Klipp-Klapp – Der Blechdach-Roadster SLK

Frischer Wind in den 1990er-Jahren: Der erste SLK Roadster

  • Der beliebte Roadster ist Teil der Sonderausstellung „Youngtimer“ des MB Museums
  • Noch bis 2. November 2025 mit insgesamt zehn ikonischen Youngtimern
  • Coupé und Roadster: Elektrohydraulisches Variodach ist ein Geniestreich
  • Der SLK spricht innerhalb der damaligen Produktoffensive gezielt jüngere Kunden an

MB Museum, Raum Collection 5 – Sonderausstellung „Youngtimer“.

„Close-up“ – der Name der Serie des Mercedes-Benz Museums ist Programm. Jede Folge erzählt Überraschendes, Spannendes, Hintergründiges zu Fahrzeugen aus der Ausstellung. Diesmal im Blick: der SLK 230 Kompressor (Baureihe R 170) in der Sonderausstellung „Youngtimer“, Raum Collection 5. Noch bis 2. November 2025 zeigt sie in einer poppig-bunten Inszenierung zehn Fahrzeuge der 1990er- und 2000er-Jahre.

 Nr. 4/2025: Mercedes-Benz SLK 230 Kompressor

Farbe bekennen: Er steht da wie ein Sonnenstrahl auf Rädern. In Knallgelb, präziser gesagt in yellowstone (Mercedes-Benz Farbcode 685) dominiert der Mercedes-Benz SLK 230 Kompressor der Baureihe R 170 die Themeninsel „Easy Life“ der aktuellen Sonderausstellung „Youngtimer“ im Mercedes-Benz Museum.

SLK 200 Baureihe R 170 in der Kommunikationsfarbe yellowstone

Buntes Ausrufezeichen: Dieses Gelb will nicht leise sein. Und genau dafür ist es gedacht: yellowstone ist die Kommunikationsfarbe zur Markteinführung des SLK im Frühjahr 1996, sie setzt kraftvoll ein Signal für den Aufbruch. Das Konzept geht glänzend auf, der Roadster erhält bei seiner Premiere enorme Aufmerksamkeit – und damit zugleich der Wandel der kompletten Marke. Denn der SLK ist innerhalb der Mercedes-Benz Produktoffensive Vorreiter einer ganzen Reihe neuer Premiumfahrzeuge mit dem Stern, die das Markenbild dauerhaft verändern. Dem SLK der Baureihe R 170 steht yellowstone heute so gut wie 1996. Beliebt ist er damals aber auch in vielen anderen Farben.

Roadster mit Kniff: Die Baureihe R 170 ist Coupé und Roadster in einem – dank Variodach. Das elektrohydraulische Klappverdeck aus Stahl ist ein Geniestreich der Ingenieurskunst. Es faltet sich auf Tastendruck mit einer faszinierenden Choreografie geschmeidig in den Kofferraum. Klappe zu, Auto auf. Mercedes-Benz ist damals mit diesem System Vorreiter im Segment und definiert einen neuen Standard für ganzjährigen Fahrspaß. Wichtig für den Alltagsnutzen: Der Kofferraum bietet selbst bei geöffnetem Dach immer noch Ladekapazität.

Leistung mit Prinzip: Der SLK 230 Kompressor ist der verkaufsstärkste Typ der Baureihe. Sein Vierzylindermotor mit mechanischem Lader bringt 142 kW (193 PS) auf die Straße – eine starke Ansage in dieser Klasse kompakter Sportwagen. Das Aggregat liefert souveräne Kraft aus niedrigen Drehzahlen und bleibt dabei kultiviert und effizient. Technisch lehnt sich der Antrieb an große Vorbilder an. Auch die traditionsreiche Mercedes-Benz S-Reihe der 1920er-Jahre hatte den Kompressor zur Leistungssteigerung. In den 1990er-Jahren kehrt er modern interpretiert zurück. Weniger ist dabei mehr: weniger Verbrauch, mehr Drehmoment.

Form follows Freude: Das Design des SLK ist ein Statement. Der Roadster wirkt wie aus einem Guss. Seine klaren Linien, die kurze, knackige Silhouette, die betont horizontale Front mit dem klassischen Mercedes-Benz SL-Grill – all das verleiht dem Fahrzeug eine zeitlose Sportlichkeit. Keine überflüssigen Spielereien, keine modischen Manierismen. Der SLK ist nicht laut – und präsentiert sich in der Sonderausstellung doch selbstbewusst auf seiner Bühne mit ihren pinken Designelementen.

Innen mit außen verbunden: Der Innenraum folgt der gleichen Logik wie das Äußere, er wirkt aufgeräumt und hochwertig. Mit großen Rundinstrumenten, klaren Bedienelementen und hochwertigen Materialien wirkt das Cockpit selbst knapp 30 Jahre nach der Premiere der Baureihe R 170 zeitlos-klassisch.

Marktstart mit Wirkung: Mercedes-Benz präsentiert zunächst 1994 auf den Autosalons in Turin und Paris Konzeptfahrzeuge des SLK. Sie treffen den Nerv der Zeit, die Reaktionen sind sehr positiv. Das Serienfahrzeug kommt 1996 auf den Markt. Die immense Nachfrage zeigt, wie viele Menschen diesen kompakten Roadster fahren möchten. Offen, sportlich, frisch – diese Werte begeistern. Und der SLK avanciert zu einem emotionalen wie nahbaren Imageträger der Marke. Bis 2004 entstehen mehr als 310.000 Fahrzeuge.

Automobilkultur im Wandel: Für viele Millennials ist der SLK der erste Mercedes-Benz, der nach Sonne und Wochenende duftet. Er wird zum Posterauto einer neuen Kundengeneration. Ein Fahrzeug, das wenig Distanz ausstrahlt, aber dennoch die Tugenden der Marke in sich trägt, etwa Design und Sicherheit.

Zurück in die Zukunft: Der gelbe SLK 230 Kompressor im Mercedes-Benz Museum gehört zur aktuellen Sonderausstellung „Youngtimer“. Sie ist noch bis 2. November 2025 im Raum Collection 5 zu sehen. Gezeigt werden zehn ikonische Fahrzeuge der 1990er- und 2000er-Jahre in einer ebenso poppig-bunten wie unterhaltsamen Inszenierung. Die Themeninseln reichen von „Easy Life“ über „Feinsinn“ bis „Space“. Sie betten die Fahrzeuge ins Lebensgefühl ihrer Epoche ein. Interaktive Stationen mit Sujets von generativer Bilderstellung mithilfe künstlicher Intelligenz bis zum Retro-Gaming begleiten die Ausstellung und holen ebenfalls die Zeit um die Jahrtausendwende in die Gegenwart.

Baureihe R 170 mit drei der Macher: Dr. Dieter Zetsche, Helmut Petri und Prof. Jürgen Hubbert (von links nach rechts). Foto aus dem Jahr 1996