Auszubildende der Berliner Innung haben ein ordentliches Gesellenstück vollbacht. Unter Anleitung ihres Ausbilders haben die Jugendlichen einen Mercedes-Benz 190 wieder flott gemacht. Der restaurierte Ponton soll nun das Technikmuseum der Hauptstadt schmücken. Dort kam der Oldtimer auch gut an und ergänzt die Autosammlung des Technikmuseums: „Ein geschichtlich wie technisch sehr interessanter Wagen“, freute sich Ulrich Kubisch, Leiter der Abteilung Straßenverkehr im Museum.
Ermöglicht hat die Aktion die Berliner Familie Laag. Denn Ruth Laag und ihr Sohn Eberhardt Laag haben das Fahrzeug dem Technikmuseum geschenkt. Damit nicht genug: Die beiden Spender haben auch die Kosten für alle zu beschaffenden Originalteile übernommen.
Die Beschaffung der Ersatzteile ging mit diversen Herausforderungen einher. Ausbilder und Auszubildende der Berliner Kfz-Innung durchforsteten Kataloge und das Internet, um die Originalteile aufzutreiben. Dem zollte Kubisch großen Respekt: „Fensterrahmen aus Bakelit sind nicht leicht zu bekommen.“ Nach etwa einem Jahr konnten die Nachwuchskräfte die Restaurierung erfolgreich abschließen. Bis auf den neuen Lack entspricht das Fahrzeug nun dem Zustand am Tag der Auslieferung.
Für die Spenderin Ruth Laag ein besonderer Moment: „Es war ein erhebendes Gefühl, als der Motor nach so langer Zeit wieder angelassen wurde.“ Denn sie verbindet mit dem Auto auch eine lange Geschichte: In den 15 Jahren, in denen Laag den Mercedes-Benz fuhr, leistete er ihr treue Dienste. Vor allem 1961: Am Tag des Mauerbaus fuhr die Zahnärztin mit falschen Ausweispapieren vom Ostteil Berlins in den Westen. Hier ließ sie sich nieder und praktizierte jahrzehntelang als Zahnärztin.
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