von John Pronker, Übersetzung: Dr. Klaus van de Weyer Fotos: Dr. Klaus van de Weyer und Messe Essen
Obwohl diese Veranstaltung mehr zum Genre „Sex, Drugs & Rock‘n Roll“ zählt, sind mein Fotograf und ich doch zur Motor Show nach Essen gefahren. Die drei genannten Themen verteilen sich in der Motorshow folgendermaßen: 1. Sex – die spärlich bekleideten Damen, die sich über die getunten Fahrzeuge drapieren, 2. Drugs – die Jugendlichen, die nicht ganz klar aus den Augen schauen und meistens mit umgedrehtem Cap auf dem Kopf herumlaufen und 3. Rock‘n Roll – die getunten Autos, die durch in Halle 6 schleudernd fahren.
In den Hallen 1 und 2 befinden die Klassiker, also eine kleine Kostprobe für das Frühjahr, wenn sich die Hallen wieder für die Techno Classica 2020 öffnen. Erwähnt sei auch Halle 3, wo sich die Hersteller befinden, die die veredelten Automobile in ihr Produktportfolio aufgenommen haben.
Wir begannen in Halle 3, wo zum achten Mal Mercedes mit einem Stand von 600 m² die Mercedes-Benz Fans zur Essen Motor Show lockte.
U.a. standen hier der uns bekannte 450 SLC 5.0 Rallye und der 280 E Rallye W 123, der 1977 die London-Sidney-Rallye gefahren ist. Außerdem gab es einen Mercedes AMG 300 SEL 6.8 mit dem Spitzennamen „Rote Sau“, aber auch Neufahrzeuge wie den BRABUS 500 auf Basis des Mercedes-AMG GT 53, welcher hier seine Premiere feierte. Erwähnt seien noch eine G Klasse G 500 in der Ausführung „Tibus Offroad“ und ein Mercedes-Benz EQC AMG Line, der heutzutage auch nicht fehlen darf. Nachdem wir alles fotografiert hatten und ich mehrere von den von über 80.000 Quartettkarten dieser Automobile gesammelt hatte, ging es zur Halle 1.
In Halle 1 wurden wir ein wenig enttäuscht! Das Angebot bestand überwiegend aus uns bekannten Autos, die schon auf der letzten Motorshow 2018 und auch auf der Techno Classica von 2019 zu sehen waren. Dies bestätigte unseren Eindruck, dass der Zenit bei klassischen Autos mit immer steigenden Preisen überschritten ist. In der Oldtimerszene sind die hoch fliegenden Zeiten offensichtlich vorbei.
Auch fehlten die niederländischen Aussteller. Speziell Roy Bolks von Potomac, der immer für einen spektakulären Stand mit vielen außergewöhnlichen Autos und Amphicars sorgte, war hier in diesem Jahr nicht mehr vertreten.
Der einzige hochwertige Aussteller war Brabus, der toprestaurierte Autos aus den Baureihen W 111, 112 und 113 präsentierte. Das Highligt war ein sagenhafter 300 SL-Flügeltürer, der den Preis „Best of Show“ erhielt.
Trotz unserer Enttäuschung fanden während der 10 Tage mehr als 360.000 Besucher den Weg zur Essen Motor Show. Dies bedeutet immer noch die doppelte Besucherzahl im Vergleich zur Techno Classica.
Liebe Leser, wir wissen noch nicht, ob Sie nächstes Jahr wieder einen Bericht von uns erhalten, denn als richtige Oldtimerfans fühlen wir uns auf der Essen Motor Show nicht mehr ganz zu Hause. Aber wenn Sie für schöne veredelte Automobile schwärmen, empfehlen wir Ihnen diese Motor Show sehr, und oben drauf bekommen sie noch „Sex, Drugs & Rock‘n Roll“.
Auf jeden Fall planen wir wieder einen Bericht von der Techno Classica, die vom 25.-29.3.2020 stattfinden wird.