Der Automobilclub von Deutschland (AvD) weist darauf hin, dass Bremsflüssigkeiten alle zwei bis drei Jahre ausgetauscht werden sollten. Erhöht sich der Wasseranteil in der Flüssigkeit, was über den genannten Zeitraum hin ein normaler Vorgang ist, wird die Wirkung der Bremse mehr und mehr beeinträchtigt. Schlimmstenfalls können die Bremsen gänzlich versagen und schwere Unfälle verursacht werden.
Die AvD-Prüftruck-Techniker, die mit der mobilen Teststation des Automobilclub von Deutschland in der ganzen Bundesrepublik unterwegs sind, stellen oft fest, dass die Wartung der Bremsanlage von Autofahrern in diesem Punkt besonders vernachlässigt wird. „In 80 Prozent der in den vergangenen Tagen getesteten Fahrzeuge war die Bremsflüssigkeit mangelhaft und somit ein Sicherheitsrisiko“, berichtet AvD-Servicetechniker Gerhard Haubenreich, der momentan mit dem Truck in Bottrop ist. „Wir haben überwiegend ältere Autos von Fahranfängern und Auszubildenden gecheckt“, ergänzt er. Die festgestellte Quote ist nach Ansicht des AvD besorgniserregend.
Doch gerade auch Oldtimer mit sehr langen Standzeiten leiden unter diesem Phänomen. In der Wahrnehmung der Besitzer vergeht die Zeit oft langsamer als in Realität. Auch die gefahrene Kilometerleistung suggeriert, dass eine Beachtung der Bremsteile noch nicht nötig wäre. Doch besonders bei den alten Bremssystemen hat die Hydrolyse (wie die Einlagerung der Wassermoleküle richtig heißt) noch einen gefährlichen Nebeneffekt. Neben der Absenkung des Siedepunktes der Bremsflüssigkeit (die bei der meist „cruisenden“ Fahrweise zu vernachlässigen wäre) transportiert sie nämich auch Sauerstoff an die empfindlichen Bauteile der Bremse und bringt damit die Haupt- sowie die Radbremszylinder zum Rosten. Von den Leitungen ganz zu schweigen. Daher auch beim Oldie auf das alter und die Verwendung der richtigen Bremsflüssigkeit achten!
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