Mobilitätsumfrage zum Pendelverhalten auf Park-and-Ride-Plätzen
Neben den 652 P+R Checks, die die 700 Ehrenamtlichen des ACE in den letzten Monaten durchgeführt haben, hat der ACE flankierend auch eine bundesweite nicht-repräsentative Befragung zum Pendelverhalten gestartet. Zwischen den Ergebnissen der diesjährigen Clubinitiative unter dem Motto „Kann Deutschland P+R ?“ und den Ergebnissen der Umfrage, an der sich 634 Personen beteiligten, gibt es überraschende Überschneidungen. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, erläutert die Erkenntnisse.
Deckungsgleichheit bei Qualität und Sicherheit
Bei jedem einzelnen Park-and-Ride-Platz, dessen Qualität der ACE bewertet hat, wurden insgesamt 27 Kriterien vor Ort überprüft. Diese Überprüfung bestanden 68 Prozent der Anlagen, 6 Prozent erhielten sogar das Prädikat „Exzellent“ und ein Viertel fiel durch. Ein ähnliches Bild zeichnete auch die Mobilitätsumfrage: Auch hier bewerteten 26 Prozent der Befragten die Qualität ihres P+R-Platzes als schlecht.
Auch bei der Frage nach dem Sicherheitsempfinden gibt es Überschneidungen: 60 Prozent der Befragten fühlen sich an ihrem P+R-Platz sicher. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch der ACE bei seinen Checks: Nach Überprüfung von Faktoren wie der baulichen Trennung zwischen Fahrbahn und Gehweg, vorhandener Beleuchtung und Video-Überwachung sowie ausreichender Beschilderung und Stellplatzmarkierung zeigt sich, dass die überprüften P+R-Plätze in Deutschland nur zu 65 Prozent sicher sind.
Vielfältiges Verbesserungspotenzial
Priorität für die Befragten hat die Anzahl der Parkplätze, denn wer keinen findet, kann das Auto nicht abstellen, um umzusteigen. Für mehr als die Hälfte ist die Anzahl der Stellplätze nicht ausreichend (55 Prozent). Auch in punkto Sicherheit gibt es noch deutlichen Handlungsbedarf: Unzureichende Beleuchtung bemängelten 42 Prozent und 35 Prozent wünschen sich eine Video-Überwachung. In unseren bundesweiten Checks wiesen nur zehn Prozent Kameras auf. Für 28 Prozent der Befragten sind außerdem E-Lademöglichkeiten wichtig. Bei den 652 überprüften P+R-Plätzen wiesen lediglich 29 Prozent eine Ladesäule auf.
Motivation zum Umsteigen
Bei der Frage, warum Menschen Park-and-Ride-Anlagen nutzen und umsteigen, steht der Kostenfaktor mit 58 Prozent an erster Stelle. Für etwa die Hälfte ist es außerdem wichtig, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten (52 Prozent) und Zeit auf dem Weg einzusparen (49 Prozent). Sicher anzukommen, spielt bei der Motivation mit 25 Prozent nur eine untergeordnete Rolle.
Knapp Dreiviertel aller Befragten steigen am P+R Platz vom Auto auf ein Verkehrsmittel des ÖPNV um. Die deutliche Mehrheit (56 Prozent) fährt mit der Bahn weiter, nur 11 Prozent nutzen den Bus für die restliche Strecke.
Der Zeitfaktor
Die Umfrage-Ergebnisse verdeutlichen, dass die meisten entweder regelmäßig – 32 Prozent pendeln fünf Mal die Woche – oder nur gelegentlich (29 Prozent) pendeln. Die große Mehrheit der Befragten ist für eine Strecke durchschnittlich zwischen einer viertel und einer ganzen Stunde unterwegs (68 Prozent). Ein Viertel der Befragten ist sogar über eine Stunde unterwegs, sieben Prozent davon benötigen allein für eine einzelne Strecke über 90 Minuten.
Weiterführende Informationen
- Alle Ergebnisse der P+R Checks
- Ergebnis-Webseite der Clubinitiative