Führerscheine im Museum

Seinen 100. Geburtstag feierte im Mai der amtliche Führerschein in Deutschland, ohne den sich ein moderner mobiler Bürger heute nur wie ein halber Mensch fühlt. Mehr als 100 historische Führerscheine kann man seit dem 3. September bis 7. Februar 2010 in einer Sonderausstellung des Verkehrszentrums im Deutschen Museum in München betrachten.
Bevor das kaiserliche „Gesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen“ vom 3. Mai 1909 eine für ganz Deutschland geltende einheitliche Regelung für den Führerschein schuf, gab es eine wahre Flut von Ausweisen und Erlaubnissen in den vielen Verwaltungsgebieten des Deutschen Reiches. Zu ihnen gehörten unter anderem die vier Königreiche Preußen, Bayern, Württemberg und Sachsen sowie elf Herzog- und sieben Fürstentümer. Die Ausstellung zeigt unter anderem über 100 historische Führerscheine, Emaille-Straßenschilder mit Werbeaufdrucken, Zeiger-Ampeln, Fahrschul-Modelle, alte Verkehrsfilme und die Entwicklung der Fahrschulen im Laufe der Epochen. Bildtafeln erzählen die Geschichte des Führerscheins und in Glasvitrinen lagern teils seltsam anmutende Dokumente aus über 100 Jahren Mobilität. Der älteste Fahrausweis – eine Velociped-Karte für eine Radfahrerin – stammt aus dem Jahr 1896.
Heute gehört der Führerschein zum mobilen Leben wie Notebook oder Handy. Anfang des Jahres begann bei TÜV Rheinland eine neue Ära in der Geschichte der Fahrerlizenz. Bei allen Prüfstellen in NRW, Berlin, Brandenburg und dem Saarland findet die theoretische Prüfung ausschließlich am PC statt.