Deutschland hat ein Alkoholproblem

„In Verbindung mit der Diskussion um die verstärkte Beimischung von Bioethanol – umgangssprachlich auch als Ethylalkohol bezeichnet – in deutschem Normal- und Superkraftstoff warnt ADAC-Präsident Peter Meyer vor nationalen Alleingängen. „Bei der geplanten Einführung von E10-Kraftstoff mit 10-prozentiger Beimischung von Ethanol geht es nicht nur um die Verträglichkeit für Millionen von Autos. Auch andere Bereiche werden davon negativ betroffen sein. Der ADAC plädiert deshalb für eine ehrliche Bewertung aller Aspekte der Beimischung, insbesondere einer gesamtökologischen und sozialverträglichen Bilanz.“ Der DEUVET als das zentrale Organ der Automobil-Veteranen-Clubs in Deutschland schreibt in seiner aktuellen Info über die möglichen Probleme und Unklarheiten bei der Verwendung des E10-Kraftstoffs in älteren Motoren und älteren Kraftstoffanlagen: „“…So können können die Kraftstoffleitungen, Aluzylinderköpfe und Dichtungen davon betroffen sein. Aufgrund der Einstellung auf Super 95 trifft das z.B. alle 6-Zylinder Mercedes-Benz Typen 107er (280 – 300), bei den S-Klassen den W116; W126, bei den Heckflossen alle Einspritzer… Die Mineralölfirmen sehen es als die ureigene Aufgabe der Fahrzeughersteller an, die für ihre (neuen und alten) Fahrzeuge notwendigen Kraftstoffe zu definieren. Auf dieser Basis werden dann immer genau die Kraftstoffe normgerecht produziert, die (u.a.) die Automobilindustrie in den entsprechenden Gremien bei DIN / CEN festgelegt hat. Basierend auf amerikanischen und schwedischer Erfahrungen geht man laut Aussage der Deutschen BP AG allerdings davon aus, das die Umstellung auf ethanolhaltigere Kraftstoffspezifikationen viel problemloser ablaufen wird, als derzeit proklamiert wird. Also doch nur Sturm im Wasserglas ? Wohl kaum, denn die Hersteller werden wohl schon aus juristischen Gründen (Regress) keine Freigabe für ältere Fahrzeuge geben. Und die Beweislast im Schadensfall liegt dann beim Betroffenen. (Das Bild zeigt den Adenauer-Dienstwagen noch in Vergaser-Ausführung beim Tanken, dieser Wagen hat nichts zu befürchten?)“