Fakt ist, von den allermeisten Autos, die von Daimler, Benz, Daimler-Benz, DaimlerChrysler und der Daimler AG hergestellt wurden, sind Modelle in allen möglichen Maßstäben hergestellt worden, und das sogar oft zwei, oder dreimal, wenn nicht noch öfters. Tatsache ist auch, dass es im Bereich der populären („mainstreamigen“) Mercedes-Automobilen nicht mehr viel gibt, das noch nicht zur Herstellung des einen oder anderen 1:43 Modell geführt hätte. Das
Luxussegment wird von hoch spezialisierten Modell-Klein(st)herstellern bedient. Das „vor 1920“ Segment wird hingegen etwas von den Herstellern gemieden, einerseits weil sie denken, dass die Nachfrage für solche Oldies nicht vorhanden ist, (auch wegen der vielen Kleinteile in der Herstellung dieser Modelle, Kleinteile die die Produktionskosten steigern lassen), vor allem aber wegen der Gefahr möglicher Klagen und folglich Versicherungsproblemen, die für die Hersteller entstehen könnten, weil Kinder – oftmals wesentlich jünger als 14 – solche Modelle leicht in die Hände bekommen, trotz deutlicher Vorwarnung.
Was bleibt dann eigentlich noch übrig? Prototypen auf der einen Seite und exotische Versionen auf der anderen …
Nach den Sommerferien, wohl Ende August, Anfang September, wird MATRIX 0 c, mit Aufbau von Ghia (Italien), aus dem Jahre 1957, eine Sonderbestellung (eine von Arabien. Ich muss gestehen, dass ich vor Jahren dieses Auto in einer Garage in Kalifornien stehen sah, und es wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass das, was ich für ein Modell gebracht hätte. Tatsache ist auch, dass ich drei Bilder des Autos auf meinem PC gespeichert hatte, die ich schliesslich nach ein paar Jahren löschte; ich fand sie von keinem gegenwärtigen oder zukünftigen Nutzen.
Wie falsch ich doch lag!
Das Auto erinnert zum Teil vage an den 1956 Rolls-Royce mit Aufbau von Hooper (GB). Man mische einige Designelemente des 1956 Ford Thunderbird hinzu, ein bisschen Chevrolet Belair 1956, dazu noch ein paar typische Ghia-Design-Andeutungen, die man bei jeder der zu dieser Zeit von Ghia entworfenen Karrosserien wiederfindet, und pronto: fertig ist der Mercedes-Benz 300c Ghia!
Ehrlich gesagt, auch unter Berücksichtigung des automobilen Design-Geschmacks der damaligen Zeit, das Ergebnis ist nicht eins der elegantesten Ghia-Designs. Eher sieht die Karosserie aus, als wäre sie zusammengewürfelt worden aus den Produktionsresten verschiedener Zuliefererfirmen. Wer Eleganz bei Ghia sucht, sollte sich dann schon den VW Karmann-Ghia, oder den Renault Floride ansehen… Andererseits, Eleganz liegt, genau wie Schönheit, im Auge des Betrachters …
So sehr mir das 1:1 Vorbild missfiel, so muss ich doch gestehen, dass das 1:43 Vor-Produktionsmodell dieses Mercedes-Benz 300c in seiner ursprünglichen rot-weißen Lackierung eigentlich ganz nett aussieht und ziemlich detailliert. Das Modell passt auch gut in die Reihe der verschiedenen Mercedes-Benz 3-0-0 Pininfarina-Modelle in 1:43, auch sie Exoten, die vor ein paar Jahren von NEO hergestellt wurden.