Hauptsache Benzin!

„Die schönste Tochter der Treuhand“ wurde sie häufig genannt und trotzdem blieb ihr auch nur das Schicksal „in Schönheit zu sterben“. Die Rede ist von dem ehemaligen DDR-Mineralöl– und Tankstellenkombinat Minol. Minol – kaum ein Handelsname der untergegangenen DDR ist bis heute so gut in Erinnerung wie der des einstigen Tankstellenriesens. Doch woher kam der Name? Wer steckte dahinter? Und wie alt ist das Maskottchen, der Minol-Pirol? Das Buch „Minol – Hauptsache Benzin!“ wäre prädestiniert um eine weitere Schaumkrone der „Ostalgie-Welle“ zu sein. Doch die freie Journalistin Steffi Schweizer hat das Buch ganz anders verfasst. Mit enormen Sachverstand und einem manchmal erschütternden Realitätssinn geht sie allen Fragen auf den Grund. Sie beginnt mit einem geschichtlichen Abriss, der die Anfänge der Motorisierung und den dazu nötigen Ausbau des Tankstellennetzes skizziert. Gespickt mit allerhand interessanten Bildern der tankgeschichtlichen Frühzeit wendet sie sich jedoch bald dem eigentlichen Thema zu. Es ist höchst spannend zu lesen, wie alte deutsche, später westliche und östliche Ölmultis in welcher Weise miteinander und mit der späteren Minol verbunden waren und sind.