von Jan Hennen / DEUVET
DEUVET Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V. erweitert seine Fachkompetenz um einen Beirat für Nutzfahrzeuge. Holger Gräf wird die neue Aufgabe ab April 2020 wahrnehmen.
Um die ständig größer werdende Gruppe von Liebhabern historischer Transporter, Lastkraftwagen und Omnibusse auch bei der politischen Lobbyarbeit zu unterstützen, erweitert der DEUVET Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V. die Riege seiner Beiräte für spezielle Aufgaben oder Fahrzeuggruppen um ein Referat für Nutzfahrzeuge. Der DEUVET stärkt damit seine Fachkompetenz in diesem Bereich. In der Vergangenheit sind bereits diverse Erleichterungen wie z.B. die Freistellung vom Sonntagsfahrverbot für Lastwagen mit H-Zulassung erreicht worden. Auch die Befreiung von der Mautpflicht für historische Nutzfahrzeuge geht auf eine DEUVET Initiative zurück.
Für diese wichtige Aufgabe konnte mit Holger Gräf aus Finnentrop-Heggen ein überaus kompetenter Teilnehmer der Szene gewonnen werden. Der 54-jährige Gräf hat bereits 1985 seinen ersten Magirus Rundhauber vor dem Schneidbrenner gerettet. Damals schon mit einem älteren BMW 1600 unterwegs, waren für ihn zunächst Oldtimer-PKW interessant. Eine Kfz-Lehre direkt nach dem Abitur war die logische Folge der Begeisterung für die historische Mobilität.
Spätestens mit der ersten Abo-Ausgabe des ‚Historischen Kraftverkehr‘, Deutschlands erstem Magazin für Oldtimer-Nutzfahrzeuge verfiel Holger Gräf dann vollends den ‚schweren Kalibern‘: Krupp Titan, Büssing 8000 und Magirus Jupiter hießen fortan seine Helden, wobei aber bis heute auch Pkw-Oldtimer aus Sindelfingen und München ihren Platz in seiner Halle und seinem Herzen haben. Das alljährliche Veterama-Wochenende gehört seitdem zum Pflichtprogramm des Sauerländers.
Zur Finanzierung seines Germanistik-/Anglistikstudiums an der RWTH Aachen beteiligte sich Gräf ab 1994 im Verlag Klaus Rabe zunächst als freier Mitarbeiter an der redaktionellen Gestaltung seines Leib- und Magenblattes, bevor er vier Jahre später dann den Job des verantwortlichen Redakteurs für ‚Historischer Kraftverkehr‘ übernahm. „Dort stehe ich inzwischen wenige Jahre vor dem H-Kennzeichen“, so Holger Gräf. „Auch wenn der Fokus der Nutzfahrzeug-Oldtimerszene zunehmend stärker auf Fahrzeuge gerichtet ist, die in meinen Pionierjahren noch Geld verdient haben, ist meine Leidenschaft für die gewichtigen Veteranen der Landstraße nach wie vor ungebrochen.“
„Das Präsidium des DEUVET und die Beiräte freuen sich sehr auf die Zusammenarbeit mit Holger Gräf“ erklärt DEUVET-Präsident Peter Schneider. „Zusammen mit unseren Fördermitgliedern werden wir interessante Projekte für die historische Nutzfahrzeugszene anbieten.“
Zum DEUVET: Gegründet als „Arbeitsgemeinschaft der deutschen Veteranen- und Markenclubs e.V.“ im Jahre 1976 auf der VETERAMA in Mannheim. Für die Deutsche Veteranenfahrzeuggemeinschaft wurde das Kürzel DEUVET gewählt und als Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V. beim Deutschen Bundestag in Berlin akkreditiert. Durch permanente Arbeit hat der DEUVET die gesetzlichen Regeln für Oldtimer-Fahrzeuge und 1997 auch das H-Kennzeichen mitbestimmt.
Nach Beginn der Arbeit des Parlamentskreis Automobiles Kulturgut in Berlin im Jahr 2009 ist der DEUVET regelmäßiger Teilnehmer und ein wesentlicher Partner für Projekte und Umsetzung der aktuellen Aufgaben. Mit Gründung der Historic Vehicle Group am EU Parlament in Brüssel ist der DEUVET dort ebenfalls für die Interessen der Oldtimerfahrer tätig.
Die Geschichte des DEUVET und der deutschen Oldtimer-Szene wurde 2017 in einem Buch veröffentlicht. Titel: „Jetzt fahr‘ erst mal…“. Der DEUVET gilt als die einzige demokratisch gewählte Interessen-Vertretung in Bund, Ländern und der EU. Er ist kompetenter Gesprächspartner für Politik, Wirtschaft und vielen Fachkreisen u.a. für Versicherungen, Oldtimer-Veranstaltungen sowie juristischen Fragen zum historischen Fahrzeug.