Maybachs Röhrchenkühler

„Am 24. Dezember 1897, also vor 105 Jahren, wurde der von Wilhelm Maybach entwickelte Röhrchenkühler mit geschlossenem Wasserkreislauf unter der Nummer 104718 zum deutschen Gebrauchsmuster angemeldet. Mit seiner genialen Erfindung eröffnete er dem Automobilbau die vom Prinzip her noch heute verwendete Form der Motorkühlung. Sein Konzept beruht auf einem quer im Fahrtwind stehenden, von unzähligen, auf beiden Seiten offenen Messingröhrchen perforierten Wasserbehälter. Durch das Innere der Röhrchen strömt der Fahrtwind und kühlt dabei das sie umgebende Kühlwasser des Motors ab. Ein hinter dem Kühler stehender Ventilator vergrößert dabei den Luftdurchsatz zusätzlich und gestattet eine konstante Kühlwirkung auch beim stehenden Fahrzeug. Diese Konstruktion löste die bisherige Verdampfungskühlung ab und erhöhte die Kühlfläche gegenüber dem bisherigen System bei gleichem Raumbedarf um ein Vielfaches. Damit wurde auch der Weg zu höheren Motorleistungen frei, die für schwungradgekühlte Motoren bei 4 PS lag. Der neue Kühler wurde von der Daimler-Motoren-Gesellschaft erstmals beim „“Phönix-Wagen““ eingesetzt, dem ersten Daimler-Automobil mit Frontmotor. Die Vierzylindervariante des „“Phönix-Wagens““ war 1898 das weltweit erste Straßenfahrzeug mit Vierzylindermotor.“