Ferienstau spitzt sich zu: Jetzt rollt auch der Norden in den Urlaub

ACE-Verkehrslagebericht für das Wochenende 25.07. – 27.07.2025

Mit dem Ferienstart von fünf weiteren Bundesländern verschärft sich die Ferien-Stau-Saison nochmals. An diesem Wochenende beginnen die Sommerferien nun auch im hohen Norden. Mit Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern über Schleswig-Holstein sind bundesweit bereits mehr als zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler in den Ferien. Rund um die Großräume Berlin und Hamburg wird es entsprechend voll an diesem Wochenende. Reisewellen aus der Mitte und dem Westen Deutschlands, aus den östlichen Bundesländern und nun dem gesamten Norden machen sich auf den Weg an die Küsten, in die Berge und vor allem in den Süden. Auch in allen Nachbarländern sind bereits Ferien. So nimmt auch der Heimreiseverkehr, vor allem aus Deutschland, aber auch aus den skandinavischen Ländern und den Niederlanden, Fahrt auf. Erschwerend wirken sich die unzähligen, teils umfangreichen Baustellen aus: Sie sind oft Grund für eine schnelle Staubildung. Ratsam ist es, die Urlaubsreise nicht am Freitag oder Samstag zu beginnen. Fast garantiert beginnt diese dann erst einmal im Stau. Wer kann, sollte seine Fahrten in die Nacht legen, auch am Sonntagmorgen kann mit weniger Problemen gerechnet werden, eine Fahrt unter der Woche ist jedoch die beste Wahl.

Welche Reisezeiten am Wochenende besonders stauträchtig sind und wann eine ruhigere Verkehrslage zu erwarten ist, kann dieser Grafik zur Staugefahr entnommen werden.

Kurzübersicht

  • Ferienbeginn in weiteren fünf Bundesländern
  • Hochsaison auch im benachbarten Ausland
  • Heimreiserouten füllen sich

Freitag

Ab dem frühen Mittag nimmt der Verkehr stark zu: Besonders betroffen sind die Ballungsräume rund um Berlin und Hamburg sowie auf den Fernstraßen. Bis in den Abend hinein drohen teils längere Staus auf den Urlaubsrouten. In Ferienregionen lässt der übliche Feierabendverkehr auf Nebenstrecken spürbar nach. Richtung Polen kann es an den Grenzen zu längeren Wartezeiten kommen. Grund ist der Ferienstart in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie die neuen polnischen Grenzkontrollen.

Samstag

Bereits ab den frühen Vormittagsstunden steigt die Staugefahr schnell an. Landesweit sorgen viele Reisende für volle Straßen auf den klassischen Urlaubsstrecken in Richtung Süden, in die Berge sowie an die Küsten von Nord- und Ostsee und die Urlaubsziele in den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Die am stärksten frequentierten Autobahnen mit hoher Staugefahr sind die Nord-Süd-Verbindungen A1, A5, A7, A9, A61 und A81, sowie die quer verlaufenden Ost-West-Verbindungen A2, A3, A4, A6 und A8, sowie die Stadtautobahnen und Umfahrungen von Hamburg A1, A7, Berlin A10, A100 und München A99. Auch im benachbarten Ausland ist mit vielen, teils längeren Staus zu rechnen. Besonders im Fokus sind in Österreich die Brennerroute, in der Schweiz die Gotthardroute und in Frankreich die Verbindung Mulhouse-Lyon-Orange. Heimreisende werden ab den Mittagsstunden auf den Fernstraßen mit hoher Verkehrsdichte und entsprechender Staugefahr konfrontiert.

Sonntag

Wer am frühen Morgen startet, hat die besten Chancen, gut durchzukommen. Im Laufe des Sonntagvormittags füllen sich die Urlaubsrouten und auf den Heimreisestrecken ist ab den Mittagsstunden mit dichtem Verkehr und Staus zu rechnen. Viel Ausflugsverkehr ist zudem auf dem untergeordneten Streckennetz unterwegs. Rund um Naherholungsgebiete wird es recht lebhaft zugehen.

Aktuelle Informationen

Der ACE Auto Club Europa erwartet in diesem Sommer ein durchgehend hohes Reiseverkehrsaufkommen. Etwas erleichternd wirkt sich noch bis 31.08.2025 das erweiterte Lkw-Fahrverbot an Wochenenden aus: Das Fahrverbot für Lkw ab 7,5 Tonnen tritt an allen Samstagen im Juli und August ab 7 Uhr auf vielen stark belasteten Autobahnabschnitten und einigen Bundesstraßen in Kraft. Es gilt in den Schulferienzeiten der jeweiligen Bundesländer – also nicht durchgehend im gesamten Bundesgebiet – bis 20 Uhr. Auch in den meisten europäischen Nachbarländern gibt es zusätzliche Fahrverbote für schwere Lkw an Wochenenden, so zum Beispiel in Österreich, Frankreich und Italien, jeweils zu leicht unterschiedlichen Zeiten. Generell dürfen Lkw über 7,5 Tonnen im Güterverkehr sonntags und an bundeseinheitlichen Feiertagen zwischen 0 und 22 Uhr keine Autobahnen und Bundesstraßen befahren. Wer flexibel reisen kann, sollte trotzdem das Wochenende meiden. Dienstag und Mittwoch eignen sich erfahrungsgemäß besonders für Urlaubsreisende. Wer an Wochenenden fahren muss oder möchte, sollte möglichst am frühen Morgen losfahren oder eine Nachtfahrt in Erwägung ziehen. Höchste Konzentration, regelmäßige Pausen und eine realistische Selbsteinschätzung sind bei jeder Fahrt Pflicht.

Der ACE empfiehlt, vor Antritt und während der Fahrt Mobilitäts-Apps zu nutzen. Diese ermöglichen ein frühzeitiges Ausweichen bei langen Staus beziehungsweise helfen einzuschätzen, ab wann es sich bei Störungen des Verkehrsflusses lohnt, eine Ausweichstrecke einzuschlagen. Einen guten Einstieg bietet die Mobilitäts-App des ACE Auto Club Europa. Wichtig: Bei der Nutzung mobiler Daten im Ausland vorher prüfen, ob dies im Tarif abgedeckt ist. Die Schweiz ist beispielsweise oftmals nicht inkludiert, sodass dort teure Roaming-Gebühren anfallen können.

Detaillierte Verkehrsprognosen zu einzelnen Strecken in Deutschland und Europa finden sich hier.