Die 68er Generation

Das Jahr 1968 steht als Chiffre für die Studentenproteste in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre, für ihre Vorgeschichte und ihre lange Wirkung bis heute. Es markiert eine der nachhaltigsten Zäsuren der Nachkriegsgeschichte. Frankfurt am Main war neben Berlin der wichtigste Schauplatz der Revolte in Deutschland. In Frankfurt findet die einzige umfassende Ausstellung zum Thema statt – eingebettet in einen vielseitigen Veranstaltungssommer zu 1968. Das Historische Museum selbst griff nach dem Neubau von 1968/1972 die aufklärerische Haltung der 68er-Bewegung auf („Lernort contra Musentempel“). Die zwischen 1972 und 1975 entstandene Dauerausstellung des Historischen Museums wurde weit über Frankfurt am Main und die Museumsszene hinaus höchst kontrovers diskutiert.
Jetzt wird in der Sonderausstellung „Die 68er“ diese Zeit noch bis zum 31. August aufgearbeitet. Eine Interessante Sicht der Dinge, denn keiner der drei Kuratoren gehört selbst dieser Generation an. Damit soll eine Nabelschau, der sentimentale Blick zurück und die Inzenierung eines Mythos ausgeschlossen werden.