Artikel von Benno Edelmann vom Mercedes-Benz 190 SL Club e.V.
Regenwetter herschte, als die 10. Auflage der renommierten Oldtimer-Rallye Sachsen Classic am 16.08.2012 begann. Auch dieses Mal gaben sich die Klassik-Abteilungen der Automobilhersteller Audi, Porsche, Skoda, Volkswagen und natürlich Mercedes-Benz mit exklusiven Fahrzeugen ein Stelldichein. Start und Ziel des ersten Tages lagen in Zwickau, einer Stadt mit großer Tradition im Automobilbau. Entsprechend führte ein Horch 830 des Teams August-Horch-Museum aus dem Baujahr 1933 das erlesene Teilnehmerfeld der 180 Starter an. Mit dabei waren aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic ein Mercedes 300 SLS (gefahren von Wilfried Porth, Personal & Arbeitsdirektor der Daimler AG, mit Alexander Bloch, Ressortleiter Test und Technik von auto, motor und sport) und ein Mercedes 300 Sc Roadster (gefahren von Andreas Renschler, Vorstand Daimler Trucks, mit Christine Birzele). Weitere 28 Fahrzeuge mit dem Stern auf Motorhaube oder Kühlergrill sorgten für eine starke Präsenz der Marke Mercedes-Benz. Wie groß das Interesse an der Sachsen Classic ist, zeigten die Teilnahmen prominenter Persönlichkeiten wie der in Ostdeutschland populäre Fußballtrainer „Ede“ Geier, Starkoch Johann Lafer, der mehrfache Weltmeister im Diskuswerfen Lars Riedel oder Christian Geistdörfer, der ehemalige Co-Pilot von Rallye-Legende Walter Röhrl. Als weitere Repräsentanten der Automobilindustrie waren unter anderen der Entwicklungsvorstand von Volkswagen Dr. Ulrich Hackenberg und der ehemalige Vorstandschef des VW-Konzerns Dr. Carl Hahn mit am Start.
Fünf Wertungsprüfungen waren an diesem ersten Tag zu meistern, u.a. mit viel Fahrspaß auf der Rennstrecke Sachsenring, die ursprünglich genau wie der Nürburgring im Jahr 1927 gebaut wurde. Gegen Schluss des ersten Tages bildete das August-Horch-Museum, genau passend zum Veranstaltungsort Zwickau, eine prächtige Kulisse für eine der Durchfahrtskontrollen.
Zum Beginn des zweiten Tag war der Sommer zurückgekehrt und vor allem die Cabrio- und Roadster-Besatzungen kamen voll auf ihre Kosten. Interessante Wertungsprüfungen und reizvolle Orte prägten diesen Tag. So war am Vormittag in Meerane die „steile Wand“, eine gepflasterte Straße mit 12 % Steigung, im Rahmen einer Zeitprüfung zu meistern – eine Herausforderung für manchen Teilnehmer. Highlight des Nachmittags waren einige schnelle Runden auf der anspruchsvollen Teststrecke im Porsche-Werk Leipzig. Der Tag endete auf dem Augustusplatz vor der Leipziger Oper, wo Hunderte von Schaulustigen bei der Zielankunft Spalier standen und anschließend die klassischen Fahrzeuge bewunderten.
Sonnencreme war eines der wichtigsten Utensilien auch am dritten Tag der Rallye. Tolles Wetter von früh bis spät, viele Straßen mit eingebauter Lust zum Befahren, so konnten die Teilnehmer die Rundfahrt durch Sachsen weiterhin genießen. Etwas Wissen aus deutscher Geschichte wurde geweckt, als eine Zeitkontrolle auf dem malerischen Marktplatz von Torgau an der Elbe anstand, dem Ort des Zusammentreffens der amerikanischen und sowjetischen Siegermächte am Ende des zweiten Weltkriegs. Zur Mittagspause wurde es dann königlich, als die Fahrzeuge im Park von Schloss Hubertusburg, einer ehemaligen sächsischen Hofresidenz und zugleich dem größtem barocken Jagdschloss Sachsens, zur Mittagspause abgestellt wurden. Danach strebte die Sachsen Classic ihrem Ziel zu, der Gläsernen Manufaktur in Dresden. Wie an allen Rallye-Tagen war auch dort das Publikumsinteresse riesig als die schwarz-weiß karierte Zielflagge für Teilnehmer fiel. Strahlende Gesichter gab es überall, so auch bei den Teams des Mercedes 300 SLS und des Mercedes 300 Sc Roadster, nach diesen drei begeisternden Rallye-Tagen.