Das erste Taxi mit Motorantrieb, ein Daimler-Motorwagen Typ „Victoria“ mit Taxameter, wurde am 16. Juni 1897 (vor 110 Jahren) an Friedrich Greiner in Stuttgart ausgeliefert. Die acht PS starke Motorkutsche mit Landaulet-Halbverdeck ist zwar noch weit davon entfernt, ein richtiges Taxi zu sein, aber der Anfang ist gemacht. Greiner investiert das kleine Vermögen von 5.530 Mark in seine Attraktion. Dafür bietet die Victoria einen beheizten Fond – vor allem bei schlechtem Wetter ein großer Vorteil gegenüber den Pferdedroschken. Lacht dagegen die Sonne, können die festen Anbauteile wie Windschutzscheibe, Dach oder Türen abgenommen werden und die Passagiere den Fahrtwind bei 24 km/h Höchsttempo genießen. Rund 70 Kilometer schafft Greiner mit seiner Motorkutsche täglich – mehr, als jede Pferdedroschke zu leisten vermag. Auch die Kundschaft lernt das schnelle Reisen bald zu schätzen. So steigen die Umsätze, und Greiner baut seinen „Fuhrpark“ bis 1899 auf sieben Fahrzeuge aus. Daimler-Motordroschken gibt es Ende des 19. Jahrhunderts auch in Hamburg, Berlin, Paris, London, Wien und anderen europäischen Städten. Allerdings kommen sich die Droschkenfahrer immer wieder in die Quere. Die Kombination aus Pferdefuhrwerken mit oftmals scheuenden Rössern und technisch wenig beschlagenen Motorkutschern sorgt für zahlreiche Unfälle. So gründen viele Droschken-Unternehmer hauseigene Fahrschulen für ihre Kutscher, um für mehr Disziplin auf den Straßen zu sorgen. (QUELLE: Motorvision)