnhals, und der 1. Vorsitzende des MC Zwickau, Johannes Schmutzler, bedankten sich im Anschluss bei allen Teilnehmern für ihr Kommen. Das gesamte, auch in diesem Jahr besonders vielfältige Feld der technischen Kleinode auf zwei und vier Rädern – darunter allein 72 Vorkriegsfahrzeuge – verlieh der Veranstaltung eine faszinierende und einmalige Atmosphäre. Gleichzeitig luden sie die Teilnehmer für den 19. Juli 2015 zur nächsten August Horch Klassik ein, die unter dem Motto „111 Jahre Horch in Zwickau“ stattfinden wird.