Begonnen hat alles mit Fotoaufnahmen für einen etwas aufwändigeren Artikel mit dem Titel >Vergleichstest Elektro-Neuwagen oder Youngtimer – Was ist der bessere Hobbywagen<. Bei der Nachbetrachtung musste ich feststellen, dass obwohl ein sehr leichtgewichtiger Fahrer meinen 230/8 fuhr der Wagen sichtlich auf der Fahrerseite hing… das Thema Federn musste ich also irgendwann einmal angehen.
Bei Vergleichsmessungen an anderen W114-Fahrzeugen stellte ich fest, dass mir die grundsätzliche Höhe meines Wagens, mit den über die Jahre gesetzten Federn, eigentlich ganz gut gefiel. Neue Serienfedern mit der richtigen Kennung schieden somit aus, da der Wagen mit seiner recht kargen Ausstattung doch erheblich höher kommen würde. Die mittlerweile, mit der Möglichkeit einer Eintragung unter Beibehaltung der H-Zulassung, erhältlichen Federn von H&R schienen mir eine gute Lösung zu sein!
Bei näherem Studium des Gutachtens konnte ich erfahren, dass H&R eine Stoßdämpferbindung im Gutachten vorgibt (hier KLICKEN für das Gutachten). Bereits bei meinem ersten (blauen) 230/8 hatte ich an der Hinterachse von der Firma Monroe den sogenannten Load Leveller verbaut. Das sind Stoßdämpfer die über einen Luftbalg verfügen, der mittels im Fahrzeug verbauten Kompressor oder an der Tankstelle aufgeblasen werden kann und so ein Eintauchen des Hecks bei starker Beladung oder Anhängerbetrieb ausgleichen kann. Das Zusammenbringen von der angestrebten Fahrzeughöhe mit der Möglichkeit höhenverstellbarer Hinterachsdämpfer schien zunächst nicht möglich zu sein… bis ich auf einem besonderen Strich Achter Treffen ausgiebig mit zwei langjährigen /8er-Freunden über einen fahrwerksmäßig veränderten 230/8 Ex-Japan ins Gespräch kam…
Eine weitere Idee mit einem kompletten Luftfahrwerk wurde unter dem Blickpunkt der Originalität (vorerst) verworfen… dafür nahm ich den Kontakt zum TÜV Nord auf und schilderte meine Idee. Gerade die verbaute Anhängerkupplung konnte den altgedienten Prüfer von der Kombination H&R Federn mit Monroe Load Leveller an der Hinterachse schlussendlich überzeugen.
Meinen blauen 230/8 hatte ich durch einen Unfall verloren. Der Käufer hatte mir aber versprochen die verbauten Dämpfer, Kompressor und Steuerung noch zurückzugeben, sobald er diese ausgebaut hätte… leider zog sich dieses Versprechen etwas in die Länge und die Dämpfer wollten auch gar nicht mehr Ihren Platz am 230er verlassen. Wieder ein Rückschlag, der die bereits gekauften Federn in eine Ecke der Garage wandern ließen.
Irgendwann war das Verlangen nach neuen Dämpfern aber so groß, dass ich verschiedene Suchmaschinen und Foren bemühte, bis ich im /8-Forum fündig geworden. Der Tipp mit den Mustang-Dämpfern brachte mich ein gutes Stück weiter. Leider sind diese Dämpfer eine ganze Ecke kürzer und auch die untere Befestigung ist gänzlich anders… (m)eine Lösung habe ich aber im /8-Forum beschrieben.
Aufgrund der momentanen Lage hatte sich der Termin für die Eintragung des Fahrwerks beim TÜV-Nord etwas verzögert… diese Zeit brachte es aber mit sich, dass ich einen gebrauchten Satz 6 1/2 x 14 Stahlfelgen (vom W109) gerade noch zeitnah aufbereiten lassen konnte und gleich mit den Serienreifen in 185R80 mit eintragen konnte. Auch diese Kombination war ich seinerzeit auf dem blauen W114 gefahren (Eintragung von 1995/96). Nach den ganzen Vorbesprechungen war die Eintragung dann eigentlich nur noch eine Formsache, aufgeregt ist man ja trotzdem immer… aber wenn der Prüfer vorab erst einmal sein eigenes Privat-Handy zückt und ein paar Fotos fürs eigene Album macht, kann man ja bereits durchatmen.
So genug der Vorrede und endlich zu den:
Fahrbericht – Fahrwerksupdate am 230/8
Im Vergleich zum alten Fahrwerk mit den fast 50 Jahre alten und bereits stark gesetzten Federn ist die neue Abstimmung natürlich straffer. Ich fahre an der Vorderachse die im Gutachten aufgeführten Koni Rot 1/4 zugedreht, also noch sehr weich. Zusätzlich habe ich von D.T.L. die verkürzten Stabistangen und die zusätzliche seitliche Stabilisierung für die Motorlager verbaut.
Alles in Allem kein Superaufwand aber so entspricht zum Beispiel der Abrollkomfort noch immer dem ursprünglichen Ziel ab Werk recht komfortabel auch schlechte Wegstrecken zu absolvieren.
Der Wagen wippt kaum nach und lässt sich präzise auch schnell um Kurven (jedenfalls im Vergleich zu zeitgenössischen Fahrzeugen anderer Marken) fahren. Der Verglich mit der gleich alten Pagode meiner Familie überrascht immer wieder… wenn nur nicht leider 50PS fehlen würden, hätte der W113 auf der Landstraße KEINE Chance!
Bei aufgepumpten Dämpfern habe ich momentan noch ein leichtes Poltern auf der Hinterachse… da muss ich noch einmal suchen und evtl. die oberen Gummis in den Domen gegen etwas strammere tauschen…
Gerade längere Autobahnkurven lassen sich jetzt auch wieder mit erheblich trockeneren Händen auch nahe der Höchstgeschwindigkeit nehmen, ein Versetzen bei Querfugen ist nahezu verschwunden.
Hier noch ein paar Bilder von der ersten Runde über die Hausstrecke… leider konnte ich nur Bilder im Stand machen, da ich alleine unterwegs war.