Im fünften Teil – und letzten Teil – geht es um die Gummi- und Kunststoffteile im Antriebsbereich
Das Differential leitet die Kraft über die beiden Antriebswellen an die Hinterräder weiter.
Klappert der Motor ab und an beim Beschleunigen, so sind die Motorlager zu prüfen. Haben sich diese gesetzt, reicht die Nickbewegung beim Beschleunigen des Motors – ggfs. schon im Leerlauf – damit das Motorgehäuse an der Vorderachse anschlägt und es eben zu diesem Klackgeräusch kommt. In diesem Fall hat sich dann auch das Lager am Tunnelschließblech gesetzt. Auch dieses wäre dann zu tauschen.
Die Kardanwelle ist in einem Kugellager im Getriebetunnel gelagert. Diese Lager ist mit Gummimanschetten gegen äußere Umwelteinflüsse abgedichtet. Es kommt durchaus vor, dass diese Gummimanschetten undicht werden. Das Kugellager fängt dann das Singen an. Abhilfe schafft nur ein neues Lager. Hierzu muß die komplette Auspuffanlage abgebaut und diverse Hitzeschutzbleche demontiert werden. Dazu wird eine Hebebühne benötigt, da beim M110 das erste Auspuffstück wegen des rechten Lenkungslagers nur ausgebaut werden kann, wenn der Auspuff senkrecht nach unten gestellt werden kann, also mindestens 120 cm Bodenfreiheit herrschen.
Als nächstes kommen wir zu den Antriebswellen. Die gesteckten Antriebswellen sind nicht mehr lieferbar. Sind die Kreuzgelenke in den Gummitüllen ausgeschlagen, müssen die geschraubten Ausführungen der Antriebswellen bestellt und eingebaut werden. Da es von hinten sehr merkwürdig aussieht, wenn z.B. die linke Seite eine geschraubte Ausführung hat und die linke Seite gesteckt ist, müßten in dem Fall beide Wellen getauscht werden. Nach der Lieferung der neuen Wellen muß dann das Differential hinten geöffnet werden (vorher das Differentialöl ablassen!) und die Steckachse ausgebaut werden. Danach werden die Aufnahmen für die geschraubten Achsen eingesetzt und das Differential wieder verschlossen.
Ich hoffe, ich konnte euch auf einige weitere Prüfzonen an eurem Olddaimler aufmerksam machen. Viel Spaß beim Prüfen.
So, dass war die kleine Gummikunde am Unterboden. Ich hoffe, es hat auch gefallen und ihr habt die eine oder andere Anregung zur Überholung an eurem Wagen erhalten.
Grüßle Euer Thomas von www.sternzeit-107.de und www.fsb-verlag.de .
Nachtrag: Aufgrund des Umzugs des Werkteils aus Stuttgart-Zuffenhausen heraus, finden die Besichtigungen bis auf weiteres nicht mehr statt.