Keine Krise bei Mercedes-Bank

Die Mercedes-Benz Bank hat im vergangenen Jahr einen so hohen Ertrag eingefahren wie nie zuvor. Für Rückenwind hätten im Jahr nach der Autokrise sinkende Risikokosten und ein günstiges Umfeld für Finanzierungen gesorgt, sagte Vorstandschef Peter Zieringer am Mittwoch in Stuttgart. Er rechnet auch für 2011 mit einer positiven Entwicklung. Die Bank habe 2010 einen „signifikanten Beitrag“ zum Ertrag der Finanzdienstleistungssparte des Autobauers Daimler geleistet, der insgesamt bei 831 Millionen Euro lag. Angaben zum eigenen Gewinn macht die Bank traditionell nicht. Das Neugeschäft bei Leasing und Finanzierung legte um fünf Prozent auf 8,5 Milliarden Euro zu. Das Volumen aller betreuten Verträge blieb im Vergleich zum Vorjahr stabil bei 16,1 Milliarden Euro.
Die Zahl der von der Autobank finanzierten Fahrzeuge sank allerdings um rund 4.000 auf gut 312.000. Grund dafür war nach Angaben eines Unternehmenssprechers ein Rückgang bei gebrauchten Autos. Die Zahl der finanzierten Pkw schrumpfte von rund 258.000 im Jahr 2009 auf weniger als 250.000. Bei den Nutzfahrzeugen gab es dagegen nach der Krise ein Plus von mehr als zehn Prozent auf gut 64.000 Fahrzeuge.
Im Versicherungsgeschäft baute die Autobank die Zahl der Verträge um elf Prozent auf 397.000 aus. Im Direktbankgeschäft schrumpfte das Einlagevolumen auf 10,9 Milliarden Euro (2009: 12,6 Mrd. Euro). Die Mercedes-Benz Bank AG betreut mit ihren 1.600 Mitarbeitern rund 1,2 Millionen Kunden. Die Autobank unterstützt durch Finanzierung, Leasing, Versicherungen und Flottenmanagement den Absatz von Daimler- Fahrzeugen.
Die Bank ist eine Tochter der Daimler Financial Services AG. Daimler hatte im vergangenen Jahr angekündigt, seine Finanzdienstleistungssparte schlanker aufzustellen und 250 der 1.850 Jobs zu streichen. Die Zahl der Standorte schrumpfte von neun auf drei. Mittelfristig will Daimler mit den Maßnahmen 40 Millionen Euro pro Jahr einsparen.