Oldtimer-Weltverband FIVA – EU Update Januar 2022

Der Oldtimer-Weltverband FIVA (Fédération Internationale des Véhicules Anciens) informiert mit seinem „EU-Update“ regelmäßig über aktuelle Themen in der EU-Gesetzgebung, die auch historische Fahrzeuge betreffen.

Die englischsprachige Original-Version dieses EU-Updates finden Sie auf der Internetseite der FIVA unter folgendem Link: https://bit.ly/3p3idQ0 .

Als Service für die ADAC Oldtimer-, Youngtimer- und Korporativclubs stellen wir hier die deutsche Übersetzung zur Verfügung. Weitere EU-Updates hier:: https://bit.ly/3z5Nd4C


Oldtimer-Weltverband FIVA – EU Update Januar 2022

Konsultation der Europäischen Kommission zum REACH-Prozess

Die Europäische Kommission hat im Rahmen des europäischen Green Deal eine öffentliche Konsultation über die REACH-Verordnung (REACH steht für Registrierung, Bewertung,  Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe) als weiteren Schritt zu dem Ziel, „einer wirklich schadstofffreien Umwelt für alle“ eröffnet. Die Konsultation geht auf die geplante Anhebung der Informationsanforderungen für die Registrierung von Chemikalien, das Konzept der „unverzichtbaren Nutzung“ und die Ausweitung des allgemeinen Ansatzes für das Risikomanagement ein. Die FIVA wird ihre Position im Rahmen der Konsultation beitragen.

Neue Untersuchungen der Europäischen Kommission zum weiteren Einsatz von Chromtrioxid für den dekorativen und funktionellen Einsatz

Nach der Genehmigung des Antrages des CTAC-Konsortiums auf Nutzung von Chromtrioxid zu industriellen Zwecken hat die Europäische Kommission nun ihre Entscheidung über den Einsatz von Chromtrioxid für die Beschichtung von Bauteilen für Juni angesetzt. Die Entscheidung der Kommission richtet sich nach dem Ausschuss für sozioökonomische Analyse, der bereits festgestellt hat, dass der Substitutionsplan (sprich der Plan des Konsortiums zum Einsatz weniger schädlicher Alternativen zu Chromtrioxid) wenig stichhaltig ist. Allerdings werden auch andere Faktoren die Entscheidung beeinflussen. Daten der Branche über die negativen Folgen eines Verbots der Zulassung sind daher wichtig für eine ausgewogene Diskussion, insbesondere Daten, die die Auswirkungen einer Nichtzulassung auf Arbeitsplätze, Unternehmen, Einnahmen und gesteigerte Importe aus Nicht-EU-Ländern aufzeigen.

INFORMATION

Reaktionen auf die E-Fuels-Studie von T&E

Im Nachgang zum FIVA EU Update vom Dezember 2021 über die negativen Beurteilung von E-Fuels durch die Umweltlobbyorganisation Transport and Environment (T&E) hat der Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen die Schlussfolgerungen des Berichts in Frage gestellt. Die durchgeführten Tests ließen keinerlei Aussagen über E-Fuels zu, denn es handelte es sich bei den untersuchten Kraftstoffen um eigens angemischte Testflüssigkeiten, die die Kraftstoffnorm nicht erfüllen. Zudem seien Testergebnisse eines Prüflabors falsch wiedergegeben worden. Das Prüflabor hat sich zwischenzeitlich von der Auslegung der Studienergebnisse durch die T&E distanziert.

[Anmerkung ADAC Klassik Interessenvertretung: Hier finden Sie die Presseinfo des UNITI Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen e.V.: http://www.uniti.de/fileadmin/artikel/UNITI_PM__UNITI_zu_TE_Bericht_20220104.pdf ]

ACEA legt positive Rolle von E-Fuels in künftigem Mobilitätsumfeld nahe

Nach Auffassung des europäischen Kfz-Herstellerverband ACEA ist es für die Festlegung eines Null-Emissionsziels bis 2035, wie von der Kommission in den überarbeiteten CO2-Standards für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge vorgeschlagen, zu früh. Stattdessen, so der Verband, solle die Kommission die Tür für eine mögliche Entwicklung neuartiger Technologien einschließlich synthetischer Kraftstoffe offen lassen. Unterstützung kam hier vom Zusammenschluss der Raffinerien FuelsEurope, der Technologieneutralität fordert, um auch kohlenstoffarme Kraftstoffe einzubeziehen. Die Organisation fordert weiterhin die Berechnung des CO2-Ausstoßes inkl. Vorkette, welche im Gegensatz zum gängigen Ansatz der Messung der Auspuffemissionen die Emissionen im Rahmen der Fahrzeug- und Kraftstoffherstellung einschließt, und stellt darauf ab, dass „einige kohlenstoffarme Kraftstoffe den gleichen CO2-Fußabdruck haben werden wie Elektroautos inkl. Vorkette“. Die folgt der Auffassung von Berichterstatter Jan Huitema, Mitglied im Umweltausschusses und der Gruppierung Renew Europe, der einen ehrgeizigeren Ansatz der Kommission mit höheren kurzfristigen Grenzwerten und einem neuen Zwischenziel für 2027 fordert. Dominique Riquet, französicher Europabgeordneter der Renew Europe-Gruppe und Mitglied des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie hat ebenfalls festgestellt: „Elektrofahrzeuge sind in puncto Kohlenstoff keinesfalls emissionsfrei … Wir müssen einbeziehen, wo der Strom herkommt. Es geht um seltene Erdelemente sowie die Kosten für deren Abbau.“