von Marcel Kaufmann / vdh-Mitglied
Oldtimer ist eine ansteckende Krankheit
Da habe ich vor einiger Zeit ein Hübsches Mädchen kennengelernt und nach kurzer Zeit fragte Sie mich was ich von Oldtimer halte. Nun ja sind halt alte Autos war meine Antwort. Da Sie mich nicht in den Wind geschossen hat war meine Antwort wohl nicht so schlimm – was ich heute nicht verstehen kann.
Mit der Zeit habe ich erfahren, die Eltern meiner Freundin haben einen Oldtimer – die Fachbezeichnung /8 300D haben mir nichts gesagt, der Bruder hat einen /8 200, die Oma einen 123er 230CE, habe ich alles nicht verstanden, war noch nie so gut in anderen Sprachen und das ich es doch noch Verstehen werde, daran habe ich im Traum nicht gedacht. Dann erklärt mir auch noch die kleine Schwester meiner Freundin das Sie auf einen W460 spart aber nur als 250er oder 300er Diesel und ich überlegte ob man das Essen kann.
Dann verging die Zeit, immer wieder kam bei Familientreffen das Thema Oldtimer, da waren nun auch noch Onkels und Tanten da die auch noch Oldtimer haben, das wird immer mehr aber egal ich habe mir nichts weiter dabei Gedacht und vor allen nicht das ich mich Anstecken kann. Als Anna und ich uns verlobten und Anna mir erklärte ich bräuchte nicht mit einer Kutsche ankommen. Zur Hochzeit fährt mit Sicherheit ein Oldtimer, erkannte ich langsam das dieses Thema mich mein weiteres Leben begleiten wird.
Nun stand für die Familie wie Selbstverständlich ein Treffen in Ornbau an, als ich mir das mal auf MAPs angesehen haben, das ist auf der anderen Seite Deutschlands, konnte ich es nicht fassen das man dafür extra über 500km fährt aber ich habe mich Überreden lassen mitzukommen.
Am 7.6.2019 ging es los, ich setzte mich in den Benz von Oma in einen 230CE W123. Ich war sehr Überrascht wie Bequem ich in dem 38 Jahre alten Wagen auf der Rücksitzbank sitzen konnte (ich bin 182cm). Es war zwar etwas lauter als in den heutigen Autos aber das Störte nicht. Man konnte sich dennoch gut unterwegs unterhalten, auch in den Kassler Bergen haben wir so manchen Neuwagen bergauf überholt und waren auch recht früh im Hotel angekommen. Was sehr Interessant zu beobachten war auf der Fahrt, Oldtimer Fahrer grüßen sich und fahren nicht Desinteressiert an einander Vorbei.
Nun angekommen in Ornbau, als erstes zur Anmeldung und mussten warten, denn es kamen ein Oltimer nach dem anderen vorgefahren, die Schlange reichte bis zur Straße. Nach dem wir nun die Anmeldeunterlagen hatten ging es weiter zum Vereinsgebäude und haben Annas (Groß) Tante und Onkel getroffen die grade damit fertig waren mit dem reinigen des Vereinsgebäudes. Gegenüber war noch eine Halle die mit einem großen Bild versehen war mit dem Thema Mercedes. Nach dem Begrüßen und Vorstellen habe ich einen Schreck bekommen, die beiden fahren auch einen Oldtimer eine Heckflosse 220S – nun kam mir langsam der Böse Gedanke das es sich um eine Ansteckende Krankheit handeln könnte.
Nach nun Interessanten Gesprächen, wie die ganze Zeit über Oldtimer, stellte ich fest das die Hälfte der Frauen verschwunden war, vor allen meine Hälfte. Mit einem kleinen Umweg über den Getränke Wagen fanden wir die Frauen im Kino wieder, ja richtig im Kino, da stand ein Feuerwehrwagen mit einem Filmprojektor an der Heckklappe, eine Leinwand an der Hauswand und vielen Bänken dazwischen, also ein Kino. Wir sahen uns den Film an der in den 70er lief und wie nicht anders zu erwarten handelte der Film über Autos.
Am Sonntag sind wir nochmal in den kleinen Ort gefahren aber da war schon der große Abbau und die Abreise im Gange aber zur Freude einiger unserer kleinen Gruppe war das Café Benz noch offen. Nach einer ganzen weile Benzingesprächen (verdammt ich haben mich angesteckt) ging es dann auch nach Hause.
Es war ein sehr interessantes und informatives Wochenende und ich hoffe nächstes Jahr es zu schaffen wieder zu kommen und mit ein bisschen Glück mit Anna und meinem ersten eigenen Oldtimer, ja ich habe mich angesteckt und es ist unheilbar!!!
Euer Marcel Kaufmann