Reifenlagerung

Dass es schon längst Zeit ist, auf Winterprofile umzurüsten, wei sicherlich jeder. Doch nach der Umrüstung auf die Winterreifen heißt es für die Sommerpneus jetzt erst einmal „ab ins Winterlager“. Bei der Aufbewahrung sollten allerdings einige Dinge beachtet werden, damit sie die Zeit gut überstehen. Reifen bekommen zwar keinen Sonnenbrand, zu viel UV-Strahlung schadet ihnen aber. Die Weichmacher verfliegen und der Reifen wird spröde, teilt Reifenhersteller Yokohama mit. Deshalb sollte zur Aufbewahrung ein lichtgeschützter Ort gewählt werden. Zudem sollte das Überwinterungsquartier keine extremen Temperaturen aufweisen.
Ein feiner Schmierfilm auf dem Boden, das Regal mit den angebrochenen Farbdosen oder der Heizöltank, dessen Nähe durch den strengen Geruch eindeutig auszumachen ist, sind keine gute Nachbarschaft für Reifen. Öle, Benzin, Fette, Lösungsmittel und andere chemische Substanzen können durch Berührung oder auch nur Dämpfe das Gummi angreifen.
Für die Aufbewahrung sind stabile Wandhaken oder ein Felgenbaum zu bevorzugen. Nicht ganz so optimal ist die Lagerung im Stapel. Werden Reifen ohne Felgen aufbewahrt, sollte man dies allerdings unterlassen und sie in diesem Fall lieber einzeln hochkant hinstellen.
Nach dem Abmontieren sollten die Reifen mit Kreide oder einem speziellen Markierungsstift nach Positionen gekennzeichnet werden (z.B: VL für vorne links). So weiß man in der nächsten Saison, wo welcher hingehört. Vor dem Einlagern sollten Pneus und Felgen gereinigt werden. Wird hierzu ein Dampfstrahler verwendet, ist Vorsicht angebracht und je nach Druckniveau des Geräts einen Mindestabstand von 40 cm einzuhalten. Ansonsten kann der scharfe Strahl das Gummi beschädigen. Zudem sollte das Profil auf Schäden und Fremdkörper untersucht werden. Steinchen etc. lassen sich mit einem nicht allzu spitzen Schraubendreher leicht entfernen. Bei tiefer eingedrungenen Objekten sollte im Zweifel jedoch der Reifenfachmann hinzugezogen werden.
Und macht es überhaupt Sinn die Sommerreifen noch einzulagern? 1,6 Millimeter Profil muss ein Reifen laut Gesetz mindestens aufweisen, zur eigenen Sicherheit sollten es jedoch mindestens drei Millimeter sein. Vor der Einlagerung sollte man deshalb untersuchen, ob es sich überhaupt noch lohnt oder der Reifen gleich in die Entsorgung wandern kann. Wer keinen Profiltiefemesser zur Hand hat, nimmt eine Ein-Euro-Münze: Einfach in eine der breiten umlaufenden Rillen halten: Ragt der goldene Rand über den Reifen hinaus, wird es Zeit für einen Neukauf. Da das Profil an der Antriebsachse in der Regel am schnellsten abgefahren wird, kann man die Pneus auch regelmäßig achsweise tauschen. Von einem seitenverkehrten oder „diagonalen“ Tausch, wie er früher sogar noch in den Betriebsanleitungen stand, ist jedoch abzuraten.
Es ist durchaus sinnvoll, auch den Luftdruck noch ein letztes Mal zu prüfen. Wer möchte, kann ein halbes Bar mehr als den Normalwert einfüllen. Dies hat den Vorteil, dass der Reifen auch während der Lagerung schön prall bleibt und keine Druckstellen und Ähnliches bekommt.
Sollte kein geeigneter Platz zum Überwintern vorhanden sein, übernimmt dies gegen eine geringe Gebühr meist auch der Reifenfachhändler. Er hat optimale Lagerbedingungen und reinigt die Reifen in der Regel auch und prüft sie auf Schäden.