Die Tradition der C-Klasse & deren Vorgänger TEIL 3

Von der Straße auf die Rennpiste: C-Klasse und Vorgängerbaureihe im Motorsport

Schon die Mercedes-Benz Baureihe W 201 erweist sich als geeignet für den Motorsport: Der 1984 vorgestellte „Sechzehnventiler“ wird zum Synonym für einen sportlichen Antrieb aus dem Hause Mercedes-Benz. Diese Tradition setzen Nachfolgebaureihen fort.

Nardò und Nürburgring

Weltrekordfahrten in Nardò (Italien)

Der Mercedes-Benz 190 E 2.3-16 (W 201) stellt 1983 auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Nardò (Italien) Langstreckenweltrekorde mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von fast 250 km/h auf.

Eröffnungsrennen des neuen Nürburgrings am 12. Mai 1984

Motorsportpremiere hat der 190 E 2.3-16 beim offiziellen Eröffnungsrennen des neuen Nürburgrings am 12. Mai 1984. 20 Rennfahrer, darunter viele Formel-1-Weltmeister und Le-Mans-Sieger, messen sich in 20 identischen Fahrzeugen, die Mercedes-Benz zur Verfügung stellt. Sieger ist der damals noch recht unbekannte Ayrton Senna, späterer Formel-1-Weltmeister der Jahre 1988, 1990 und 1991.

Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM)

Tourenwagen 190 E 2.3-16 Gruppe A der Baureihe W 201

Nach dem Vorstandsbeschluss der Daimler-Benz AG im Januar 1988 beteiligen sich fünf Mercedes-Teams mit 14 190 E 2.3-16 an der hart umkämpften Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft. Für die Saison 1989 wird statt des langhubigen Serienmotors ein neuer Motor mit 2,5 Litern Hubraum konstruiert. Dieser kommt mit kleinen Veränderungen in zwei Homologationsmodellen von jeweils 502 Fahrzeugen zum Einsatz. Leistungsbewusste Privatkunden können Straßenversionen des 190 E 2.5-16 Evolution (1989) und der Weiterentwicklung Evolution II (1990) kaufen.

Tourenwagens 190 E 2.5-16 Evolution

Fahrwerk und Aerodynamik des 190 E 2.5-16 Evolution sind mit Blick auf den geplanten DTM-Einsatz modifiziert. Die Rennfahrzeuge haben statt Saugrohreinspritzung eine elektronische Steuerung (Bosch Motronic MS 2.7) und eine höhere Verdichtung. Der DTM-Renntourenwagen erreicht 245 kW (333 PS) und hat ein maximales Drehmoment von 290 Newtonmetern bei 7.000/min. Im August 1989 beginnt die Vorbereitung der zweiten Entwicklungsstufe für die Rennsaison 1990. Mit dem EVO II gewinnt Klaus Ludwig die DTM 1992, und Mercedes-Benz siegt in der Markenwertung.

Tourenwagen 190 E 2.5-16 Evolution II

Mit dem AMG Mercedes-Benz Rennsport-Tourenwagen 190 E Klasse 1 erreicht die Baureihe W 201 schließlich 1993 ihre letzte Ausbaustufe für den Motorsport. Der Rennsport-Tourenwagen wiegt 20 Kilogramm mehr als sein Vorgänger, hat einen nach unten und nach hinten versetzten Motor und eine in Teilen veränderte Karosserie. Die Motordaten entsprechen weitestgehend denen des EVO II.

Tourenwagen 190 E Klasse 1

Tourenwagen Baureihe 202 1994

Auch die Baureihe 202 startet in der DTM: 1994 gewinnt Klaus Ludwig die Meisterschaft mit der neuen AMG Mercedes C-Klasse mit Sechszylindermotor. Unter der Karosserie verbirgt sich reinrassige Renntechnik. Der V6-Motor des Wagens mit 294 kW (400 PS) ist vom 4,2-Liter-V8-Motor der Mercedes-Benz S-Klasse (Baureihe 140) abgeleitet. Beim AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen von 2005 mit 324 kW (440 PS) starkem V6-Motor wird der Fahrersitz weiter nach hinten und zur Wagenmitte gerückt. Die Karosserie ist zusammen mit dem Überrollkäfig eine integrale Einheit. Bernd Schneider holt den DTM-Titel 2005 vor seinem Teamkollegen Jörg van Ommen. Für die Internationale Tourenwagen-Meisterschaft (ITC) 1996 baut AMG auf Basis der C-Klasse einen Rennsport-Tourenwagen mit einem 2,5-Liter-V6-Motor (368 kW/500 PS), der ein Spitzentempo von 320 km/h erreicht. Bernd Schneider sichert sich den Vizetitel der ITC 1996.

Tourenwagen der Baureihe 202 1995

Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM)

Tourenwagen Baureihe 203 2004

In der Rennserie der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) ist Mercedes-Benz ab 2004 mit einem Rennsportwagen in optischer Anlehnung an die C-Klasse aktiv. Der Renntourenwagen hat den gleichen Motor wie der seit 2000 erfolgreich eingesetzte CLK (Meisterschaften 2000, 2001 und 2003). Mercedes-Benz holt mit dieser AMG Mercedes C-Klasse 2004 den Vizetitel (Gary Paffett) und Platz 3 (Christijan Albers) der DTM, 2005 gewinnt Paffett die Rennserie. 2006 holt Bernd Schneider auf dem aktuellen Modell der AMG Mercedes C-Klasse seinen fünften DTM-Titel, Bruno Spengler sichert sich den Vizetitel. Der V8-Motor (350 kW/476 PS) des Wagens hat vier Liter Hubraum.

Tourenwagen Baureihe 204 2007

Mit dem äußerlich an die C-Klasse der Baureihe 204 angelehnten Tourenwagen tritt Mercedes-Benz ab dem Jahr 2007 an. Der bisher größte Erfolg stellt sich in der Saison 2010 ein, als die Rennabteilung einen dreifachen Sieg für Mercedes-Benz in der DTM einfährt: Paul di Resta gewinnt auf AMG Mercedes C-Klasse den Titel, gefolgt von seinen Teamkollegen Gary Paffett und Bruno Spengler. Spengler sichert sich in der Saison 2011 den dritten Platz der Meisterschaft.

Tourenwagen Baureihe 204 2010

Ab 2012 tritt die Stuttgarter Marke mit dem DTM AMG Mercedes C-Coupé an, das die Form des C 204 aufgreift. In diesem Jahr wird Gary Paffett Vizemeister, und Jamie Green sichert sich Platz 3 der DTM-Fahrerwertung. Ab 2015 starten die Renntourenwagen unter der Bezeichnung Mercedes-AMG C 63 DTM in der Optik des C 205. 2015 wird Pascal Wehrlein DTM-Meister, gooix/Originalteile Mercedes-AMG gewinnt die Teamwertung. Mit dem C 63 DTM krönt die Marke 2018 auch ihr bislang letztes Jahr in der DTM: Gary Paffett wird Meister, Paul di Resta kommt auf Platz 3 der Fahrerwertung. Außerdem gewinnt Mercedes-Benz Motorsport sowohl die Marken- als auch die Teamwertung.

Formel 1

In der Formel 1 ist das offizielle Medical Car seit 2015 ein Mercedes-AMG C 63 S T-Modell (S 205). Dessen Vorgänger aus den Reihen der C-Klasse sind C 63 AMG T-Modell (S 204, ab 2008), C 55 AMG T-Modell (S 203, ab 2004), C 32 AMG T-Modell (S 203, ab 2001), C 55 AMG T-Modell (S 202, ab 1998) und C 36 AMG (S 202, ab 1996). Das C 32 AMG T-Modell als Medical Car ist im Mercedes-Benz Museum im Raum Collection 3: Galerie der Helfer zu sehen. In der Formel 1 wird ab Juni 1996 ein C 36 AMG (W 202) als Safety-Car eingesetzt. Performancemodelle der C-Klasse kommen auch in der DTM als offizielles Safety-Car zum Einsatz.


Baureihe W 201

„auto motor und sport“, 15. Dezember 1982, über die Raumlenker-Hinterachse des W 201: „Eine wahre Traumlenker-Achse.“

„Neue Zürcher Zeitung“, 22. Dezember 1982, über den W 201: „Ein erfrischend unkonventionell geformtes, modernes Auto, von dem man erwartet, dass es neue, vor allem junge Käufer zu begeistern vermag.“

„Road & Track“, November 1983, über den Typ 190 2.3: „Wir denken, dass der Mercedes-Benz 190 E 2.3 eine herausragende viertürige Limousine ist – vielleicht die beste der Welt in dieser Fahrzeugklasse.“ („We’re going to tip our hand and tell you that we think the Mercedes-Benz 190 E 2.3 is an outstanding 4-door sedan – perhaps the best in the world in its size class.“)

„Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“, 19. November 2006: „Die Kompaktklasse war der erste Bote aus der Zukunft.“

Baureihe 202

„auto motor und sport“, 21. Mai 1993, über den W 202: „Im Fahrkomfort setzt der Mercedes ganz klar die Maßstäbe in seiner Klasse.“

„auto motor und sport“, 15. Dezember 1995, über den S 202: „Mit dem T-Modell der C-Klasse dringt Mercedes in das Segment der kleinen und feinen Kombis ein.“

„mot“, 10. Januar 1998, über den Mercedes-Benz C 220 CDI: „Seine Disziplin ist die Kultur. Common Rail trennt die Einspritzung von der Druckerzeugung; die dadurch ermöglichte Voreinspritzung kompensiert den Zündverzug – das Ende des Direkteinspritzer-Lärmens.“

Baureihe 203

„auto motor und sport“, 3. Mai 2000, über den W 203: „Erstmals in dieser Klasse kann man mit einem Mercedes um die Kurven toben, dass es eine Freude ist.“

„Road & Track“, Oktober 2000, über den Mercedes-Benz C 230 (W 203): „Dieses Modell ist nicht nur das derzeit angesagteste und stylischste Fahrzeug. Es bringt dem Einstiegssegment in die Luxusklasse auch einen bisher nicht gekannten Perfektionslevel. Konkurrenten aufgepasst: Die Latte liegt nun höher.“ („Not only does this car represent the hippest, most stylish iteration to date, it also brings previously unavailable levels of sophistication to the entrylevel luxury market. Competitors, take note: The bar has been raised.“)

„auto motor und sport“, 13. Dezember 2000, über das T-Modell S 203: „Mehr für die Lust als die Last geboren.“

„mot“, Heft 24/2003 vom 5. November 2003 über das Sportcoupé CL 203: „Die Federung des Hecktrieblers wirkt sehr erwachsen, sein Handling fix und sicher, auch dank des serienmäßigen ESP-Systems und des Bremsassistenten. Und das Fahrwerk verkraftet ja auch noch viel mehr Motorpower – bis zur AMG-Version mit 354 PS.“

Baureihe 204

„auto motor und sport“ (Deutschland) am 25. April 2007 über den Mercedes-Benz C 200 Kompressor (W 204): „Das Gefühl, dass das Auto präzise reagiert, dass die Lenkung intensives Fahrvergnügen vermittelt und wie von selbst eine saubere Kurvenlinie ermöglicht – das alles dient nicht allein der aktiven Sicherheit, sondern auch dem Fahrvergnügen.“

„autorevue“ (Österreich) in Heft 3/2013 über den Mercedes-Benz C 63 AMG Coupé Black Series (C 204): „Dieses Coupé verdichtet alles, was AMG zu einer Legende macht, in einem Auto. […] Die Ingenieure gingen derart detailverliebt und gewissenhaft ans Werk, dass ihnen die Heiligsprechung garantiert ist.“

„Road & Track“ (USA) in Heft 11/2007 über den Mercedes-Benz C 63 AMG (W 204): „Zusammengefasst, die stärkste C-Klasse überhaupt führt mit fein ziselierter Fahrdynamik in Versuchung und bietet zugleich mehr Komfort als ihre deutschen Rivalen.“ („Summing up, the strongest C-Class ever is tempting with finely honed driving dynamics, while providing more comfort than its German rivals.“)

Baureihe 205

„autorevue“ (Österreich) in Heft 8/2014 über das Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell (S 205): „Da sind sie wieder, diese skulpturalen, gehämmerten und geschnitzten Formen, wie sie Mercedes neuerdings immer stärker aufträgt. […] Mercedes hat die Worthülse ‚Premium‘ einmal mehr mit blühendem Leben befüllt. Mit Noblesse und klarem Design.“

„auto motor und sport“ (Deutschland) am 7. August 2024 über den Mercedes-Benz C 220 BlueTEC (W 205): „Der Sieger – und das trotz des hohen Preises. Dass er den wert ist, beweist er mit hervorragendem Komfort, umfassender Sicherheitsausstattung und solider Verarbeitung. Nun agiler, aber ein echter Mercedes.“

„autorevue“ (Österreich) nennt die Mercedes-Benz C-Klasse der Baureihe 205 „Das Auto des Jahrzehnts“: „Die aktuelle C-Klasse definiert dieses Segment wieder. Mit viel Selbstvertrauen rauschte Mercedes rechts an der Konkurrenz vorbei.“


Teil 1 ist bereits am 23.02.2021 erschienen und Teil 3 kommt am kommenden Dienstag !