Selbstbewusst und bestimmt, gleichzeitig nachdenklich und selbstkritisch, vor allem aber frank und frei: „Frankly“ ist die exakt treffende Beschreibung für die Art und Weise, in der Motorsportlegende Jacky Ickx in der Filmdokumentation „Frankly … Jacky Ickx“ über die Höhen und Tiefen seines Rennfahrerlebens berichtet. Und zu berichten gibt es viel – denn Jacques Bernard Ickx, den alle seit frühester Kindheit nur „Jacky“ nennen, konnte mit allem, was Räder hat, zum Erfolg fahren: Zunächst auf dem Motorrad, später in der Formel 3, der Formel 2 und der Formel 1, schließlich auf der Rallyestrecke prägte er den Motorsport des 20. Jahrhunderts wie kein anderer.
Sichtlich ergriffen dankte Jacky Ickx am vergangenen Samstag, dem 17. Septemer, im Rahmen der „Schloss Bensberg Classics“ in Bergisch-Gladbach bei einer ersten „Sneak Preview“ dem Regisseur Philip Selkirk und dem Produzenten Stephan Heimann für deren Film, der faszinierende Einblicke in Ickx’ lange und erfolgreiche Karriere bietet. Neben hochrangigen Vertretern aus Industrie und Wirtschaft waren auch zahlreiche Prominente aus Film und Sport bei der Vorpremiere des Dokumentarfilms auf Schloss Bensberg zugegen, darunter die Schauspieler Christiane Paul, Erol Sander, Till Demtröder, Peter Nottmeier, Herbert Knaup und Thomas Heinze sowie Fußballikone und Autoliebhaber Günter Netzer. Jacky Ickx wurde von seiner Gattin Khadja Nin und seiner Tochter Vanina Ickx – auch sie ist Rennfahrerin – begleitet. Ebenfalls vor Ort war Rennfahrer Hans-Joachim Stuck.
Unzweifelhaft ist es sein sechsmaliger Sieg bei den legendären „24 Stunden von Le Mans“ – dieser lange unerreichte Rekord brachte ihm den Beinamen „Monsieur Le Mans“ ein –, der Jacky Ickx zum unsterblichen Motorsporthelden werden ließ und ihm seinen festen Platz in der Geschichte dieser faszinierenden Sportart sicherte. Nach dreißigjähriger Rennfahrerkarriere zog sich Ickx, gerade 50 geworden, Mitte der 90er-Jahre aus dem aktiven Motorsport zurück. Heute lebt er eher zurückgezogen, teilt mit seiner dritten Ehefrau die Leidenschaft für deren afrikanische Heimat – und kann doch vom Automobilsport nicht lassen: Als Veranstalter verschiedener Rennen ist er weiterhin in der Szene präsent.
Die Idee, ein Buch oder einen Film über sich herauszugeben oder herausbringen zu lassen, war für Jacky Ickx lange Zeit völlig undenkbar. Die beiden früheren Motorsport-Dokumentarfilme von Regisseur Philip Selkirk und Produzent Stephan Heimann überzeugten ihn jedoch, in die nun vorliegende Produktion einzuwilligen, die auch Zeitzeugen wie Sir Jackie Stewart, Ron Dennis, Sir Stirling Moss, Jean Todt und Jochen Mass zu Wort kommen lässt. Darüber hinaus erklärten sich Ickx‘ Gattin Khadja Nin sowie zwei seiner Töchter zu Interviews bereit. Jacky Ickx selbst nimmt im Film kaum ein Blatt vor den Mund – selbst wenn es um den Unfalltod von Fahrerkollegen wie Jochen Rindt oder Stefan Bellof geht, redet er freiheraus: „frankly“ eben.
Für die Erstellung der gut 80-minütigen Dokumentation konnten Philip Selkirk und Stephan Heimann auf umfangreiches Filmmaterial sowohl aus öffentlichen wie auch aus privaten Archiven zurückgreifen. So ist ein filmisches Werk entstanden, das nicht nur die schnelle und aktionsgeladene, ja: auch hochgefährliche Ära des Motorsports zu Zeiten des Jacky Ickx wieder zum Leben erweckt, sondern gleichermaßen die Gefühlswelt eines der besten und vielseitigsten Rennfahrer aller Zeiten offenbart.
Der Film ist ab sofort auf DVD über www.amazon.de/shops/selkirk_heimann erhältlich (Preis: 19,90 Euro).
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