Mercedes-Benz Classic stellt auf der Techno Classica 2016 die Kultur des offenen Automobils in den Mittelpunkt des Messeauftritts. In Halle 1 der Messe Essen zeigt die Stuttgarter Marke offene Fahrzeuge in der Tradition von C-Klasse Cabriolet, S-Klasse Cabriolet und SL. Seit der Erfindung des Automobils vor 130 Jahren beflügeln insbesondere luxuriöse Cabriolets und sportliche Roadster der Marke Mercedes-Benz den Traum vom offenen Fahren. Selbst die filigrane und luftige Architektur des Messestands greift dieses Thema auf. Die 28. Techno Classica findet vom 6. bis 10. April 2016 in Essen statt. Der Messeauftritt des neu etablierten Fahrzeughandels „ALL TIME STARS“ sowie von 16 offiziell anerkannten Mercedes-Benz Markenclubs runden den Gesamtauftritt von Mercedes-Benz Classic ab.
(Alle Bilder im Artikel sind Archivbilder von MB Classic und zeigen nicht unbedingt das ausgestellte Fahrzeug!)
Mercedes-Benz Classic empfängt die Besucher der Techno Classica auch im Jahr 2016 traditionsgemäß in Halle 1. Dieses Mal bietet der Messestand eine Zeitreise durch die faszinierende Welt der Cabriolets und Roadster der Marke mit dem Stern. Im Jahr 1886, als Carl Benz und Gottlieb Daimler unabhängig voneinander das Automobil erfinden, sind offene Fahrzeuge noch die einzige Variante. Ab den 1920er-Jahren, als Limousinen und Großserienfertigung den Automobilbau zu dominieren beginnen, entwickeln sie sich zu den exklusivsten Varianten des Modellprogramms, die insbesondere bei Liebhabern der sportlich-eleganten Mobilität begehrt sind. Dabei erfüllen die luxuriösen Cabriolets und Roadster von Mercedes-Benz stets höchste Ansprüche. Denn sie verbinden die Freiheit des Offenfahrens mit größtem Komfort, kultivierter Leistung und faszinierendem Design. Auf dem Messestand von Mercedes-Benz Classic sind zahlreiche Vertreter dieser besonderen Fahrzeugfamilien versammelt.
Das neue S-Klasse Cabriolet (A 217) wird flankiert von einem 500 K Cabriolet B (W 29, 1934 bis 1936), in den 1930er-Jahren ein Fahrzeug der internationalen Luxusklasse. Das 170 S Cabriolet B ist ein exklusives Fahrzeug der frühen Nachkriegszeit, 1949 wird es erstmals präsentiert. Aus den 1950er-Jahren stammt der 300 S Roadster (W 188). Präsentiert auf dem Pariser Automobil-Salon im Oktober 1951, ist der 300 S der teuerste Personenwagen deutscher Produktion. Unverwechselbare Charakterzüge zeigen auch die eleganten Cabriolets der Baureihe W 111, die ersten offenen Fahrzeuge überhaupt mit Sicherheitskarosserie und Knautschzonen vorn und hinten. Als leistungsstarkes und besonders luxuriöses Topmodell dieser Baureihe präsentiert Mercedes-Benz im Herbst 1969 das 280 SE 3.5 Cabriolet.
Neben luxuriösen Cabriolets sind sportlich-elegante Roadster seit jeher eine Domäne von Mercedes-Benz. Ein herausragendes Beispiel – und auf der Techno Classica zu sehen – ist der 500 K Spezial-Roadster (W 29, 1934 bis 1936). Ein weiterer Vertreter der sportlichen Roadster entsteht nach dem Zweiten Weltkrieg und kommt direkt aus dem Motorsport: der SL. Dieses magische Kürzel gibt es seit 1952, als Mercedes-Benz sich mit dem 300 SL Rennsportwagen (W 194) überaus erfolgreich im internationalen Spitzensport zurückmeldet. Mit großem Erfolg, wie Doppelsiege bei den 24 Stunden von Le Mans und der Carrera Panamericana in Mexiko eindrucksvoll belegen. Auf dem W 194 basiert der berühmte „Flügeltürer“ 300 SL (W 198) von 1954, der im Frühjahr 1957 in der offenen Variante 300 SL Roadster debütiert. Der jüngste Vertreter dieser Tradition ist die 2015 vorgestellte neueste Generation des SL (R 231).
Das neue C-Klasse Cabriolet (A 205) ist einer der Stars auf dem Automobil-Salon 2016 in Genf. Es überträgt die Faszination fürs offene Fahren mühelos in das Marktsegment unterhalb der Oberklasse. Bereits für den kompakten Mercedes-Benz 190 E (W 201) gibt es entsprechende Überlegungen, woraufhin 1990 ein Cabriolet-Prototyp fertiggestellt wird. Er ist ebenfalls in Essen zu sehen. Das optisch wie technisch überaus gelungene Fahrzeug geht zwar nicht in Serie, doch die Studie dient als wichtige Entscheidungshilfe für das 1991 vorgestellte Cabriolet der Baureihe 124.
Offenes Fahren als Garant für gute Laune
Die Gattungsbezeichnung „Cabriolet“ geht zurück auf die Pferdekutschenzeit. Damit ist ein leichter und offener Wagen gemeint, der von zwei Pferden gezogen und vor allem bei schönem Wetter bewegt wird. Der Name hat es in sich: Das Verb „cabrioler“ steht im Französischen für „Luftsprünge machen“, „Kapriolen schlagen“. Offenes Fahren als Garant für gute Laune braucht in den Anfangsjahren des Automobils jedoch noch keine spezielle Karosserieform. Die Zeit zwischen 1886 und circa 1920 ist von offenen Automobilen geprägt.
Als sich geschlossene Karosserien im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts etablieren, bieten die Karosseriebauer neben Limousine und Coupé mit festem Aufbau nun auch das Cabriolet mit einem komplett zu öffnenden Verdeck an. Kennzeichen dieses Wagentyps sind bereits in den 1920er-Jahren eine sportliche und elegante Silhouette sowie – im Gegensatz zum weithin üblichen Offenen Tourenwagen – die Möglichkeit, den Wagen mit Hilfe des gefütterten Verdecks vollständig zu schließen und den Insassen damit den perfekten Wind- und Wetterschutz einer Limousine zu bieten. Mercedes-Benz hat in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg so gut wie alle Baureihen auch als Cabriolet im Programm, nicht wenige sogar in verschiedenen Versionen. Ein Beispiel: Im Jahr 1934 erscheint der „Typ 500 mit Kompressor“, kurz 500 K (Baureihe W 29), in zunächst acht verschiedenen Karosserie-Ausführungen, darunter auch ein Cabriolet in drei Varianten, ein zweitüriger offener Tourenwagen und ein Roadster. Nach dem Krieg ändert sich die Situation. Als die Fahrzeugproduktion mit dem weitgehend unveränderten Typ 170 V erneut anläuft, rollen zunächst keine Cabriolets vom Band. Sie folgen zwar kurze Zeit später wieder bei den leistungsstärksten Modellen der Typenpalette, doch die Limousine ist endgültig zur Standardausführung geworden. Offene Karosserieformen werden von da an zu Besonderheiten im Produktprogramm.
Mercedes-Benz „ALL TIME STARS“
Ebenfalls auf der Techno Classica präsentiert sich der neu etablierte Fahrzeughandel „ALL TIME STARS“ der Mercedes-Benz Museum GmbH mit seinem Verkaufsangebot an hochwertigen Young- und Oldtimern der Marke (http://alltime-stars.com). Der Schwerpunkt von „ALL TIME STARS“ liegt auf voll alltagstauglichen Klassikern, die mit größtmöglicher Transparenz angeboten werden. Die Experten von Mercedes-Benz Classic nehmen dazu jedes Fahrzeug nach einer 160 Punkte umfassenden Checkliste genau unter die Lupe. Die angebotenen Fahrzeuge sind in drei Editionen eingeordnet, die Auskunft über Zustand und Originalität geben: Zur „Concours Edition“ zählen Young- und Oldtimer in seltenem Originalzustand mit wenigen Kilometern sowie Fahrzeuge, die durch die Experten von Mercedes-Benz Classic in Fellbach/Stuttgart aufwändig restauriert wurden. Die „Collectors Edition“ versammelt Young- und Oldtimer, die sich in einem technisch und optisch guten Zustand befinden. Ihre leichte Patina verleiht ihnen einen besonderen Charakter. Die „Drivers Edition“ richtet sich an alle, die ihren Young- oder Oldtimer im Alltag fahren und selbst optimieren möchten. Diese Autos befinden sich in einem guten technischen Zustand, bieten aber noch Potenzial für Restaurierungsarbeiten. Die „ALL TIME STARS“ spiegeln über die verschiedenen Epochen hinweg die große Fahrzeugvielfalt der Marke wider. Grundsätzlich umfasst das Angebot alle Fahrzeuge von Mercedes-Benz und der Vorgängermarken.
Mercedes-Benz ClassicPartner
Ausgewiesene Spezialisten rund um klassische Fahrzeuge mit dem Stern vereinen die ClassicPartner – ein Netzwerk von Mercedes-Benz Standorten in ganz Deutschland. Sie bieten hochwertige Fahrzeuge sowie einen optimalen Service inklusive Ersatzteilversorgung. Das Netzwerk umfasst aktuell 25 Betriebe. Auf der Webseite www.mercedes-benz.com/classic-partner präsentiert Mercedes-Benz ClassicPartner sein Angebot und bietet eine komfortable Händlersuche. Einige der ClassicPartner sind auf der Techno Classica in Halle 3 mit ihrem Verkaufsangebot vertreten.
Die weltweit größte Veranstaltung ihrer Art
Die 28. Techno Classica findet vom 6. bis 10. April 2016 auf der Messe Essen statt. Die „Weltmesse für Oldtimer, Classic- und Prestige-Automobile, Motorsport, Motorräder, Ersatzteile, Restaurierung und Welt-Clubtreff“ gilt als weltweit größte Veranstaltung ihrer Art. Mehr als 25 Automobilmarken und weit über 200 Markenclubs sind auf der Techno Classica mit eigenen Präsentationen vertreten. Insgesamt erwarten die Veranstalter rund 1.250 Aussteller und mehr als 190.000 Besucher. Am Mittwoch, 6. April 2016, öffnet die Techno Classica zum „Happy View Day“ von 14 bis 20 Uhr. Von Donnerstag, 7. April, bis zum Sonntag, 10. April 2016, ist die Messe jeweils von 9 bis 18 Uhr (Freitag: bis 19 Uhr) geöffnet.
Die Fahrzeuge von Mercedes-Benz Classic auf der Techno Classica 2016
Mercedes-Benz 500 K Spezial-Roadster (Baureihe W 29, 1934-1936)
Mit seinen Achtzylinder-Kompressorwagen besetzt Mercedes-Benz in den 1930er-Jahren das Marktsegment der internationalen Luxusklasse. Der „Typ 500 mit Kompressor“, kurz 500 K (Baureihe W 29), erscheint 1934. Es gibt insgesamt neun verschiedene Karosserie-Ausführungen: viertürige Limousine, zweitürige Limousine, zweisitziger Roadster, Cabriolets A, B und C, zweitüriger offener Tourenwagen, Autobahn-Kurier und Spezial-Roadster. Vom besonders eleganten und luxuriösen Spezial-Roadster werden lediglich 29 Stück gebaut. Zur Legende werden alle Ausführungen von 500 K und dem Nachfolger 540 K zum einen wegen ihrer souveränen Kraftentfaltung und zum anderen aufgrund ihrer hinreißend schönen, hochwertig ausgestatteten Karosserien. Wegen ihrer maßgeschneiderten Form und den eleganten, fließenden Linien gilt die „Sindelfinger Karosserie“ seit den 1930er-Jahren als Maß der Dinge.
- Bauzeit: 1934-1936
- Zylinder: 8/Reihe
- Hubraum: 5.018 Kubikzentimeter
- Leistung: 74 kW (100 PS) ohne, 118 kW (160 PS) mit Kompressoraufladung
- Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Mercedes-Benz 500 K Cabriolet B (W 29, 1934-1936)
Der 500 K – das K steht hier für den Kompressor – bietet neben den damals sensationellen Fahrleistungen eine bislang unbekannte Fahrkultur. Er lässt sich einerseits völlig problemlos im Kriechverkehr bewegen und legt andererseits bei Bedarf ein Temperament an den Tag, das 500 K-Zeitgenossen den Atem raubt. Ein etwas stärkerer Druck auf das Gaspedal bringt ein Leistungsplus von 60 Prozent zur Geltung: Dann nämlich rückt die Kompressorkupplung ein, das Zweiflügelgebläse drückt mit 0,3 bar Luft in den Doppelvergaser und setzt so zusätzliche 44 kW (60 PS) frei. Die so anstehenden 118 kW (160 PS) werden über eine schraubengefederte Pendelachse auf die Fahrbahn übertragen, wie es ab Mitte der 1930er-Jahre bereits bei Mercedes-Benz Standard ist. Unter nicht weniger als neun Karosserievarianten kann der 500 K-Käufer wählen. Die meisten entscheiden sich dabei für das Cabriolet B.
- Bauzeit: 1934-1936
- Zylinder: 8/Reihe
- Hubraum: 5.018 Kubikzentimeter
- Leistung: 74 kW (100 PS) ohne, 118 kW (160 PS) mit Kompressoraufladung
- Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Mercedes-Benz 170 S Cabriolet B (W 136, 1949-1951)
Im Mai 1949 ergänzt Mercedes-Benz sein Personenwagenprogramm, das seit Beginn der Nachkriegsproduktion als einziges Modell den 170 V umfasst, um zwei neue Typen: die Dieselvariante 170 D und den 170 S, der gegenüber dem Basismodell geräumiger, repräsentativer und komfortabler ist. Neben der Limousine werden zwei luxuriöse Zweitürer angeboten: das Cabriolet B und das noch exklusivere Cabriolet A mit 2+2-Sitzkonfiguration. In der Zeit des beginnenden Wirtschaftswunders stehen beide Varianten für höchsten automobilen Luxus. Dies zeigt sich in der gediegenen Ausführung mit edlen Materialien und höchster Verarbeitungsqualität, es kommt aber auch im Preis und in der Produktionsstückzahl zum Ausdruck. Das Cabriolet A wird bis Ende 1951 nur 830mal gebaut, vom Cabriolet B entstehen 1.603 Exemplare. Die äußerlich fast identischen Nachfolgemodelle, die 1951 als Typ 220 an den Start gehen, bestechen nicht nur durch ihren luxuriösen Innenraum, sie zeigen dank ihres neu entwickelten 59 kW (80 PS) starken Sechszylindermotors auch sehr ansprechende Fahrleistungen.
- Bauzeit: 1949-1951
- Zylinder: 4/Reihe
- Hubraum: 1.767 Kubikzentimeter
- Leistung: 38 kW (52 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen (W 194, 1952)
300 SL heißt das Wettbewerbsfahrzeug von Mercedes-Benz, mit dem die Marke im Jahr 1952 und damit erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder im internationalen Motorsport antritt. Nach dem triumphalen Doppelsieg in Le Mans und dem vorangegangenen Doppelsieg beim Preis von Bern gewinnt der 300 SL auch die beiden weiteren Rennen, bei denen er an den Start geht. Zum einen den Großen Jubiläumspreis auf dem Nürburgring, bei dem er in der gewichtserleichterten Roadster-Version die Plätze 1 bis 4 belegt, und zum anderen die Carrera Panamericana, ein strapaziöses Langstreckenrennen über mehr als 3.100 Kilometer durch Mexiko, das er mit einem Doppelsieg beendet. Den ersten Platz erzielen in Mexiko Karl Kling und Hans Klenk, obwohl sie unterwegs mit einem Geier kollidieren, der die Frontscheibe durchschlägt. Auch wenn der erfolgreiche Rennsportwagen nicht an Kunden verkauft wird, ist er doch der Zündfunke für die Entwicklung der SL-Seriensportwagen, die Ende 1953 ihren Anfang nimmt.
- Produktionszeitraum: 1952
- Zylinder: 6/Reihe
- Hubraum: 2.996 Kubikzentimeter
- Leistung: 125 kW (170 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
Mercedes-Benz 300 S Roadster (W 188, 1956-1958)
Der 300 S debütiert im Oktober 1951 auf dem Automobil-Salon in Paris als neues Topmodell des Personenwagenprogramms. Der luxuriöse Zweitürer, mit dem Mercedes-Benz erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder das internationale Spitzensegment besetzt, wird als Coupé, Cabriolet sowie Roadster angeboten und ab Sommer 1952 ausgeliefert. Die Roadster-Version entspricht im Wesentlichen dem Cabriolet, zeigt mit ihrem leichten Verdeck ohne Sturmstangen aber ein sportlicher geprägtes Erscheinungsbild. Im Herbst 1955 präsentiert Mercedes-Benz den 300 S in überarbeiteter Form mit der innovativen Benzin-Direkteinspritzung, die eine Mehrleistung von 18 kW (25 PS) und zugleich eine Effizienzerhöhung ermöglicht. Die neue Variante verfügt auch über die in der Formel 1 erprobte Eingelenk-Pendelachse und wird intern als 300 Sc bezeichnet. Der Kaufpreis beträgt seinerzeit 36.500 DM. Das macht ihn zum teuersten Fahrzeug eines deutschen Herstellers. Zum Vergleich: Der legendäre Mercedes-Benz 300 SL wird 1956 für 29.000 DM angeboten. Mit nur 53 gebauten Exemplaren zählt der 300 S Roadster mit Einspritzmotor zu den seltensten Personenwagenmodellen der Nachkriegszeit.
- Bauzeit: 1956-1958
- Zylinder: 6/Reihe
- Hubraum: 2.996 Kubikzentimeter
- Leistung: 129 kW (175 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Mercedes-Benz 300 SL Roadster (W 198, 1957-1963)
Mercedes-Benz stellt den 300 SL Roadster im März 1957 auf dem Genfer Automobil-Salon als Nachfolger des Flügeltüren-Coupés 300 SL vor. Technisch entspricht der offene Sportwagen weitgehend dem Coupé, allerdings erlaubt der modifizierte Gitterrohrrahmen den Einbau herkömmlich angeschlagener Türen, die offenes Fahren erst möglich machen. Das Stoffverdeck ist mit wenigen Handgriffen bequem zu bedienen und verschwindet unter einer separaten Klappe hinter den Sitzen. Von 1958 an ist der Roadster auf Wunsch auch mit einem abnehmbaren Coupé-Dach erhältlich. Vom serienmäßigen 300 SL Roadster leiten die Mercedes-Benz Ingenieure die Rennsportvariante 300 SLS ab, auf der Paul O’Shea die amerikanische Sportwagenmeisterschaft des Jahres 1957 in der Kategorie D gewinnt. 1963 läuft die Produktion des 300 SL Roadsters aus. Insgesamt werden in sieben Jahren genau 1.858 Exemplare des hoch exklusiven Sportwagens gebaut.
- Produktionszeitraum: 1957-1963
- Zylinder: 6/Reihe
- Hubraum: 2.996 Kubikzentimeter
- Leistung: 158 kW (215 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: bis zu 250 km/h
Mercedes-Benz 280 SE 3.5 Cabriolet (W 111, 1969-1971)
Das Mercedes-Benz 280 SE 3.5 Cabriolet ist das Topmodell der W 111 Cabriolets, die von 1961 bis 1971 gebaut werden. Konstruktiv und optisch orientiert sich die Familie luxuriöser offener Fahrzeuge an den im August 1959 vorgestellten „Heckflossen-Limousinen“ der Baureihen W 111. So verfügen auch die Coupés und Cabriolets über die bei den Limousinen als Weltinnovation eingeführte Sicherheitskarosserie mit Knautschzonen vorn und hinten. Neben dem 220 SE und seinem Nachfolger 250 SE ergänzt der besonders exklusiv ausgestattete und leistungsstarke 300 SE (W 112) das Programm der luxuriösen Zweitürer. Anfang 1968 erscheint der 280 SE, und im September 1969 stellt Mercedes-Benz dann das 280 SE 3.5 Cabriolet als neues Topmodell der Baureihe vor. Der neu entwickelte, ebenso kraftvolle wie laufruhige 3,5-Liter-V8-Motor ermöglicht in Verbindung mit dem serienmäßigen Automatikgetriebe und der Servolenkung ein Höchstmaß an Fahrkomfort. Zu den auf Wunsch verfügbaren Ausstattungen zählen auch elektrische Fensterheber und eine Klimaanlage – heute eine Selbstverständlichkeit, seinerzeit echte Luxus-Attribute. Der Preis von rund 34.000 DM trägt zur Exklusivität des Luxus-Cabriolets bei, von dem in zwei Jahren nur 1.232 Fahrzeuge entstehen. Wegen seiner zeitlos eleganten Linienführung und der unvergleichlichen Kombination aus Komfort und souveräner Kraftentfaltung gehört das 280 SE 3.5 Cabriolet zu den zu den gesuchtesten Klassikern seiner Epoche.
- Produktionszeit: 1969-1971
- Zylinder: V8
- Hubraum: 3.499 Kubikzentimeter
- Leistung: 147 kW (200 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h
Mercedes-Benz 190 E 2.6 Cabriolet, Prototyp (W 201, 1990)
Nach der 1988 präsentierten Modellpflege der Mercedes-Benz Baureihe W 201 denkt die Marke über ein Cabriolet nach, und es entsteht ein fahrfähiger Prototyp. Er besticht durch vier vollwertige Sitze und eine weitentwickelte Karosserie mit dezent erhöhtem und etwas kantigerem Heck, in dem das große Faltdach komplett unter einem Blechdeckel verschwindet. Auch in geschlossenem Zustand zeigt das zweitürige Fahrzeug eine elegante Seitenlinie. Zu einer Serienproduktion kommt es letztendlich nicht, jedoch dient die Studie als Entscheidungshilfe auf dem Weg zum größeren Cabriolet der Baureihe 124, das 1991 vorgestellt wird und zu den Ahnen des aktuellen E-Klasse Cabriolets gehört. Passend zum sportlichen und exklusiven Anspruch des offenen Zweitürers wird der kompakte Cabriolet-Prototyp mit dem 2,6-Liter-Sechszylindermotor ausgestattet. Dieser ist seit 1985 in der Baureihe 201 erhältlich und treibt das – nach dem „Sechzehnventiler“ – leistungsstärkste Modell der Kompaktklasse an.
- Produktionszeitraum: 1990
- Zylinder: 6/Reihe
- Hubraum: 2.597 cm³
- Leistung: 122 kW (166 PS) bei 5.800/min
Mercedes-Benz C-Klasse Cabriolet (A 205, seit 2016)
Das neue C-Klasse Cabriolet hat Ende Februar 2016 auf dem 86. Internationalen Automobil-Salon in Genf Premiere. Es ist das erste serienmäßige Cabriolet in der Geschichte der Mercedes-Benz C-Klasse, die 1982 mit dem W 201 („190er“) beginnt. Das Cabriolet ist eng mit dem C-Klasse Coupé (C 205) verwandt, dessen Silhouette es ebenso aufnimmt wie die markante Front mit Diamantgrill, LED-High Performance Scheinwerfern, langer Motorhaube und hoher Bordkante. Das Verdeck mit Glasscheibe geht harmonisch in das optisch eigenständig gestaltete, sehr sportliche Heck über. Der Kofferraum mit einem Volumen von 360 Liter (285 Liter bei geöffnetem Dach) kann für ein Cabriolet ungewöhnlich viel Gepäck aufnehmen und bietet damit beste Voraussetzungen für einen hohen Alltagsnutzen. Mit hochwertigen Materialen interpretiert das C-Klasse Cabriolet das bekannte Interieur der C-Klasse Limousine erfrischend neu. Dazu kommen umfangreiche Assistenzsysteme für Sicherheit und Komfort – bis hin zu Lösungen für das teilautonome Fahren. Auf Wunsch sind das automatische Windschottsystem AIRCAP und die Kopfraumheizung AIRSCARF erhältlich. Zahlreiche verschiedene Motorisierungen stehen zum Marktstart im Juli 2016 zur Verfügung. Top-Modell ist der C 63 Cabriolet.
- Zylinder: 4/Reihe bis V8
- Hubraum: 1.595 bis 3.982 Kubikzentimeter
- Leistung: 115 kW (156 PS) bis 375 kW (510 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
- Kraftstoffverbrauch kombiniert: 9,3-4,5 l/100 km
- CO2-Emissionen: 218-116 g/kmEffizienzklassen (Deutschland): E-A+
Mercedes-Benz S-Klasse Cabriolet (A 217, seit 2016)
Im Herbst 2015 stellt Mercedes-Benz das neue S-Klasse Cabriolet vor, das im Frühjahr 2016 auf den Markt kommt. Es ist der erste offene Luxus-Viersitzer von Mercedes-Benz seit dem Jahr 1971, als die Produktion der Oberklasse-Cabriolets der Baureihe W 111 endet. Die Baureihe A 217 bietet ein unverwechselbares, sinnliches und exklusives Design, das die Spitzentechnik der aktuellen S-Klasse mit einem umfassenden Wärme- und Windschutzkonzept sowie einer intelligenten Klimasteuerung für Cabriolets verbindet. Für Fahrkomfort auf dem Spitzenniveau der S-Klasse sorgt die sehr steife Konstruktion, zu der innovative Lösungen wie die Schottwand zum Gepäckraum aus Aluminium und Magnesium sowie der aus Aluminium konstruierte Heckwagen beitragen. Gleichzeitig begrenzt dieser Einsatz von Leichtbaumaterialien das Rohbaugewicht des Fahrzeugs auf das Niveau des S-Klasse Coupés. Beim serienmäßigen Überrollschutzsystem hinter den Fondkopfstützen werden erstmals nicht nur die Aktoren pyrotechnisch ausgelöst, sondern auch die Bügel selbst werden von einem Gasgenerator in Position gebracht. Das Verdeck kann bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h während der Fahrt geöffnet und geschlossen werden.
- Zylinder: V8 (S 500) bis V 12 (S 65)
- Hubraum: 4.663 bis 5.980 Kubikzentimeter
- Leistung: 335 kW (455 PS) bis 463 kW (630 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
- Kraftstoffverbrauch kombiniert: 10,4-8,5 l/100 km
- CO2-Emissionen: 244-199 g/kmEffizienzklassen (Deutschland): E-C
Mercedes-Benz SL-Klasse Roadster (R 231, seit 2016)
Auf der Los Angeles Auto Show hat im November 2015 der technisch und optisch überarbeitete SL (R 231) Premiere. Auf den Markt kommt der modellgepflegte Roadster im April 2016. Der neue SL führt die einzigartige Tradition eleganter Sportlichkeit von Mercedes-Benz in die Zukunft, die der aus dem Rennsport entwickelte 300 SL in den 1950er-Jahren begründet. Gegenüber der 2012 vorgestellten ersten Ausführung des R 231 bringt der neue SL ein noch dynamischeres Design und kraftvollere Motoren mit. Zudem heben das Automatik-Getriebe 9G-TRONIC, DYNAMIC SELECT mit fünf Fahrprogrammen und Active Body Control mit Kurvenneigefunktion den Roadster auf ein neues Niveau von Fahrkomfort und Sportlichkeit. Das nun bis 40 km/h bedienbare Verdeck und die automatische Restkofferraum-Abtrennung sind weitere Annehmlichkeiten, die den Bedienkomfort des Luxussportwagens nochmals steigern.
- Zylinder: V6 (SL 400) bis V12 (SL 65)
- Hubraum: 2.996 bis 5.980 Kubikzentimeter
- Leistung: 270 kW (367 PS) bis 463 kW (630 PS)
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
- Kraftstoffverbrauch kombiniert: 11,9-7,7 l/100 km
- CO2-Emissionen: 279-175 g/kmEffizienzklassen (Deutschland): G-D