Cars im Kunstmuseum

Andy Warhol Cars W125Hier geht es nicht um den beliebten und sehr schönen Disney/Pixar Film gleichen Namens, sondern um bedeutende Werke großer Künstler. Die erste Ausstellung der Albertina in Wien im neuen Jahr rückt seit heute bis 16. Mai 2010 die Serie CARS des Pop-Art Künstlers Andy Warhol in den Fokus. Als Auftragswerk des Daimler Konzerns anlässlich des 100. Geburtstags des Automobils 1986 entstanden, zählt sie zum Höhepunkt in Warhols Spätwerk. Es ist die letzte, unvollendet gebliebene Arbeit des Künstlers vor seinem plötzlichen Tod 1987. Nur 35 der insgesamt 80 beauftragten Bilder konnten fertiggestellt werden. Bereits 1999 wurden weite Teile in der Galerie Ludwig im Schloss Oberhausen mit entsprechenden Fahrzeugen gezeigt. Nach 20 Jahren präsentiert die Schau in der Albertina Warhols Serie nun wieder in ihrer Geschlossenheit. Neben weiteren Werken von Sylvie Fleury, Robert Longo und Vincent Szarek aus der Daimler Kunst Sammlung wird sie nun erstmals in Österreich zu sehen sein.

Für „Freunde der Albertina“ gibt es darüberhinaus zwei besondere Termine. Am 5. Februar um 15.00 Uhr sowie am 24. März um 18.30 Uhr wird es Exklusivführungen geben.

Anhand von 20 ausgewählten Mercedes-Typen dokumentieren Warhols CARS die Geschichte des Automobils von der Daimler-Motorkutsche und dem Benz Patent-Motorwagen aus dem Jahre 1886 bis in das Jahr 1986. Von den 35 ausgeführten Werken befinden sich heute 32 im Besitz der Daimler Kunst Sammlung, zusammen mit den 12 großformatigen Zeichnungen zu acht verschiedenen Mercedes-Modellen.

Der Auftrag an Andy Warhol war wegweisend für die weitere intensive Zusammenarbeit des Daimler Automobilkonzerns mit zeitgenössischen Künstlern wie auch für die frühe internationale Ausrichtung der Sammlung. Weitere Aufträge ergingen an die Künstler Robert Longo, Sylvie Fleury sowie Vincent Szarek. Die Zeichnungen und Airbrush-Gemälde von Longo, die sechs Videofilme Fleurys und die computergenerierten Objekte Szareks knüpfen in Inhalt und Konzept an Andy Warhols CARS an. Grundlage aller Werke ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte, den Typen oder dem Design der Mercedes-Benz Automobile. Das Wechselspiel zwischen Kunst und industrieller Massenproduktion sowie geschlechterspezifische Fragen kennzeichnen ihre Werke.

Robert Longo (*1953, New York) versteht sein Schaffen als „Mediation über Macht“. Seine Werke basieren auf jener künstlerischen Freiheit, die Warhol möglich gemacht hatte und lassen High and Low Art aufeinanderprallen. Die Folge von fünf schwarz-weißen automobilen Porträts sowie das gerasterte Breitwand-Profil des roten Kompressor-Cabrios spielen einerseits mit dem Status des Automobils und nehmen kritischen Bezug auf den Mythos des Künstlers Warhol.

Sylvie Fleury (*1961, Genf) spielt mit den Klischees männlicher bzw. weiblicher Statussymbole. 2005 konzipierte sie für das Mercedes-Benz Center Paris sechs Videofilme, die in der Gesamtheit ihres multimedialen Schaffens einen herausragenden Stellenwert einnehmen. Die Videos verschmelzen den Mythos der legendären Mercedes-Benz Automobile vom Blitzen-Benz über den Flügeltürer bis zum C 111 mit aktuellen Ideen aus Kunst und Mode.

Die glänzend lackierten und hochpolierten Objekte von Vincent Szarek (*1973; Rhode Island) basieren auf Designelementen des Mercedes-Benz SLR. In einer „modernen Form des Zeichnens“ werden die automobilen Strukturen am Computer mithilfe von 3D-Programmen zum individuellen Kunstobjekt abstrahiert.

Die Daimler Kunst Sammlung zählt zu den bedeutendsten deutschen Unternehmenssammlungen. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich der abstrakten Kunst des 20. Jahrhunderts mit Werken von Bauhaus, des Konstruktivismus, Konkreter Kunst, Fotografie und Video, bis in die jüngste Gegenwartskunst. Förderpreise für junge Kunst und Präsentationen im Unternehmen und Ausstellungsraum Daimler Contemporary am Potsdamer Platz, Berlin sowie in internationalen Museen ermöglichen eine breite Auseinandersetzung mit der Sammlung.