„Greenpeace griff jüngst massiv die Pläne der Bundesregierung an, dem Dieselkraftstoff Bioanteile beizumischen. Die deutsche Sektion der Umweltschutzorganisation hatte Proben von Dieselkraftstoffen an deutschen Zapfsäulen genommen und festgestellt, dass der Bio-Anteil zu rund einem Fünftel aus Sojaöl aus Übersee und nicht etwa aus Rapsöl deutscher Produktion besteht. „Kein Wunder, dass in Südamerika der Sojaanbau boomt“, kommentiert der Greenpeace Agrarexperte Alexander Hissting danach vor der Presse. Sojabohnen werden vor allem in Südamerika angebaut. Die stärkere Nachfrage der Mineralölindustrie führt dort zu einem wachsenden Bedarf an neuen Plantagen, für die zum Beispiel in Argentinien Urwaldgebiete gerodet werden. Die deutsche Bundesregierung zwingt deutsche Autofahrer, den Urwald in Argentinien zu zerstören““, kommentiert Hissting. Die Befürworter der Beimischung argumentieren, der Einsatz von Bio-Anteilen verringere den Bedarf an Mineralöl und den Ausstoß an Treibhausgasen. Tatsächlich wird bei der Verbrennung im Motor nicht mehr Kohlendioxid frei als die Pflanze während ihres Wachstums aufgenommen hat. Greenpeace weiß sich aber mit den Experten anderer Organisationen einig in der negativen Bewertung dies heutigen Ansatzes. Durch die Zerstörung der Urwälder gehen die Urwälder als Kohlenstoffspeicher verloren. Die häufig angewendete Brandrodung verursacht darüber hinaus zusätzliche Mengen an Kohlendioxid. Düngemittelfabriken, Traktoren und Erntemaschinen führt zu weiteren Emissionen, ebenso wie der Transport und die Verarbeitung der Ernte. Greenpeace hat errechnet, dass für 17 Prozent Beimengung voraussichtlich fast zehn Millionen Hektar Plantagen zur Verfügung stehen müssten. Das entspricht der Fläche von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zusammen.“
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