Highlights aus 125 Jahren Motorsport

Erste Automobilwettfahrt von Paris nach Rouen, 22. Juli 1894. Der Peugeot von Albert Lemaître (Startnummer 65), auf dem linken Rücksitz Adolphe Clément. Der Peugeot mit nach Daimler-Lizenz gefertigtem Motor geht auf Position 2 als erster Wagen mit Verbrennungsmotor ins Ziel.

Urknall: 1894 findet in Frankreich von Paris nach Rouen der erste Automobilwettbewerb der Geschichte statt. Den ersten Platz teilen sich zwei Fahrzeuge – beide haben in Lizenz gebaute Daimler-Motoren. Damit beginnt die 125-jährige Geschichte des Motorsports von Mercedes-Benz.

Woche von Nizza, 25.-29.03.1901. Der 35-PS Mercedes-Simplex-Rennwagen des Baron Henry de Rothschild (alias „Dr. Pascal“) in La Turbie nach dem Sieg beim Bergrennen Nizza–La Turbie am 29. März 1901. Am Steuer Wilhelm Werner, der spätere Fahrer des deutschen Kaisers.

Die Ära Mércèdes: Im Jahr 1901 dominiert Emil Jellinek mit dem Mercedes 35 PS die Rennwoche von Nizza. Der Wagen ist ein Meilenstein in der Innovationsgeschichte und gilt als erstes modernes Automobil. Er prägt die Automobilentwicklung und dient als Vorbild für die gesamte Branche.

Verleger, Künstler und Prinz: Zu den wichtigen Stiftern von Automobilwettbewerben Anfang des 20. Jahrhunderts gehören der Verleger James Gordon-Bennett, der Maler Hubert von Herkomer und Heinrich Prinz von Preußen. Der Rennfahrer Camille Jenatzy siegt auf Mercedes 60 PS im vierten Gordon-Bennett-Rennen (1903), Fritz Erle gewinnt auf Benz die dritte Herkomer-Konkurrenz (1907) und die erste Prinz-Heinrich-Fahrt (1908).

Geschlaucht: Den Großen Preis von Frankreich 1908 gewinnt ein Mercedes 140 PS vor zwei Rennwagen von Benz. Sieger Christian Lautenschlager muss während des Rennens auf der strapaziösen Strecke insgesamt 22 Reifenwechsel absolvieren.

Daytona Beach,23. April 1911. Bob Burman verbessert den Vorjahresrekord von Barney Oldfield und fährt in Daytona Beach/Florida/USA eine Meile bei fliegendem Start mit 228,1 km/h. Sein Weltrekord bleibt bis 1919 ungeschlagen.

Blitzschnell: Der Benz 200 PS Rekordwagen aus dem Jahr 1909 wird ein Weltstar. 1909 überwindet er als erstes Landfahrzeug in Europa die magische Geschwindigkeitsmarke von 200 km/h und erzielt in den Folgejahren mehrere Geschwindigkeitsrekorde.

Triple: 1914 erringt das Mercedes-Team im Großen Preis von Frankreich einen Dreifachsieg mit seinen neuen Grand-Prix-Rennwagen, die in Weiß lackiert sind – seit den Gordon-Bennett-Rennen die Farbe der deutschen Rennwagen.

Targa Florio, Sizilien, 2. April 1922: Mit seinem 115 PS Mercedes-Grand-Prix-Rennwagen aus dem Jahr 1914, gewann Graf Giulio Masetti die Targa Florio über die Distanz von 432 km.

Mercedes sieht rot: Die Targa Florio, ein strapaziöses Straßenrennen auf Sizilien, gewinnt Mercedes mit einem rot lackierten Fahrzeug. Zweck der ungewöhnlichen Farbe: Die italienischen Fans erkennen nicht schon von weitem, dass ein deutscher – üblicherweise weiß lackierter – Rennwagen naht. Denn auf missliebige Konkurrenten werden durchaus schon einmal Steine geworfen.

Mit Hochdruck: Ende der 1920er-Jahre und Anfang der 1930er-Jahre setzen die Mercedes-Benz Kompressor-Sportwagen der S-Reihe Maßstäbe im europäischen Rennsport. Die Hochleistungsautomobile der Typen S, SS und SSK sind auch als Serienfahrzeuge für sportlich ambitionierte Privatfahrer erhältlich.

Mercedes-Benz 750-Kilogramm-Formel-Rennwagen W 25, 1934. Studioaufnahme, Exterieur, von links vorn.

Silberpfeil: Mit dem Grand-Prix-Rennwagen Mercedes-Benz W 25 beginnt die Legende der „Silberpfeile“. So heißen die Rennwagen der Stuttgarter Marke, die ab 1934 den europäischen Rennsport dominieren. Auf den W 25 folgen der W 125 (1937), der W 154 (1938 und 1939) sowie der 1,5-Liter-„Voiturette“-Rennwagen W 165 (1939).

Weltrekord: Neben den Rennsiegen begeistert Mercedes-Benz auch durch zahlreiche Geschwindigkeitsrekorde. So stellt Rudolf Caracciola mit dem Zwölfzylinder-Rekordwagen auf Basis des W 125 im Januar 1938 den Geschwindigkeitsweltrekord für öffentliche Straßen auf: 432,7 km/h erreicht er über den Kilometer mit fliegendem Start. Ein Rekord, der fast 80 Jahre lang Bestand hat.

Rekord-Riese: Der ambitionierteste Mercedes-Benz Rekordwagen der 1930er-Jahre ist der T 80. Das dreiachsige und 8,24 Meter lange Fahrzeug soll von einem bis zu 2.574 kW (3.500 PS) starken Flugmotor angetrieben werden. Der T 80 kommt nie zum Einsatz. Sein originales Fahrgestell wird von Mercedes-Benz Classic im Jahr 2018 als spektakuläres Schaustück präsentiert.

Preis von Bern, 18. Mai 1952, Startszene. Dreifachsieg der Sportwagen für Mercedes-Benz. In der ersten Reihe auf Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen (W 194): Rudolf Caracciola (Startnummer 16), der spätere Sieger Karl Kling (Startnummer 18) sowie Willy Peter Daetwyler (Ferrari 4102, Startnummer 26). Hermann Lang (Startnummer 20) erreicht aus der zweiten Startreihe den zweiten Platz, ebenfalls auf 300 SL Rennsportwagen. Rudolf Caracciola beendet nach einem Unfall in diesem Rennen seine Fahrerkarriere.

Flügeltür-Debüt: Nach dem Zweiten Weltkrieg steigt Mercedes-Benz in der Saison 1952 mit dem 300 SL Rennsportwagen (W 194) wieder in den Motorsport ein. Das auf Anhieb erfolgreiche Wettbewerbsfahrzeug ist die Basis der legendären Seriensportwagen 300 SL (W 198).

Erfolgreichste Saison: Die Saison 1955 beendet Mercedes-Benz mit einem doppelten Triumph: In der Formel 1 holt Juan Manuel Fangio auf W 196 R die zweite Weltmeisterschaft in Folge. Und mit dem 300 SLR Rennsportwagen (W 196 S) gewinnt die Stuttgarter Marke die Sportwagen-Weltmeisterschaft. Ein ewiger Höhepunkt dabei: Stirling Moss und Denis Jenkinson gewinnen die Mille Miglia in der besten Zeit, die jemals bei dem legendären Straßenrennen erzielt wird. Ein aktuelles Echo dieser erfolgreichsten Saison der Motorsportgeschichte ist die doppelte Meisterschaft von Mercedes-AMG in der Formel 1 und der DTM 2018.

Blaues Wunder: Zu den Stars mit Mercedes-Stern gehört in den 1950er-Jahren neben den Rennwagen selbst auch ein Rennwagen-Schnelltransporter. Das Fahrzeug entsteht als Unikat mit Teilen der Mercedes-Benz Typen 300 S (X-Rohrrahmen), 300 SL (Motor) und 180 (Türen). Dazu kommen zahlreiche individuell angefertigte Komponenten.

Langstrecken-Sportler: Nach Ende der Saison 1955 zieht sich Mercedes-Benz auf der Höhe des Erfolgs aus der Formel 1 und von den Sportwagenrennen zurück. Die Marke konzentriert sich auf die Serienfahrzeugentwicklung. Davon profitiert auch der Rallyesport, wo vor allem in den späten 1950er- und den frühen 1960er-Jahren seriennahe Mercedes-Benz Fahrzeuge äußerst erfolgreich sind. Weitere Rallye-Erfolge gibt es in den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren für die SLC-Coupés (C 107) und das G-Modell (Gesamtsieg der Rallye Paris–Dakar 1983).

Mercedes-Benz 300 SEL 6.8 AMG (W 109), 1971. Authentische Rekonstruktion aus dem Jahr 2006. Studioaufnahme, Exterieur, von links vorn.

Leidenschaft für Leistung: 1967 gründen Hans-Werner Aufrecht und Erhard Melcher das Ingenieurbüro AMG. Aus dem kleinen Betrieb, der Mercedes-Benz Serienfahrzeuge für den Renneinsatz vorbereitet oder sportlich optimiert, entsteht die heutige Sportwagen- und Performance-Marke Mercedes-AMG.

Rekord-Ikone: Aus dem 1969 präsentierten C 111, eine futuristische Studie für einen Supersportwagen mit Wankelmotor, entsteht eine ganze Familie von Rekordwagen. Sie stellen von 1976 bis 1979 mit Diesel- und Ottomotoren zahlreiche Geschwindigkeitsrekorde mit Geschwindigkeiten von bis zu 403,978 km/h (C 111-IV) auf.

Rückkehr auf die Rundstrecke: In der Gruppe C steigt Mercedes-Benz wieder in den internationalen Rennsport ein, ab 1985 zunächst als Motorenlieferant für den Sauber-Rennstall und von 1988 an als offizielles Sauber-Mercedes Werksteam. Eine weitere Glanzzeit ist die Ära der FIA-GT-Meisterschaft mit Siegen in den Jahren 1997 und 1998.

Meister-Macher: Die innovative Kompaktklasse (W 201), ein Vorgänger der heutigen C-Klasse, wird zur Grundlage der DTM-Erfolge von Mercedes-Benz. Von 1986 an treten zunächst Privatfahrer mit dem Mercedes-Benz 190 E 2.3-16 in der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft an. Legendär sind die DTM-Rennsportwagen 190 E 2.5-16 Evolution (1989) und Evolution II (1990). Mercedes-Benz gewinnt die DTM-Markenmeisterschaft der Jahre 1991, 1992, 1994 und 1995. DTM-Meister werden in dieser Zeit auf Mercedes-Benz Klaus Ludwig (1992 und 1994) sowie Bernd Schneider (1995).

Die zweite DTM: Nach dem Ende der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft und der International Touring Car Championship 1996 steigt Mercedes-Benz ab 2000 in die Nachfolge-Rennserie Deutsche Tourenwagen-Masters ein. Bis zur triumphalen Abschiedssaison 2018 (Gewinn der Fahrer-, Team- und Markenmeisterschaft) stellt Mercedes-Benz insgesamt achtmal den DTM-Meister und gewinnt zehnmal die Markenmeisterschaft.

Der Kunde ist Renn-König: Seit 2010 bietet Mercedes-Benz Kundensport-Rennwagen auf Basis der Mercedes-AMG Hochleistungs-Sportwagen an. Nach der erfolgreichen Premiere mit dem SLS AMG GT3 sind aktuell die Typen Mercedes-AMG GT3 (2016) und Mercedes-AMG GT4 (2017) auf Basis des Mercedes-AMG GT (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 12,5–11,4 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 284–261 g/km*) im Einsatz.

Silberpfeil-Renaissance: Seit der Saison 1994 engagiert Mercedes-Benz sich wieder in der Formel 1. Zunächst ist das Sauber-Team Partner in der Königsklasse des Rennsports, ab der Saison 1995 McLaren. 2010 startet dann erstmals wieder ein eigenes Werksteam. Die neuen Silberpfeile von Mercedes-AMG Petronas Motorsport sind heute so erfolgreich wie ihre legendären Vorgänger in den 1930er- und 1950er-Jahren: Von 2014 bis 2018 holt das Team hintereinander fünf Fahrer-Weltmeisterschaften und fünf Konstrukteurs-Weltmeisterschaften. Lewis Hamilton gehört seit 2013 zum Team. Er gewinnt in dieser Zeit 52 Grands Prix und wird Weltmeister der Jahre 2014, 2015, 2017 und 2018. 2016 holt Nico Rosberg den Titel.

Rennsport unter Strom: Im Jubiläumsjahr von 125 Jahren Mercedes-Benz Motorsport schlägt die Stuttgarter Marke ein neues Zukunftskapitel des Rennsports auf. Mercedes-AMG Petronas Motorsport startet ab der Saison 2019/20 als Team Mercedes EQ Formel E in der Formel E für batterieelektrische Rennwagen.

Erlebbare Geschichte: Mercedes-Benz Classic schickt regelmäßig Rennfahrzeuge aus der unternehmenseigenen Sammlung zu internationalen Veranstaltungen. Und das Mercedes-Benz Museum lässt in der Steilkurve des Ausstellungsbereichs Mythos 7: Silberpfeile – Rennen und Rekorde zahlreiche Höhepunkte aus 125 Jahren Motorsport lebendig werden.

Und hier für alle Jäger und Sammler die Bilder der Pressemitteilung: