Mercedes-Benz Classic beim Goodwood Festival of Speed 2016

„Full Throttle“ durch die Mercedes-Benz Motorsportgeschichte

Höhepunkte aus mehr als 100 Jahren Motorsport präsentiert Mercedes-Benz Classic beim Goodwood Festival of Speed 2016. Vom Mercedes-Rennwagen aus dem Jahr 1906 bis zum 2011 gebauten SLS AMG GT3 – sowohl auf der Rennstrecke als auch in der Ausstellung können einzigartige Fahrzeuge aus der Markengeschichte erlebt werden. Die 21. Auflage der „größten automobilen Gartenparty der Welt“ findet vom 23. bis 26. Juni 2016 auf dem Gelände von Goodwood House statt, dem Landsitz der Herzöge von Richmond in Sussex/England. Das Thema 2016 lautet „Full Throttle – The Endless Pursuit of Power“ („Vollgas – Das ewige Streben nach Leistung“).

Rennwagen Mercedes 120 PS

Die Motorsport- und Rekordgeschichte von Mercedes-Benz ist eine Historie des erfolgreichen Strebens nach optimaler Technik und höchster Leistung. Das zeigt die Stuttgarter Marke mit ihrer Präsenz beim diesjährigen Goodwood Festival of Speed. Auf der Bergrennstrecke von Goodwood starten Mercedes-Benz Classic Markenbotschafter wie Roland Asch, Ellen Lohr, Klaus Ludwig, Jochen Mass und Susie Wolff in einzigartigen Fahrzeugen, die Sternstunden der Sportlichkeit geschrieben haben.

Für die besondere historische Tiefe dieser sportlichen Tradition steht am Festival-Wochenende der Mercedes 120 PS Rennwagen von 1906, entwickelt von Wilhelm Maybach. Das ewige Streben nach Leistung, das 2016 das Motto des Festival of Speed ist, setzt Mercedes-Benz konsequent durch Forschung und Entwicklung um – und zwar seit der Erfindung des Automobils durch Carl Benz und Gottlieb Daimler vor genau 130 Jahren im Jahr 1886.

Das demonstriert beispielsweise der in Goodwood startende Mercedes-Benz 540 K Stromlinienwagen aus dem Jahr 1938. Er erreicht dank seines exzellenten cW-Werts von 0,36 eine Dauergeschwindigkeit von bis zu 170 km/h und – mit Kompressorunterstützung – eine Spitzengeschwindigkeit von 185 km/h. Aus derselben Epoche stammen zwei Rekordwagen auf Basis der „Silberpfeile“ W 25 und W 125, die Mercedes-Benz in Goodwood ausstellt. Mit dem W 125 Rekordwagen holt Rudolf Caracciola 1938 den bis heute gültigen absoluten Geschwindigkeitsrekord auf einer öffentlichen Straße von 432,7 km/h.

Die ganze Vielfalt des sportlichen Erfolgs von Mercedes-Benz seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beweisen weitere Fahrzeuge im hochklassig besetzten Feld des Festival of Speed: Auf dem Mercedes-Benz 300 SLS aus dem Jahr 1957 gewinnt Paul O’Shea die Sportwagen-Meisterschaft der USA. Den Bogen bis in die Gegenwart spannen ein 280 E Rallyefahrzeug (W 123) aus dem Jahr 1977, ein Sauber-Mercedes C 9 Rennwagen der Gruppe C aus dem Jahr 1988, ein Mercedes-Benz 1834 S Renntruck von 1996 und ein Mercedes-Benz SLS AMG GT3 Kundensport-Rennwagen.

O’Sheas 300 SLS entsteht seinerzeit auf Basis des 300 SL Roadster (W 198 II). Aus dem Bestand der ALL TIME STARS (ATS) von Mercedes-Benz Classic ist ein solcher 300 SL Roadster ebenfalls in Goodwood zu Gast. Das 1960 gebaute Exemplar wurde von Mercedes-Benz Classic mit größter Originalität und Authentizität restauriert. Ein zweites herausragendes ATS-Fahrzeug ist der AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen, mit dem Bernd Schneider 1996 die Vizemeisterschaft der Internationalen Tourenwagenmeisterschaft gewinnt. Die beiden Fahrzeuge werden in Goodwood am Stand von Mercedes-Benz UK präsentiert und stehen zum Verkauf.

Das 21. Festival of Speed findet vom 23. bis 26. Juni 2016 statt. Eröffnet wird die Veranstaltung am Donnerstag (23. Juni) mit der „Moving Motor Show“, bei der internationale Automobil- und Motorradhersteller ihre neuesten Modelle präsentieren. Von Freitag (24. Juni) bis Sonntag (26. Juni) erwartet die Besucher das komplette Programm des Festival of Speed. Schwerpunkt sind dabei die Präsentationen in den Fahrerlagern sowie die Fahrten auf der 1,86 Kilometer langen Bergrennstrecke und auf dem in einem Wald gelegenen Rallye-Parcours. Neben klassischen Wettbewerbsfahrzeugen sind auch zeitgenössische Rennwagen am Start. So ist die aktuelle Formel 1 beim Festival of Speed 2016 zu Gast. Neben dem amtierenden Weltmeister MERCEDES AMG PETRONAS haben sich sechs weitere Teams angemeldet. Zugleich wird in diesem Jahr die Formel E ihr Debüt in Goodwood geben. Das Gelände ist an allen Tagen von 7 bis 19 Uhr geöffnet, das Programm auf der Bergrennstrecke beginnt um 8:45 Uhr.

Die von Charles Gordon-Lennox, Earl of March and Kinrara, im Jahr 1993 erstmals ausgerichtete Veranstaltung ist eine der wichtigsten Veranstaltungen im internationalen Kalender der automobilen Klassik. Das Festival feiert die Kultur und Ästhetik sportlicher Automobile und Motorräder. Im Mittelpunkt stehen Wettbewerbsfahrzeuge und Sportwagen, die ein Sinfoniekonzert des Motorsports und der Geschwindigkeit aufführen. Die Veranstalter um Gastgeber Lord March erwarten für dieses Jahr wieder mehr als 150.000 Besucher aus aller Welt.

Die Fahrer von Mercedes-Benz Classic beim Goodwood Festival of Speed 2016

Roland Asch Geboren am 12. Oktober 1950 in Altingen, Deutschland

Der gelernte Kraftfahrzeugmeister Roland Asch beginnt seine Rennsportkarriere zunächst als Hobby, feiert aber Erfolge wie ein Profi: Nach dem Titel des Deutschen Bergmeisters 1981 und der Deutschen Rennsport-Trophäe 1983 folgt 1985 sein Debüt in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Dort wird er mit dem Mercedes-Benz 190 E 2.3-16 des BMK-Teams 1988 Vizemeister. Dreimal gewinnt er Ende der 1980er-Jahre die Gesamtwertung des Porsche 944 Turbo Cups und holt 1991 den Meistertitel des Porsche Carrera Cups. Für Mercedes-Benz fährt er Anfang der 1990er-Jahre insgesamt fünf Siege und diverse gute Platzierungen in der DTM ein. 1993 wird er zum zweiten Mal Vizemeister der DTM und wechselt 1995 zu Ford in den Super Tourenwagen Cup. Als Markenbotschafter ist Roland Asch der Marke Mercedes-Benz bis heute eng verbunden.

Ellen Lohr Geboren am 12. April 1965 in Mönchengladbach, Deutschland

Zum Motorsport kommt Ellen Lohr über den Kartsport, den sie von 1979 bis 1983 betreibt. Ihre größten Erfolge sind die Teilnahme bei der Kart-Junioren-Weltmeisterschaft sowie ein 1. Platz in der Nordwestdeutschen Kart-Landesmeisterschaft. Nach Rennen in der Deutschen Formel Ford 1600 (Deutsche Meisterin 1987), ersten Renneinsätzen in der DTM (BMW) und der Deutschen Formel-3-Meisterschaft mit VW 1989/90 verpflichtet sie das AMG-Mercedes Team für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft. Als erste und bis heute einzige Frau kann Lohr einen DTM-Sieg verbuchen, den sie im Mai 1992 beim Rennsportfestival in Hockenheim auf einem AMG-Mercedes 190 E 2.5-16 Evolution II erzielt. Zur Saison 1995 wechselt sie zum Mercedes-Zakspeed Team und fährt 1996 im AMG-Mercedes Team Persson MS. 1997 startet sie in der Truck-Racing-Europameisterschaft am Steuer eines Mercedes-Benz Renntrucks. Danach ist Lohr noch in zahlreichen anderen Rennserien aktiv, seit 2005 auch bei der Rallye Paris–Dakar und seit 2012 wieder im Truck Racing.

Klaus Ludwig Geboren am 5. Oktober 1949 in Bonn, Deutschland

Der von seinen Fans mit dem Ehrennamen „König Ludwig“ ausgezeichnete Rennfahrer und dreifache DTM-Meister Klaus Ludwig beginnt seine Karriere im Motorsport Anfang der 1970er-Jahre mit Slalomrennen, Orientierungsfahrten und Tourenwagenrennen. Zu seinen ersten großen Erfolgen zählen die Meistertitel der Deutschen Rennsport-Meisterschaften (DRM) der Jahre 1979 und 1981 sowie Siege beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans in den Jahren 1979, 1984 und 1985. Zur Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) kommt Ludwig 1985, wo er zunächst für Ford startet und 1988 seinen ersten Titel holt. 1989 wechselt er zum AMG-Mercedes-Team, für das er in den folgenden Jahren bis 1994 zwei Meistertitel (1992 und 1994, Vizemeisterschaft 1991) mit insgesamt 19 Rennsiegen erzielt. 1995 und 1996 fährt er in der ITC (International Touringcar Championship) für das Opel-Team Rosberg. Danach kehrt er zu AMG-Mercedes zurück und gewinnt zusammen mit Ricardo Zonta 1998 die Fahrer- und Teamtrophäe der Internationalen FIA-GT-Meisterschaft. Danach beendet Ludwig offiziell seine Motorsportkarriere, doch im Jahr 2000 startet er wieder bei den neuen Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) und beendet die Saison und auch seine Rennfahrerkarriere mit Platz 3 der Gesamtwertung auf Mercedes-Benz CLK-DTM.

Jochen Mass Geboren am 30. September 1946 in Dorfen, Deutschland

Jochen Mass beginnt seine abwechslungsreiche Karriere im Motorsport 1968 mit Tourenwagenrennen für Alfa Romeo und als Werksfahrer bei Ford in den Jahren 1970 bis 1975. In dieser Zeit gewinnt er 1972 die 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Parallel hierzu startet er in der Formel 2 (1973) und in 105 Grands Prix der Formel 1 (1973/74 mit Surtees; 1975 bis 1977 mit McLaren; 1978 mit ATS; 1979/80 mit Arrows; 1982 mit March). Mit dem Titel des Deutschen Sportwagen-Meisters 1985 und nach seiner Tätigkeit als Werksfahrer bei Porsche bis 1987 wird er Werksfahrer im Team Sauber-Mercedes. Bis 1991 fährt er für dieses Team in der Gruppe C. Im neuen Silberpfeil, dem Sauber-Mercedes C 9, siegt Jochen Mass 1989 im Team mit Manuel Reuter und Stanley Dickens beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und erringt im gleichen Jahr auch die Vizeweltmeisterschaft. Drei Jahre später, im Jahr 1992, wechselt Mass in das Team-Management der DTM. Bis auf den heutigen Tag geht Jochen Mass regelmäßig für Mercedes-Benz bei historischen Veranstaltungen an den Start.

Susie Wolff Geboren am 6. Dezember 1982 in Oban, Schottland

In den Cockpits von DTM-Rennsportwagen und Formel-1-Rennwagen ist Susie Wolff gleichermaßen zu Hause. Die 1982 in Oban an der schottischen Westküste als Susie Stoddart geborene Rennfahrerin beginnt ihre Motorsportkarriere im Alter von acht Jahren zunächst im Kartsport. Die Eltern, Besitzer eines Motorradgeschäfts, haben das Interesse ihrer Tochter an sportlichen Fahrzeugen schon früh geweckt: Als sie noch keine drei Jahre alt ist, bekommt Susie bereits ein kleines Quad geschenkt. Zudem fahren sowohl ihr Vater als auch ihr Großvater Motorradrennen und bringen das zierliche Mädchen früh mit der Welt des Rennsports in Kontakt. Das Engagement von Susie Stoddart im Kartsport wird zur britischen Erfolgsgeschichte Zum Jahr 2000 steigt die Rennfahrerin dann in den Formel-Sport ein: Sie startet in der Formel Ford, der Formel Renault und der britischen Formel 3. Sie wurde zweimal für die namhafte „British Young Driver of the Year“-Auszeichnung nominiert. Zur Saison 2006 verpflichtet Mercedes-Benz Susie Stoddart schließlich als Werksfahrerin in der Deutschen Tourenwagen Masters. Sechs Jahre lang fährt die Schottin für die Stuttgarter Marke in der DTM. 2011 heiratet sie Toto Wolff, der 2013 Motorsportchef von Mercedes-Benz wird. Im Jahr 2012 erfüllt sich der Traum von Susie Wolff nach einem Cockpit in der Formel 1: Sie wird bis einschließlich 2015 Entwicklungsfahrerin für den britischen Rennstall Williams F1. Seit 2016 ist Wolff Markenbotschafterin der konzernweiten Initiative „She’s Mercedes“, mit welcher der Stuttgarter Automobilkonzern die Bedürfnisse von Frauen stärker in den Fokus rückt.

Die Fahrzeuge von Mercedes-Benz Classic beim Goodwood Festival of Speed 2016

Mercedes 120 PS Sechszylinder-Rennwagen, 1906

Rennwagen Mercedes 120 PS

Für die Saison 1906 entwickelt Wilhelm Maybach den ersten Mercedes Rennwagen mit Sechszylindermotor. Der sehr innovative Reihensechszylinder hat einzelne, auf das Leichtmetall-Kurbelgehäuse montierte Stahlzylinder, eine obenliegende Nockenwelle, hängende Ventile und doppelte Hochspannungs-Kerzenzündung. Diese Konstruktion dient jahrzehntelang als Vorbild für Höchstleistungsmotoren. Bemerkenswert ist das Sechszylindermodell nicht nur wegen seines Motors. Die Rahmen-Längsträger sind über der Vorderachse gekröpft, die Blattfedern flacher eingebaut und der Kühler tiefer gesetzt, sodass der innovative Grand-Prix-Wagen ungewöhnlich niedrig ausfällt. Er kommt jedoch nicht zum Renneinsatz, weil die obenliegende Nockenwelle und die als neumodische geltende Kerzenzündung bei Geschäftsleitung und Aufsichtsrat der DMG keinen Beifall finden. Maybach, in der Fachpresse als „König der Konstrukteure“ gefeiert, verlässt das Unternehmen 1907. So bleibt es auch in den Folgejahren beim Vierzylindermotor.

Technische Daten Mercedes 120 PS Sechszylinder-Rennwagen Baujahr: 1906 Zylinder: 6/Reihe Hubraum: 11.084 Kubikzentimeter Leistung: 88 kW (120 PS) bei Drehzahl: 1.500/min Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h

Mercedes-Benz W 25 Zwölfzylinder-Rekordwagen, 1936

Der Mercedes-Benz W 125

Im Olympiajahr 1936 wird die Autobahn Frankfurt–Darmstadt, die heutige A 5, zum Schauplatz von Rekordfahrten, bei denen Hans Stuck auf Auto Union und Rudolf Caracciola auf Mercedes-Benz gegeneinander antreten. Die Aerodynamik der Fahrzeuge spielt dabei eine ganz besondere Rolle. Schließlich ist der Luftwiderstand bei der angestrebten Geschwindigkeit von 370 km/h rund 14-mal so hoch wie bei 100 km/h. Mercedes-Benz tritt mit einer Sonderanfertigung an, die auf dem aktuellen Grand-Prix-Rennwagen W 25 basiert. Die erstmals eingesetzte Vollstromlinienkarosserie, die auch die Räder einbezieht, wird im großen Windkanal der Friedrichshafener Zeppelinwerke optimiert. Mit Erfolg: Am 26. Oktober 1936 erzielt Rudolf Caracciola drei Internationale Rekorde und erreicht dabei eine Spitzengeschwindigkeit von 372,1 km/h. Zwei Wochen später fährt er einen Weltrekord über zehn Meilen, mit 333,5 km/h. Im Herbst 1937 geht der Wettbewerb mit neu entwickelten Fahrzeugen in die nächste Runde.

Technische Daten Mercedes-Benz W 25 Zwölfzylinder-Rekordwagen Baujahr: 1936 Zylinder: V12 Hubraum: 5.577 Kubikzentimeter Leistung: 453 kW (616 PS) bei Drehzahl: 5.800/min Höchstgeschwindigkeit: 372 km/h

Mercedes-Benz W 125 Zwölfzylinder-Rekordwagen-Fahrgestell, 1938

Nach der für Mercedes-Benz nicht zufriedenstellenden Rekordwoche im Oktober 1937 wird der Mercedes-Benz Rekordwagen grundlegend überarbeitet. Die Karosserie hat einen nochmals verbesserten, sensationell günstigen cW-Wert von nur 0,17. Möglich geworden ist dies durch Umstellung auf Eiskühlung. Um auf den herkömmlichen Kühllufteinlass verzichten und damit den Luftwiderstand zu verringern zu können, wird vor den Kühler ein mit Eis und Wasser gefüllter Kasten mit rund 100 Liter Inhalt montiert. Dadurch kann der Lufteinlass auf die für die Ansaugluft notwendige Größe reduziert werden. Der 5,6-Liter-Zwölfzylindermotor wird durch zwei Zusatz-Schiebervergaser auf ein Leistungsniveau von 562 kW (765 PS) gebracht. In diesem vollkommen neu entwickelten Rekordwagen fährt Rudolf Caracciola im Januar 1938 auf der Autobahn zwischen Frankfurt und Darmstadt 432,7 km/h. Dies ist die höchste Geschwindigkeit, die bis heute auf einer öffentlichen Straße erreicht wurde.

Technische Daten Mercedes-Benz W 125 Zwölfzylinder-Rekordwagen-Fahrgestell Zylinder: V12 Hubraum: 5.577 Kubikzentimeter Leistung: 562 kW (765 PS) bei Drehzahl: 5.800/min Höchstgeschwindigkeit: 437 km/h

Mercedes-Benz 540 K Stromlinienwagen, 1938

540 K Stromlinienwagen (W 29)

Der Mercedes-Benz 540 K Stromlinienwagen krönt die Entwicklung aerodynamisch optimierter Fahrzeuge in den 1930er-Jahren. Das Einzelstück auf Basis des sportlichen Topmodells der Stuttgarter Marke setzt technisch wie ästhetisch Maßstäbe. Damit führt Mercedes-Benz eine Entwicklung an, welche seinerzeit die gesamte Automobilindustrie beschäftigt: Der rasante technische Fortschritt und das wachsende Netz der Schnellstraßen lassen die möglichen Reisegeschwindigkeiten steigen, und die Aerodynamik wird gerade auch unter Effizienzaspekten immer wichtiger. Mit den fließenden Linien und der niedrigen Silhouette seiner Aluminiumkarosserie, den minimierten Störquellen an der Oberfläche und dem verkleideten Unterboden setzt der Stromlinienwagen die Erkenntnisse der Forschung beispielhaft um – er hat einen Luftwiderstandsbeiwert von nur cW = 0,36 und erreicht 185 km/h. Nach einer aufwendigen Restaurierung präsentiert Mercedes-Benz das Fahrzeug 2014 erneut der Öffentlichkeit.

Technische Daten Mercedes-Benz 540 K Stromlinienwagen Zylinder: 8/Reihe Hubraum: 5.401 Kubikzentimeter Leistung: 132 kW (180 PS) Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h

Mercedes-Benz 300 SLS, 1957

300 SLS

Der Mercedes-Benz 300 SLS, eine Sonderausführung des 300 SL Roadster, entsteht 1957 in zwei Exemplaren für die amerikanische Sportwagenmeisterschaft, nachdem die Serienversion des brandneuen Modells in der Saison 1957 noch nicht in der „Standard Production“-Kategorie starten darf. Um in der einzigen alternativ möglichen Rennsport-Kategorie D nicht chancenlos zu sein, wird ein serienmäßiger Roadster nach allen Regeln der Kunst zum nur noch 970 Kilogramm wiegenden SLS abgespeckt. Die Motorleistung ist zudem auf 174 kW (237 PS) gesteigert. Mit dem SLS gewinnt Paul O’Shea die amerikanische Sportwagenmeisterschaft in der Kategorie D mit deutlichem Vorsprung vor der Konkurrenz – er hat den Titel bereits 1955 und 1956 auf dem 300 SL „Gullwing“ geholt. Nachdem sich Mercedes-Benz vom US-Rennsporteinsatz zurückzieht, werden die beiden 300 SLS verkauft. Auf der Basis eines 300 SL Versuchswagens entsteht 1994 genau nach den Spezifikationen des Originals der hier ausgestellte 300 SLS.

Technische Daten Mercedes-Benz 300 SLS Zylinder: 6/Reihe Hubraum: 2.996 Kubikzentimeter Leistung: 174 kW (237 PS) bei Drehzahl: 5.900/min Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h

Mercedes-Benz 280 E Rallyewagen, 1977

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280E im Schlamm QUELLE: MB W123 Club

977 kehrt Mercedes-Benz nach längerer Pause in den Rallyesport zurück und feiert bei der Marathon-Rallye London-Sydney auf Anhieb einen Doppelsieg. Die Rallye, die zum zweiten Mal nach 1968 veranstaltet wird, geht über eine Distanz von 34.000 Kilometer. Sie gilt als längste und härteste Rallye der Welt. Sechseinhalb Wochen sind Fahrzeuge und Piloten quer durch Europa, Asien und Australien unterwegs. Zum Einsatz kommen seriennahe Fahrzeuge des Typs 280 E, die mit Überrollkäfig und mit massiven Sandblechen anstelle der serienmäßigen Stoßstangen ausgerüstet sind. Das Fahrwerk ist verstärkt, und um für die streckenweise sehr schlechten Straßen gewappnet zu sein, kommen 15-Zoll-Räder zum Einsatz. Einen dieser Rallyewagen fährt das Team Andrew Cowan/Colin Malkin/Mike Broad zum Sieg, gefolgt von Anthony Fowkes und Peter O’Gorman. Zwei weitere belegen die Plätze 6 und 8. Dieser 280 E ist der Originalwagen, mit dem Fowkes und O’Gorman Zweite geworden sind.

Technische Daten Mercedes-Benz 280 E Rallyewagen Zylinder: 6/Reihe Hubraum: 2.746 Kubikzentimeter Leistung: 151 kW (205 PS) bei Drehzahl:    6.000/min Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h

Sauber-Mercedes Gruppe-C-Rennsportwagen C 9, 1989

Als Partner des Sauber-Teams nimmt Mercedes-Benz 1988 mit dem C 9 an der Sportprototypen-Weltmeisterschaft der Gruppe C teil. Die Partner gewinnen fünf Rennen und werden Vizeweltmeister. Im Folgejahr 1989 startet der C 9 in der Mercedes-Benz Traditionsfarbe Silber und erzielt acht Siege. Spektakulär ist der Doppelsieg von Jochen Mass/Manuel Reuter/Stanley Dickens und Mauro Baldi/Kenny Acheson/Gianfranco Brancatelli bei den „24 Stunden von Le Mans“ – 37 Jahre nach dem herausragenden Erfolg mit dem ersten Silberpfeil der Nachkriegszeit, dem Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen (W 194). Im gleichen Jahr gewinnt das Team auch den WM-Titel und Jean-Louis Schlesser wird Fahrer-Weltmeister. Der seit 1987 eingesetzte, 530 kW (720 PS) starke Mercedes-Benz V8-Motor M 117 wird bis 1988 verwendet, ab der Saison 1989 kommt dann der neue Vierventiler M 119 zum Einsatz. Beide Motoren sind hochgezüchtete Weiterentwicklungen von Pkw-Serienmotoren, wie sie in der S-Klasse und im SL zum Einsatz kommen.

Technische Daten Sauber-Mercedes Gruppe-C-Rennsportwagen C 9 Zylinder: V8 Hubraum: 4.973 Kubikzentimeter Leistung: 530 kW (720 PS) bei Drehzahl:    7.000/min Höchstgeschwindigkeit: 400 km/h

Mercedes-Benz 1834 S Renntruck, 1996

Truck Race, 1994. Mercedes-Benz 1834 S Renntruck.

Der Mercedes-Benz 1834 S Renntruck ist nach dem höchst erfolgreichen 1450 S die zweite Generation der Mercedes-Benz Renntruck-Entwicklung. Das Vorgängermodell hat Thomas Hegmann einmal und Steve Parrish dreimal zum Gewinn des Meistertitels verholfen. Der 1834 S entspricht der 1994 neu ausgeschriebenen Kategorie der Superrace-Trucks, die als reine Rennfahrzeuge mit dem Aussehen eines Lkws definiert sind. Mit dem Renntruck 1834 S dominiert Mercedes-Benz auch die neue Kategorie und gewinnt in den Jahren 1994 bis 1996 dreimal in Folge die Europameisterschaft, zweimal erneut mit Steve Parrish am Steuer, einmal mit Slim Borgudd. Der 1834 S verfügt über einen verstärkten Rahmen sowie wassergekühlte Scheibenbremsen vorne und hinten. Sein leistungsstarker V6-Motor ist mit EDC Electronic Diesel Control (EDC) ausgerüstet, um die Höchstgeschwindigkeit, wie vom Reglement vorgeschrieben, auf 160 km/h zu begrenzen. Das teilnehmende Fahrzeug hat Heinz Dehnhardt in der Saison 1996 gefahren.

Technische Daten Mercedes-Benz 1834 S Renntruck Zylinder: V6 Hubraum: 11.946 Kubikzentimeter Leistung: 736 kW (1.000 PS) bei Drehzahl: 2.000-2.200/min Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (abgeregelt)

Mercedes-Benz SLS AMG GT3, 2012

Der Mercedes-Benz SLS AMG GT3 wird im Herbst 2010 als exklusives Kundensport-Fahrzeug für Sprint- und Langstreckenrennen vorgestellt. Der Rennwagen entsteht nach dem GT3-Reglement der FIA (Fedération Internationale de l’Automobile), das unter anderem einen seriennahen Motor vorschreibt. So entspricht der 6,2-Liter-V8-Motor des GT3 nahezu jenem des 2009 präsentierten Serienfahrzeugs. Allerdings unterbietet der Rennwagen wegen seines geringeren Gewichts die bereits hervorragenden Beschleunigungswerte des Serienfahrzeugs noch einmal. Der SLS AMG GT3 besitzt ein Sechsgang-Renngetriebe mit sequenzieller Schaltung, die vom Fahrer über zwei Schaltpaddles am Lenkrad bedient wird. Von der Saison 2010 an wird der Mercedes-Benz SLS AMG GT3 erfolgreich in zahlreichen Wettbewerben eingesetzt. Alleine in der Saison 2013 erzielt der SLS AMG GT3 insgesamt 38 Siege und gewinnt vier Meisterschaften. Das am Festival of Speed teilnehmende Fahrzeug ist jenes, mit dem das Black Falcon Team 2012 das 24-Stunden-Rennen von Dubai gewonnen hat.

Technische Daten Mercedes-Benz SLS AMG GT3 Zylinder: V8 Hubraum: 6.208 Kubikzentimeter Leistung: 420 kW (571 PS) bei Drehzahl: 6.800/min Höchstgeschwindigkeit: über 300 km/h