Schon zum 26. Mal heißt es freie Fahrt für die Oldtimerspendenaktion zu Gunsten von Menschen mit Behinderung. In diesem Jahr gibt es für jeden Liebhaber und Fan klassischer Fahrzeuge eine breite Vielfalt.
Die Lebenshilfe Gießen e.V. begleitet über 3000 Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung in ein selbstbestimmtes Leben. Unter dem Dach unseres gemeinnützigen Vereins befinden sich inklusive Kinder- und Familienzentren, Einrichtungen der Jugendhilfe, Schulen, Werkstätten, Beratungsstellen und Wohnstätten. Die Realisierung dieser Projekte war und ist ohne das Spendenaufkommen der Oldtimerspendenaktion nicht denkbar.
Herzlichen Dank an die Spender der automobilen Klassiker, die in jedem Jahr tolle Preise zur Verfügung stellen, um Menschen mit Behinderung zu unterstützen! Diese zehn attraktiven Klassiker warten in diesem Jahr neben vielen anderen Preisen wieder auf glückliche Gewinner:
- Preis: Mercedes 280 SE Coupé – Manufaktur-Auto, das noch nicht zum Leichtbau verurteilt war, sondern in Chrom, Edelholz und Leder schwelgen durfte. Die Formensprache folgt noch dem subtilen Stil der späten 50er Jahre, aber der Reihensechszylinder mit 160 PS lässt das Herrenfahrer-Coupé noch heute souverän im Verkehr mitschwimmen. Die Kombination aus blauem Metalliclack und weißem Leder war schon damals selten – und ist heute ein besonderer Blickfang.
- Preis: Triumph Spitfire Mk IV – Da hat jemand die allerletzte Chance auf einen klassischen britischen Roadster genutzt: Der dunkelgrüne Spitfire Mk IV stammt von 1980, aus dem letzten Baujahr. Im Herzen aber ist der quirlige Sportwagen eine Spaßmaschine der frühen 60er Jahre. Er ist der kleinste unter den großen Roadstern seiner Zeit, und für seine Fans ist er auch der schönste: Der berühmte Giovanni Michelotti war es, der dieses schwerelose Karosseriedesign entwarf. Wirklich altmodisch wirkt es bis heute nicht.-
- Preis: Mercedes 240 D (W123) – Unglaublich, aber wer 1976 einen Mercedes 240 D bestellte, musste drei Jahre auf seinen Neuwagen warten – so erfolgeich war die neue Mercedes-Mittelklasse damals. War es die akkurate Verarbeitung, das komfortable Fahrwerk, die hohe passive Sicherheit oder der unzerstörbare Dieselmotor, der den W 123 zum Mythos machte? Es war die Kombination aus allen diesen Vorzügen, die kein anderes Auto der oberen Mittelklasse zu bieten hatte. Sie machen den 240 D trotz seiner milden 65 PS zum perfekten Klassiker für jeden Tag.
- Preis: VW Golf 1 – Muss man den ersten Golf wirklich erklären? Ja, denn nie war er so wertvoll wie heute: In einer Welt, die schon neue Kompaktwagen zu extrabreiten Schwergewichten macht, zeigt er, wie leicht, platzsparend und elegant vor 40 Jahren ein Vollwert-Auto noch sein durfte. Und doch hat der zierliche Ur-Golf ganze Familien mobil gemacht! Dieser hier hat ein behütetes Leben in erster Oma-Hand hinter sich und freut sich jetzt auf einen neuen Liebhaber, der den Charme seiner Kanten zu schätzen weiß.
- Preis: Simca Aronde – So viele Oldtimerfreunde wollen einmal im Leben die Mille Miglia fahren – und investieren dafür kräftig in teure Klassiker. Die Oldtimerspendenaktion hat den preiswerten, schlauen und sympathischen Weg zur Mille-Tauglichkeit: Der Simca Aronde, fünfter Preis der Spendenaktion 2020, ist dank entsprechender Vorbilder für die legendäre Oldtimer-Rallye qualifiziert, bietet Fahrspaß in Mengen und lediglich die Mille-Startgebühr und die Spende zugunsten der Arbeit der Lebenshilfe Gießen trennen den künftigen Besitzer noch von diesem einmaligen Erlebnis auf Italiens Straßen! Dort war der Aronde in den 1950er Jahren ein echter Sportler – und viel Fahrfreude bietet der mausgraue Simca von 1953 auch heute noch!
- Preis: Ford 20M P7b – Keine Marke bot in den 60ern mehr Auto fürs Geld: Wo die Konkurrenz mit vier Zylindern zufrieden war, lockte Ford mit der Kraft und Laufkultur des V6 – und hatte damit riesigen Erfolg. Nur die Autotester waren etwas pikiert, als Ford mit den üppig verzierten P7-Modellen die vielgelobte „Linie der Vernunft“ verließ. Heute lieben die Fans den 20M für sein US-Design und seinen gelassenen Charakter: das leise Geschrummel des Sechszylinders, die weichen Sessel im riesigen Innenraum, der Blick über die tischtennisplattengroße Motorhaube. Kabarettist Urban Priol trennt sich nur schwer von seinem Ford und diesem Fahrgefühl.
- Preis: Ford Escort Cabrio – Heute suchen Käufer kompakter Neuwagen die große Freiheit im klotzigen SUV, vor 35 Jahren dagegen liebten sie das Baden im Wind und lechzten nach Cabriolets. Ford baute ihnen den Escort in der Open-Air-Version, die damals dem marktführenden VW Golf Cabriolet mächtig Konkurrenz machte. Trotzdem haben nur wenige überlebt – der Ford war bei jungen Tunern und Tieferlegern so beliebt, dass kaum ein Exemplar das H-Kennzeichen erreichte. Dieser ist nicht nur ein ganz früher Freiluft-Escort, Baujahr 1984, sondern ein völlig originaler. Um im Stil der Zeit zu bleiben: You can win, if you want!
- Preis: Chrysler LeBaron Convertible – Es muss ja nicht immer ein Flossenschiff oder Muscle Car sein, um amerikanische Fahrkultur zu erleben. Auch ein Cabriolet der frühen Neunziger ist dafür geeignet, wie der Chrysler Le Baron von 1993 zeigt. In Deutschland war er ein Geheimtipp – nicht nur seiner Lässigkeit wegen, sondern auch wegen der großzügigen Ausstattung mit E-Verdeck, E-Fenstern, Klima und Lederpolstern. Dass der V6-Motor von Mitsubishi stammte, störte ebenso wenig wie die verwindungsfreudige Karosserie. Heute gibt’s nur noch ganz wenige gute Exemplare. Als coolste Cruiser der Youngtimer-Szene gleiten sie dem H-Kennzeichen entgegen.
- Preis: Fiat Panda Cabriolet – Wenn Bauhaus-Architekt Walter Gropius einen Kleinwagen gestaltet hätte – es wäre wohl so etwas wie der Panda geworden, die kantige Kiste mit dem zeitlosen Design, dessen reine Linie kein nutzloser Zierrat stört. Auch und gerade deshalb fand die Urversion in 23 Jahren rund vier Millionen Käufer. Sie lebten mit ihm, sie liebten sich darin (das geht wirklich!), sie fuhren im Panda um die Welt oder jahrelang zur Arbeit, aber kaum einer dachte ans Aufheben. Dieser seltene Cabrio-Umbau von 1990 ist die bestens erhaltene Ausnahme von der Regel.
- Preis: Zündapp Bella – Die Herren mit den weißen Schläfen wissen es noch: Nicht nur Italien war eine Motorroller-Nation, sondern auch Deutschland, dessen Motorrad-Industrie in den Fünfzigern viele populäre Modelle hervorbrachte. Die Zündapp Bella gehörte von 1953 bis 1964 dazu, sie fand über 130.000 Käufer – einige davon sogar in Amerika, wo sie als „Suburbanette“ die Hausfrauen der Vorstadt-Siedlungen mobil machen sollte. Diese Bella ist ein deutsches Exemplar mit Elektrostarter, gebaut 1957, als der Rollerboom schon wieder abflaute. Heute ermöglicht er ein Fahrerlebnis wie im Super-8-Film. Einmal so schwerelos fahren wie die jungen Paare im Filmlustspiel der Fünfziger: Bella macht’s möglich.
Schon 5,- Euro helfen!
Weitere Infos gibt’s unter www.oldtimerspendenaktion.de, Aktionsende ist der 20. Januar 2021.