Als Ergänzung zum Artikel >Bald gibt es einen neuen SL… Zeit für einen Rückblick!< vom 21.03.2021 schickte uns Martin Schröder den folgenden interessanten Artikel zum W194/011, den wir gerne hier veröffentlichen:
Windkanal Modell 1:5 Mercedes-Benz 300 SL Prototyp W194/011 1952/53
Nach dem Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1952 und der Carrera Panamericana verfeinerte Chefkonstrukteur Rudolf Uhlenhaut für die Saison 1953 die Konstruktion des W 194 als leistungsstärkeren Wettbewerbswagen mit Benzineinspritzung.
Die wichtigsten Merkmale waren:
- Seitlicher Luftauslass
- Größere Türen für besseren Zugang
- Motor mit Kraftstoffeinspritzung
- Transaxle-Antriebsstrang
- Verbesserte Aufhängung, kürzerer Radstand, niedrig angelenkte Hinterachse
- Geringeres Gewicht
- Ein Aluminium-Motor wurde gebaut und getestet
Der Wagen wurde sowohl in Monza als auch auf der Solitude-Rennstrecke bei Stuttgart ausgiebig getestet, wo Hans Herrmann eine Rekordrunde von 4:52 Minuten erzielte, was 142,5 km/h entsprach.
Die weitere Entwicklung wurde gestoppt, als der Daimler-Benz-Vorstand beschloss, an der Grand-Prix- und Sportwagen-Weltmeisterschaft 1954 teilzunehmen, woraus der Grand-Prix-Wagen W 196 und der 300 SLR hervorgingen.
Außerdem beschloss man, einen Straßensportwagen zu bauen, der auf den Erfahrungen des W 194 aufbaut. Dieser Wagen wurde W 198 genannt und wurde zu dem, was heute als 300 SL Coupé (Flügeltürer) bzw. Roadster bekannt ist.
Details des Windkanalmodells
Das Modell war das Abschiedsgeschenk von Daimler-Benz an Herrn Schüler, als er in den Ruhestand ging. Herr Schüler war Karosseriebau-Meister in der Versuchsabteilung und Erfinder des Streckverfahrens von Magnesiumplatten.
Das Modell stammt aus Schülers Nachlass:
- Länge 84 cm
- Breite 32 cm
- Höhe 25 cm
- Kleine Risse in der Lackierung.
Das Modell wird in Büchern von Günter Engelen und Mike Riedner erwähnt und abgebildet.
Wir danken Martin Schröder für diesen interessanten Hintergrundbericht!
Im Nachgang noch einige schöne Bilder dieses Fahrzeugs: