Mobile Kinderträume im Museum Autovison

Das Museum Autovison in Altlußheim zeigt passend zur Weihnachtszeit mobile Kinderträume aus 120 Jahren. Die Bandbreite reicht vom dreirädrigen Holzpferd aus dem 19. Jahrhundert über das legendäre Bobby-Car und die beliebten Laufräder bis hin zum modernen benzinbetriebenen Pocketbike. Die Zeit um 1817, in der Carl Friedrich Drais seine Laufmaschine erfand, wird heute oftmals als „Kinderstube der Mobilität“ bezeichnet. Erstmals war ein fahrbarer Untersatz erschaffen worden, der ohne die Abhängigkeit von fremder Muskelkraft – also ohne Pferd – in Bewegung gebracht werden konnte. Die daraus resultierende Erfindung des Fahrrades und später des Automobiles ist wohl bis heute eine der wichtigsten Entwicklungen in der gesamten Menschheitsgeschichte. Parallel dazu wurden schon früh kleinere Modelle gebaut. Zunächst waren dies zum Beispiel Holzpferde als Dreirad oder Miniaturausgaben des Hochrades. Doch schon Anfang des 20.Jahrhunderts gehörten Kinderautomobile zum festen Angebot in großen Kaufhäusern. Sie wurden zunächst in Handarbeit gefertigt und waren sehr kostspielig. Erst in den zwanziger Jahren entwickelte sich eine Spielzeugindustrie, die speziell auf die zur Weihnachtszeit herrschende große Kaufkraft reagierte und mit der ersten Serienproduktion von Kindermobilen begann. Diese nun einigermaßen erschwinglichen Fahrzeuge entpuppten sich als echte Verkaufsschlager, sodass man fortan immer aufwändigere, im Detail dem „großen Vorbild“ stark ähnelnde Modelle baute. In den fünfziger Jahren eroberten neue Kunststoffe den Markt. Die Kinderautos wurden nicht nur leichter, sondern auch preiswerter. Das Museum Autovision in der Hauptstraße 154 in 68804 Altlußheim ist donnerstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Begleitet wird die neue Ausstellung von kurzen filmischen Impressionen und Bildern, die so manchen „rollenden Kindertraum“ lebendig werden lassen. Das Bild zeigt übrigens Prinz Heinrich in seinem ersten Tretauto!