von Kurt Moser / LightCatcher
„Es geht mir darum, ein Seherlebnis zu schaffen, die Qualität des Visuellen und die Ästhetik in einer noch nie da gewesenen Form festzuhalten, Geschichten ihrer Flüchtigkeit zu entreißen, die Zeit einzufangen, Bilder, Motive, Abgebildetes in Kunstwerke zu verwandeln und sie real erscheinen zu lassen, ewig und unsterblich.“ (Kurt Moser)
Die lichtsensible Emulsion, alle Chemikalien und Substanzen werden selbst verarbeitet und nach alten Rezepten experimentell gemischt. Nicht zuletzt aufgrund der Gefährlichkeit mancher der verwendeten Stoffe ist dies eine Herausforderung für Körper, Geist und Sinne – immer ein Wagnis, ein Experiment.
Die Arbeit mit Ambrotypien bringt einen Künstler gewissermaßen zurück zu den Anfängen der Fotografie. Sie stellt ihn vor Herausforderungen und Schwierigkeiten, die im Unterschied zur Digitalfotografie größte Ehrfurcht vor dem Möglichen verlangen. Da ein Großteil der verwendeten Materialien vom Künstler selbst hergestellt wird, erfordert diese Technik viel Handarbeit, Geduld und Geschick. Doch der Aufwand lohnt sich, denn keine zeitgemäße Technik der Welt ermöglicht es auch nur annähernd, Bildideen künstlerisch so kreativ umzusetzen und in einer derart intensiven Bildsprache wiederzugeben.
Um das Verfahren auch außerhalb des Studios anwenden zu können, hat sich Kurt Moser über die Grenzen herkömmlicher Fotografie hinweg gesetzt: Als Fahrzeug, Kamera und Dunkelkammer zugleich dient ihm ein umgebauter russischer Armee-LKW. In diesem LKW, also beinahe in seiner Kamera, will er arbeiten und leben.
Das Projekt wird mit zwei Kamerasystemen realisiert werden:
Der originale russische Ural-LKW wird zu einer riesigen Kamera und Dunkelkammer umgebaut. In die Aluminiumkabine am hinteren Teil des Fahrzeugs wird eine Öffnung für die Optik gebohrt und im Inneren des LKWs eine auf Schienen gelagerte Bildstandarte montiert, die in totaler Dunkelheit bedient wird und Glasplatten bis zu einem maximalen Format von 120 x 150 cm aufnehmen kann.
Kamera 2 – Studio- und Spezialkamera
Diese ästhetisch wunderschöne und fast zwei Meter große Holzkamera aus dem Jahr 1907 ist ein wahrer Glücksfund und das Herzstück des Projekts. Sie wird für Portraits im Studio verwendet und wurde auf einen speziellen Karrenwagen montiert. Dadurch ist sie einigermaßen beweglich und lässt sich in die für den Ural-LKW unzugänglichen Gegenden bringen. Mit ihr können Ambrotypien bis zum Format 50 x 60 cm auf Glas gebannt werden.
Das Hantieren mit den Glasplatten erfordert äußerste Konzentration: Bereits ein klitzekleiner Fehler durch chemische Kontamination oder Bewegungs- und Rhythmusänderungen beim Beschichten können das erwartete Kunstwerk zum wertlosen Scherbenhaufen machen. Ambrotypien zeigen sich virtuell strukturlos. Sie haben weder Pixel noch Raster, dafür aber eine reine, fast dreidimensionale Beschaffenheit.
Am Ende ist allerdings jedes auf diese Weise entstandene Lichtbild ein einzigartiges wertvolles Original – ein visuelles Erlebnis aus Silber und Licht, für die Ewigkeit auf Glas gebannt mit warmen Farbtönen, geschützt unter einer Firnis aus Sandarakharz und edlem Lavendelöl.
Die Motive
Die Ambrotypie eignet sich vorzüglich für Fine Art Landschaftsbilder, einfühlsame Portraits, Architekturaufnahmen und Kunstphotographie und verleiht diesen Bildern einen unverkennbaren Charakter
Der Künstler
Kurt Moser, Fotograf und Kameramann aus Südtirol, hat 30 Jahre für die wichtigsten, internationalen Fernsehanstalten mit den Schwerpunkten Berichterstattung und Dokumentation gearbeitet. Ein professioneller Globetrotter, in der Welt zu Hause, immer wieder unterwegs in Afghanistan und dem Iran, in Israel oder Australien. Einer,der die Savanne Westafrikas ebenso kennt wie Patagonien und die Magellanstraße. Einer, der den Balkan-Krieg in all seiner Grausamkeit erlebt hat, der in die Erdlöcher der Goldsucher in der Sahara gekrochen und in Kolumbien auf die Spuren der Drogenkartelle gegangen ist. Der nicht nur Staatschefs und Filmstars auf die ihm eigene Art porträtiert hat, sondern auch Guerilleros und Gangster. Seine Kamera hat die Angst in den Augen von Schwammtauchern in der Ägäis festgehalten, aber auch die Seligkeit von Perlensuchern in der Südsee – und immer wieder Gesichter.
Porträts von Menschen, so könnte man Kurt Mosers künstlerische Leidenschaft beschreiben.
Als Kontrast zur Flüchtigkeit der gesendeten Fernsehbilder versucht er mit diesem Projekt nun, hinter die Kulissen des Mediums Fotografie zu sehen, zu den Anfängen zurückzugehen, sich Zeit zu nehmen für das Wesentliche und dies nun in Unikaten, die nicht zu vervielfältigen sind – in beeindruckend großen „Fine Art Photos“ darzustellen und zu verewigen.
Kurt Moser faszinieren seine Berge, die Südtiroler Dolomiten, und die Menschen, die dort leben. „Ich möchte die Dolomiten ins richtige Licht setzen. Ich habe ewig nach einer Technik gesucht, welche es mir ermöglicht, die Berge so abzubilden, wie ich sie sehe und empfinde. Das Kollodiumverfahren erlaubt mir diese sehr subtile Bildsprache, die Präsentation auf edlem Glas und das damit verbundene haptische Erlebnis. Ebenso wie die Dolomiten fasziniert mich die in dieser Form wohl nicht mehr lange existierende Generation der Bergbauern. Gesichter, welche es in Zukunft so nicht mehr geben wird. Gekennzeichnet von Arbeit, Entbehrung und harten Lebensumständen, ehrliche Gesichter mit wahren Geschichten.“
Die Umsetzung
Natürlich können solche Projekte nicht im künstlerisch-finanziellen Alleingang bewältigt werden. Bereits die Grundinvestitionen für den russischen LKW, also die Hauptkamera, und für die „kleine“ Holzkamera sowie die Messingobjektive waren erheblich. Dazu kommen die einmalig nötigen Adaptierungsarbeiten der technischen Geräte und Transportmittel. Nicht weniger kostenintensiv ist die Beschaffung der für das Verfahren der Ambrotypie notwendigen Substanzen sowie der „Urmaterie“, der besonderen schwarzen Glasplatten und des reinen Silbers.
Individuell angepasste Möglichkeiten für Kooperationen sollen finanzielle Unterstützer ebenso wie Sponsoren für Material und Ausstattung dazu begeistern, am Projekt teilzunehmen und dazu beizutragen, ein Stück Geschichte einzigartig und unsterblich zu machen.
Das Interesse der Medien ist Kurt Moser nicht zuletzt aufgrund seiner internationalen Kontakte und der jahrelangen Zusammenarbeit mit namhaften Medienhäusern und Fernsehstationen sicher. Die Branche kennt ihn als Experten, der mit äußerster Präzision arbeitet. Es gibt bereits diverse Zusagen von bekannten Fernsehsendern, Verlagen und Radiostationen. Zusätzlich zu den Dreharbeiten werden regelmäßige Meldungen über den Projektverlauf an die Presse erfolgen.
Nachdem eine gewisse Anzahl an Exponaten fertiggestellt wurde, sollen diese bei Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt werden. Auch darüber haben bereits erste Gespräche stattgefunden. Zur Vervollständigung der Vorstellung und Bekanntmachung des Projekts soll ein Hochglanzbuch die Entstehung der ersten Kunstwerke dokumentieren.
Nicht zuletzt wird der Ural-LKW selbst als rollende Kamera und „ mobiles Event“ für gebührende Aufmerksamkeit sorgen.