Bei der Bosch Hockenheim Historic vom 11. bis 13. April wurde den rund 20.000 Zuschauern auf dem Hockenheimring ein Feuerwerk an Attraktionen geboten: Packender Motorsport in 14 Läufen, der Lotus-Weltrekordversuch, ein buntes
Leider wurde die Veranstaltung am Freitagabend durch den tödlichen Unfall eines Fahrers überschattet und das Revival durch die Organisationsleitung sofort abgebrochen. Der 69-jährige Brite Dr. Albert Fleming, der über 50 Jahre Rennerfahrung verfügte, verunglückte ohne Fremdverschulden, wahrscheinlich aufgrund eines technischen Defekts auf der Parabolika. Auf ausdrücklichen Wunsch seiner Familie wurde die Veranstaltung am Samstag fortgesetzt.
Organisationsleiter Wolfgang Huter äußerte sich am Sonntagabend nach Veranstaltungsende betroffen und zufrieden zugleich: „Bei herrlichem Sonnenschein haben wir auch in diesem Jahr einen gelungenen Saisonauftakt dargeboten. Die Rennserien glänzten mit Motorsport vom Feinsten und die Präsenz von Formel-Fahrzeugen und die Vielfalt an Sport- und GT-Fahrzeugen dürfte in ganz Europa einmalig sein. Der emotionalste Moment war für mich die Gedenkminute an unseren verstorbenen Motorsport-Kameraden im Vorfeld des Rennens zur Triumph Competition & Bristish GTs, bei der alle rund 40 Fahrer neben ihren Rennwagen standen und in dem Motodrom absolute Stille einkehrte.“
Bezüglich der Rudenzeiten fuhren die Formel-Fahrzeuge der BOSS GP in einer eigenen Liga. Allen voran der Holländer Klaas Zwart, der seinen Jaguar R5 Monoposto aus dem Jahr 2004 in nur 1:27.040 Minuten um den Kurs peitschte und damit den folgenden Dallara DP 2 rund zwei Sekunden pro Runde abnahm. Von der Größe der Starterfelder glänzte die Formel V und Super V mit 60 Fahrzeugen.
Mit Spannung erwartet wurden auch die Läufe der SuperSports und CanAm-Fahrzeuge, da mit dieser faszinierenden Fahrzeuggattung für viele Zuschauer Erinnerungen an die Interserie Anfang der 70er-Jahre wach wurden. Hier kämpften Michele Ligouri auf Lola sowie John Grant und Peter Hoffmann, beide McLaren, hart um die Positionen. Nach einem kapitalen Motorschaden wechselte das Hoffmann-Team in der Nacht von Samstag auf Sonntag das mächtige 8,3 Liter-Triebwerk und ein Zuschauer meinte bei dem Abschlussrennen anerkennend: „Um Hoffmann im McLaren M8F zusehen, sind wir früher schon durch ganz Europa gereist.“
Bei der Youngtimer Touring Car Challenge dominierten Fahrzeuge aus den 70er-Jahren, nämlich Michael und Daniel Schrey mit dem Porsche 935 K1 und K3 sowie die BMW M1 Procars. Besonders dieses Rennen bot eine unglaublich große Vielfalt. VW Käfer, Trabant, BMW M3, Porsche 964 RS und sogar ein Porsche 904 kämpften in den unterschiedlichen Klassen um die Positionen. Ein homogeneres Bild bot die Triumph Competition und British GTs. Hier lieferten sich der Jaguar Low Drag von Rainer Vorkötter und der Morgan + 8 von Paul Conway großartige Duelle.
Im Gedenken an Jim Clark wurde am Samstagnachmittag ein Kranz am Jim Clark-Memorial niedergelegt. Unter den zahlreichen Zuschauern und Gästen, die dem schottischen Weltmeister die Ehre erwiesen, befanden sich Graham White, der das Memorial stiftete sowie die die ehemaligen Formel 1-Piloten Jochen Mass, Martin Donnelly und Christian Danner.