Ladenburg erwacht aus Winterschlaf

Nach einer kurzen Winterpause von vier Wochen, öffnet das Automuseum Dr. Carl Benz am 18.01.2014 wieder seine Tore. Natürlich gibt es auch einige Neuigkeiten:

  • Da wäre zunächst die neue Startaufstellung der Rennwagen in unserer Motorsporthalle.
  • Nach der 190er Sonderausstellung unter dem Motto „30 Jahre Baby-Benz“ bleibt der 190 EVO I DTM Rennsportwagen jetzt in der Dauerausstellung.
  • Neuer Star im Museum ist der Maybach SW 42 aus dem Baujahr 1939. Das gewaltige Cabriolet gehört einem Deutsch-Amerikaner, der in USA lebt und das Fahrzeug als Leihgabe zur Verfügung stellt.

In den vergangenen Jahren erschienen immer wieder Presseberichte über die Motorsportsparte „Formula Student“. Studenten aus technischen Hochschulen in ganz Europa konstruieren Rennsportwagen und messen sich dann auf den Rennstrecken. Den Formula Student-Rennwagen 2013, der Hochschule Mannheim, die mit der Bezeichnung Delta Racing-Team an den Start geht, wird ab sofort in einer Sonderausstellung gezeigt.

Zur Wiedereröffnung des Museums gibt es eine neue Serie von Sammel-Eintrittskarten, auf denen weitere Fahrzeuge aus dem Automuseum Dr. Carl Benz abgebildet sind. Eine neue Vitrine mit Pokalen und Erinnerungsstücken der frühen Jahre des Motorsports mit Benz Fahrzeugen erinnert an die legendären Fahrer von einst.

Maybach im Dr. Carl Benz Museum

  • Hersteller: Maybach-Motorenbau GmbH Friedrichhafen
  • Typ: Maybach SW 42
  • Baujahr: 1939
  • Motor: 6 Zyl. Reihe, 4197 ccm, 140 PS
  • 2 Steigstromdoppelvergaser Solex
  • Gang Maybach Getriebe mit Vorwahlhebel am Lenkrad
  • Bremse mechanisch mit Saugluft-Bremshilfe
  • Tiefbett Kastenrahmen
  • Preis: 21 250,- Reichsmark

Dieser Maybach Wagen hat eine recht wechselvolle Geschichte. Im November des Jahres 1939 wurde das Fahrzeug von einem Herrn Müller in Friedrichshafen im Maybach-Werk abgeholt. Sein späteres Kennzeichen, das er bei seiner Zulassung in Berlin bekam, lautete „SS 92 – 120“. Die Lackierung des Wagens war polizeigrün mit rotem Lederpolster. Es ist anzunehmen, dass der Wagen auf Grund seiner Zulassungsnummer einem prominenten SS-Mann zur Verfügung stand. Im Jahr 1945 diente er ihm wahrscheinlich als Fluchtauto aus Berlin. Jedenfalls gelangte der Maybach nach Kriegsende in den Rhein-Neckar-Raum und tauchte bei einem Gebrauchtwagen-Händler in Schwetzingen auf. Drei US-Amerikaner kauften den Wagen und ließen ihn nach Amerika bringen. Dort wurde der Wagen sofort weiter verkauft. Der heutige Besitzer konnte den Maybach dann im Jahre 1998 erwerben. Für eine gründliche Restaurierung ließ er das Fahrzeug zurück nach Deutschland bringen. Der Deutsch-Amerikaner, der noch immer in Amerika lebt, stellt den Maybach SW 42 dem Automuseum Dr. Carl Benz als Leihgabe zur Verfügung.