Triumph des Silberpfeils
Nürburgring, 20. August 1989. Vorhang auf für den spannendsten Saisonlauf: Jochen Mass und Jean Louis Schlesser holen sich im Sauber C 9/88, Chassis Nr. 5, mit dem gewaltigen 720 PS starken Mercedes V8 den Sieg beim fünften Lauf der Sportprototypen-Weltmeisterschaft – zwei Sekunden vor den Teamkollegen Mauro Baldi und Kenneth Acheson. Doppelsieg für den Sportwagen mit Spätzle-Power, mit dem vor 20 Jahren die Farbe Silber wieder auf die Rennstrecken zurückkehrte – zum ersten Mal seit 1955. Der erste Silberpfeil der Neuzeit beherrschte die Saison. Hinter den beiden Nürburgring-Siegern Jean Louis Schlesser und Jochen Mass belegten die Teamkollegen die Plätze drei und vier. Sauber Mercedes gewann die Teamwertung mit 71 Punkten Vorsprung vor den Porsche-Privatiers Joest und Brun.
Der einzige noch rennaktive Silberpfeil
Mit Chassis Nr. 5 siegten die Nürburgring-Champions Mass und Schlesser auch noch in Donington und beim Finale in Mexiko. Nach dem letzten Einsatz beim Saisonauftakt 1991 in Suzuka, den Schlesser mit Mauro Baldi gewann, wurde das erfolgreiche Auto an einen Sammler verkauft. Mercedes setzte fortan auf den C 11 mit Kohlefaserchassis, das rasende Klassenzimmer von Michael Schumacher, Karl Wendlinger und Heinz-Harald Frentzen. Vor zwei Jahren hat der Brite Rob Sherrard den ersten Silberpfeil der Neuzeit erworben und setzt ihn seit der vergangenen Saison in den Group C Racing-Läufen ein. Es ist der einzige Mercedes-Silberpfeil aus der 75jährigen Geschichte der Rennlegenden, der heute noch im Rennsport bewegt wird.