Keine Ausbildung zum Oldtimer-Restaurator geplant

Parlamentskreis Automobiles Kulturgut bei seiner Gründung 2009

Parlamentskreis Automobiles Kulturgut bei seiner Gründung 2009

Zum 2. Mal tagte der „Parlamentskreis Automobiles Kulturgut“ im Bundestag in Berlin. Rund 50 Vertreter der Oldtimer-Szene waren mit dabei, um die Interessen und Probleme der Oldtimer zu wahren und vertreten. Darunter auch  der Betreiber des Automuseums  Dr. Carl Benz Museums und MVC Ehrenvorsitzende Winfried Seidel. Die aktuellen Themen waren: Umweltzonen Fahrverbote, Gleichstellung H-/07-Kennzeichen und das Berufsbild Restaurator.

Nach einer lebhaften Diskussion zu den genannten Punkten überraschte alle Teilnehmer des Parlamentarierkreises die Aussage von Andrea Zeus, vom Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe e.V.: „Eine Studie seitens der IG Metall hat ergeben, dass im Bereich der Oldtimer Werkstätten die Schaffung des Berufsbildes Restaurator nicht notwendig ist, da nach einer Berechnung nur ein Bedarf von 36 Fachkräften herausgekommen ist.“ Eine Zahl über die Klaus Kienle, Kienle Automobiltechnik nur den Kopf schütteln kann. Alleine in seinem Betrieb werden derzeit 20 bis 22 Lehrlinge in allen Bereichen ausgebildet. Klaus Kienle machte deutlich, dass in jedem Fall Bedarf an einem solchen Berufsbild und der dazu gehörenden Ausbildung vorhanden ist. Allerdings ist es sicherlich schwierig ein Berufsbild für alle Gewerke zu entwickeln, denn schließlich ist jedes für sich nur für Spezialisten ausgelegt. Andrea Zeus wies darauf hin, dass es außerdem für jeden Mechatroniker-Auszubildenden über Berufsbildungszentren und Berufsschulen möglich sei Zusatzprogramme zu belegen. Diese sollen zur Not auch mit Fachkräften, die gerade in Rente gegangen seien, durchgeführt werden. Das Ganze sei erst einmal als Versuch angedacht. Es wird keine öffentlich rechtliche Prüfung geben, aber es gibt einen anerkannten Abschluss. Man wolle warten, wie die entsprechenden Fachwerkstätten auf diesen Versuch reagieren und ob eine solche Initiative anerkannt würde. Rainer Sachse von Steenbuck-Automobiles wies darauf hin, dass es auf der deutschen Landkarte sehr viele weiße Flecken im Netz der qualifizierten Oldtimer- Fachwerkstätten gäbe. Viele seiner Kunden möchten sich aber nur einen Oldtimer kaufen, wenn sich auch eine Fachwerkstatt im Umkreis von 100km befindet.

Dem ZDK scheint es hingegen zu genügen, ein Zusatzzeichen „Fachbetrieb für historische Fahrzeuge“ und  jetzt ein neues Plakat dazu zu vergeben. Das ist auch sicherlich einfacher, als sich um eine (mehrere) neue Ausbildungsverordnung zu kümmern.