Oldtimer-Weltverband FIVA – EU-Updates Februar 2025

Der Oldtimer-Weltverband FIVA (Fédération Internationale des Véhicules Anciens) informiert mit seinem „EU-Update“ regelmäßig über aktuelle Themen in der EU-Gesetzgebung, die auch historische Fahrzeuge betreffen.

Die englischsprachige Original-Version dieser EU-Updates finden Sie auf der Internetseite der FIVA unter folgendem Link:

https://www.fiva.org/en/services/documents#eu-updates-en1

Als Service für die ADAC Oldtimer-, Youngtimer- und Korporativclubs stellen wir Ihnen gerne die deutschen Übersetzungen der EU Updates zur Verfügung.

Weitere EU-Updates in deutscher Übersetzung finden Sie hier: https://www.adac-motorsport.de/fiva-weltverband/eu-updates


Engagement der FIVA

Ausstellung der Historic Vehicle Group des Europäischen Parlaments – Plenarsitzung in Straßburg im April

Während der Plenarwoche vom 1. bis 3. April wird die Historic Vehicle Group (HVG) des Europäischen Parlaments in Zusammenarbeit mit der FIVA eine Ausstellung im Europäischen Parlament in Straßburg veranstalten. Die Veranstaltung wird Abgeordnete des Europäischen Parlaments, nationale Politiker und Vertreter der Oldtimer-Bewegung zusammenbringen. Die Ausstellung wird das Automobile Kulturgut in der EU hervorheben, um ihre politische und rechtliche Sichtbarkeit zu verbessern.

Die ANFs der FIVA sind eingeladen, an der Ausstellung teilzunehmen, und werden gebeten, etwaige Anfragen an die FIVA Legislation Commission zu senden.


Altfahrzeuge (ELV) – Ausschüsse des Europäischen Parlaments diskutieren parlamentarischen Bericht

Am 17. Februar 2025 stellten die Ko-Berichterstatter MdEP Gieseke (EVP; Deutschland) und MdEP Saudargas (EVP; Litauen) aus den Ausschüssen ENVI (Umwelt) bzw. IMCO (Binnenmarkt und Verbraucherschutz) des Europäischen Parlaments ihren Berichtsentwurf über die ELV vor. Ein wiederkehrendes Thema während der gesamten Sitzung war die Notwendigkeit, historische Fahrzeuge zu schützen, einschließlich einer Erklärung der Europäischen Kommission, dass Oldtimer-Fahrzeuge vom Anwendungsbereich der vorgeschlagenen Verordnung ausgeschlossen sind. Die nächsten Schritte im Gesetzgebungsverfahren umfassen eine Phase der Änderungsanträge zu dem Bericht, gefolgt von einer Abstimmung in den Ausschüssen (Juni). Anschließend wird das Dossier dem Plenum des Parlaments zur Änderung bzw. endgültigen Annahme vorgelegt (September). Parallel dazu arbeiten die Mitgliedstaaten daran, eine Position im Rat der zu erreichen. Danach werden sowohl das Parlament als auch der Rat Verhandlungen aufnehmen, um sich auf das endgültige Gesetz zu einigen.

Die FIVA arbeitet mit den Mitgliedern des Europäischen Parlaments zusammen, um sicherzustellen, dass historische Fahrzeuge vom neuen ELV-Gesetz angemessen geschützt sind. Die ANFs sind aufgefordert, die Empfehlungen der FIVA an ihre nationalen Abgeordneten und Regierungen weiterzuleiten.


Arbeitsprogramm der EU-Kommission – Verkehrskommissar kündigt Paket zur Verkehrssicherheit an

Am 19. Februar 2025 stellte Verkehrskommissar Tzitzikostas das Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für 2025 im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments (TRAN) vor. Zu den relevanten Initiativen gehören der Aktionsplan für die Automobilindustrie, der am 5. März angenommen werden soll, und ein überarbeitetes Paket zur Verkehrssicherheit, das für das Frühjahr 2025 geplant ist. Das Paket zur Verkehrstauglichkeit zielt auf Schadstoffemissionen, Betrug bei grenzüberschreitenden Fahrzeugverkäufen und unsichere Fahrzeuge im Allgemeinen ab und versucht, die Prüfungen weiter an neue Technologien anzupassen.

Die FIVA arbeitet mit der EU-Kommission zusammen, um sicherzustellen, dass die neuen Regeln zur regelmäßigen technischen Überwachung die aktuelle Oldtimer-Definition beibehalten.


Allgemeine Entwicklungen

Führerscheinrichtlinie – Legislativverhandlungen zwischen Parlament und Rat gehen weiter

Am 19. Februar 2025 in der Sitzung des TRAN-Ausschusses des Europäischen Parlaments berichtete die Fraktion der Grünen im Namen des Berichterstatters MdEP Paulus (Grüne; Deutschland) für die Führerscheinrichtlinie (DLD) über die Fortschritte in den Trilog-Verhandlungen. Es gab eine grundsätzliche Einigung über mehrere technische Aspekte und den Übergang zu einem digitalen Format für Führerscheine (ab spätestens 2030), wobei die Bürger die Wahl haben, auch einen physischen Führerschein zu behalten, was vom Europäischen Parlament als Schlüsselpunkt hervorgehoben wurde, um niemanden zurückzulassen und  EU-Bürger beim Fahren im Ausland zu unterstützen. In diesem Zusammenhang wird die Europäische Kommission einen neuen Kompromissvorschlag ausarbeiten, um sicherzustellen, dass dieser von den Verwaltungen der Mitgliedstaaten aufgegriffen wird. Andere wichtige politische Punkte stehen noch für den abschließenden Trilog am 24. März an, wie z.B. Alkoholgrenzen in der Probezeit oder gemeinsame Normen für das begleitete Fahren.