Man konnte es nicht oft genug sagen, es war wirklich kein April-Scherz!
Der Saisonstart des MB /8 Club von Deutschland e.V. fand in diesem Jahr zum allerersten mal wahrhaftig am 1.4.23 in Einbeck am PS.SPEICHER statt.
Und ja, das Wetter hätte besser sein können! Diesen Satz hörte man fast im 10 Minuten Takt, doch trotz der immer wieder auftretenden Schauer ließen sich die knapp 50 Fahrzeuge die Teilnahme nicht vermiesen zumal ja die meisten Programmpunkte in überdachten Räumlichkeiten stattfanden.
Die Idee kam dem Vorstand als man vor Ort war um eine Patenschaft für einen Nachbau des Benz Patent-Motorwagens, mit dem Berta Benz 1888 als erste Frau am Steuer die Probefahrt von Mannheim nach Pforzheim erfolgreich absolvierte, zu übernehmen. Der Benz Patent-Motorwagen steht für Mobilität, für die Passion für ein motorbetriebenes Dreirad, den Glauben an geniale Ingenieursleistung, für Innovation und vor allem für den Grundstein der Welt-Marke Mercedes-Benz und aller nachfolgenden Modelle mit dem Stern. Und ganz nebenbei hat Berta Benz Ihre Fahrt im achten Monat des Jahres 1888 stattfinden lassen, so dass diese vielen Achter im Datum eine ganz besondere Verbindung zum MB /8 Club Deutschland e.V. darstellt. Da sich der Verein satzungsgemäß der Erhaltung der Baureihen w114 und w115 verpflichtet hat, sieht man alle dazugehörigen Bereiche als wichtig an, dieses Hobby zu pflegen und auch die Geschichte der Mobilität und des automobilen Kulturguts zu unterstützen. Daher hat der MB/8 Club Deutschland e.V. eine Fahrzeugpatenschaft für dieses besondere Ausstellungsstück im PS.SPEICHER in Einbeck übernommen und möchte damit signalisieren, dass dem Verein die Herkunft und der Ursprung der klassischen Automobile sehr am Herzen liegt. Der legendäre Strichachter wäre gar nicht erst entstanden, wenn dieser epochale Grundstein von Carl Benz auf drei Rädern nicht Wegbereiter gewesen wäre für zahlreiche weitere Automobil Modelle, einer unglaublichen Motorenentwicklung und dem Einbinden zahlreicher Sicherheitskonzepte in unsere moderne Mobilität.
Als erstes nach außen erkennbares Signal dieser Kooperation kam es nun zum Saisonstart im PS.SPEICHER.
Bereits vor dem offiziellen Start standen die ersten Strich Achter vor dem Museumseingang und wurden vom Orgateam in Empfang genommen. Durch eine großzügige Unterstützung wurden den Fahrzeugen Ölpappen bzw. -matten überreicht um das klassische Pflaster vor Öl-Tröpfchen zu schützen, doch wie man am Ende der Veranstaltung erkennen konnte, sogen diese Schutzvorrichtungen in erster Linie großzügig das Nass vom Himmel auf, es fand sich jedenfalls kein Tropfen auf den Matten!
Der Saisonstart war so organisiert, dass man sich anmelden musste. Die Teilnahmegebühr wurde dann am Orgazelt in Form von Gutscheinen für den Museumseintritt und die Teilnahme an den gebuchten Gruppen-Führungen quasi wieder „ausgezahlt“.
Der PS.SPEICHER selbst ist kein reines Auto- oder Motorrad-Museum, es versteht sich vielmehr als Ort der Mobilität und beleuchtet dabei verschiedene Bewegungs- und Antriebsformen. Nebendran kommt auch die jeweilige Zeitgeschichte und der Zeitgeist nicht zu kurz. Damit ist der PS.SPEICHER ein Ausflugsziel für die ganze Familie! Einige interaktive Positionen lockern dabei den eigenen oder geführten Rundgang immer wieder auf.
Viele der Teilnehmer des Saisonstarts zog es aber zunächst zu den angereisten Fahrzeugen. Aufgrund der Wetterlage, waren einige Clubfreunde auch mit Neufahrzeugen oder anderen Youngtimern angereist.
Ein besonderes Highlight waren natürlich die DEPOTS des Museums, die nach der Winterpause ab dem 1.4. wieder erstmalig geöffnet wurden. Zum Depot für Automobile konnte man sich zu Fuß auf den Weg machen.
Die gebuchten Führungen waren dabei jeden Cent wert, erfuhr man doch so besonders interessante Geschichten zu den Exponaten. Dabei kamen die Technik-Interessierten genauso auf Ihre Kosten, wie diejenigen, die sich mehr um das „Drum-Herum“ informieren wollten.
Etwas weiter war der Weg zum LKW-DEPOT. Da nicht Jeder den Weg gehen wollte gab es eine tolle Alternative mit einem O319 – Shuttle-Bus. Er brachte die Teilnehmer/innen zum DEPOT und nach der Führung auch wieder zurück.
Wer vom Automobil-DEPOT noch nicht aufgrund der Menge und der Qualität der Fahrzeuge erschlagen war, den schockierte nun das LKW-DEPOT mir großen und vielen Fahrzeugen.
Kleine Anmerkung am Rande: Auf dem 1. Bild sieht man im Vordergrund ein englisches Milchauto, diese Fahrzeug wurde von der Familie Maschke dem PS.SPEICHER gestiftet. Eine gute Möglichkeit interessante technische Fahrzeuge der Allgemeinheit zugänglich zu machen!
Zurück am Veranstaltungsort fiel der einzige, winzige Fehler in der tollen Planung auf… es gab am Nachmittag leider keinen Kaffee oder Tee mehr am Ort. Dazu musste man in das Lokal hinein… vielleicht wäre gerade zum Saisonstart am Crêpe- oder Currywurst-Stand eine Kanne wärmespendenden Getränks nicht schlecht gewesen.