Stau und Stillstand auf dem Weg in den Urlaub

ACE-Verkehrslagebericht für das Wochenende 12.07. – 14.07.2024

Mit dem Beginn der Ferien in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland ist noch mehr Urlaubsverkehr unterwegs. Reisewellen aus der Mitte und dem Westen Deutschlands streben Richtung Ost- und Nordseeküste und ans Mittelmeer. Beliebte Urlaubsdestinationen innerhalb Deutschlands sind zudem etwa das Bayerische Voralpenland, der Schwarzwald, das Erzgebirge und der Harz. In den Nachbarländern ist ebenfalls Urlaubshochsaison – nahezu überall hat die Ferienzeit inzwischen begonnen. Der Transitverkehr durch Deutschland spielt somit eine erhebliche Rolle.

Hinweis: In seiner Rolle als Europas Mobilitätsbegleiter berichtet der ACE im Rahmen des ACE-Verkehrslageberichts ab sofort auch über Großbaustellen im Fernverkehr der Deutschen Bahn – zu finden sind diese in den detaillierten Verkehrsprognosen (Link unten).

Kurzübersicht

  • Freitag: regional spürbar weniger Feierabendverkehr bedingt durch Schulferien
  • Hauptreisetag Samstag: sehr hoher Staugefahr
  • Endspiel der Fußball-EM in Berlin am Sonntag bringt Stau und Behinderungen

Stau, Verkehrschaos, Lkw, Blechlawinen, Autobahn

Freitag

Ab den frühen Mittagsstunden herrscht rund um Ballungsräume und auf den Fernstraßen ein sehr hohes Verkehrsaufkommen. Bis in die Abendstunden muss mit teils längeren Staus – vor allem auf Urlaubsrouten – gerechnet werden. In Regionen mit Schulferien ist jedoch spürbar weniger Feierabendverkehr unterwegs.

Samstag

Bereits ab den frühen Vormittagsstunden steigt die Staugefahr rapide an. Sehr viele Reisende sorgen für volle Straßen auf den klassischen Urlaubsstrecken in Richtung Süden, an die Küsten von Nord und Ostsee und hin zu Urlaubszielen in den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Die am stärksten frequentierten Autobahnen mit hoher Staugefahr sind die Nord-Süd-Verbindungen A1, A5, A7, A9, A61 und A81 sowie die quer verlaufenden Ost-West-Verbindungen A2, A3, A4, A6 und A8 aber auch die Stadtautobahnen und Umfahrungen von Hamburg, A1 und A7, sowie München, A99.

Sonntag

In den Vormittagsstunden ist noch ein moderates Reiseverkehrsaufkommen zu erwarten – der Sonntagvormittag ist im Vergleich zum Samstag die bessere Reisealternative. Ab den Mittagsstunden wird es aber schnell voller. Auf der Heimreise kann es insbesondere am Nachmittag zu Verzögerungen kommen. Lebhafter Ausflugsverkehr belastet das untergeordnete Straßennetz. Rund um Berlin und vor allem in der Innenstadt ist viel Verkehr unterwegs: Straßen, aber auch die öffentlichen Verkehrsmittel und Fernzüge werden voll sein. Das Endspiel der Fußball-EM wird um 21 Uhr angepfiffen – das lockt Fans und Feiernde in die Hauptstadt.

Aktuelle Informationen

Urlaubende mit einem Reiseziel im Süden erwartet in diesem Sommer erhebliche Beeinträchtigungen. Der Transit durch die Schweiz wird durch die unwetterbedingte Baustelle auf der A13 San Bernardino Route erschwert. Diese ist ab Lostallo nur einspurig je Fahrtrichtung befahrbar. Da sich die Hauptlast alternativer Routen auf die A2 Gotthard Route konzentriert, muss bereits ab Freitagnachmittag mit langen Wartezeiten, insbesondere vor dem nördlichen Tunnelportal des Gotthardtunnels, gerechnet werden.

Etwas erleichternd für den Reiseverkehr wirkt sich das in der Zeit vom 1. Juli bis 31. August geltende erweiterte Lkw-Fahrverbot (für Lkw ab 7,5 Tonnen) an Wochenenden aus. Das Fahrverbot tritt an allen Samstagen im Juli und August ab 7 Uhr auf vielen stark belasteten Autobahnabschnitten und einigen Bundesstraßen in Kraft und gilt jeweils bis 20 Uhr. Achtung: Für Bayern ist es aufgrund der notwendigen Hilfs- und Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe bis zum 31. Juli ausgesetzt. Auch in den meisten europäischen Nachbarländern gibt es zusätzliche Fahrverbote für schwere Lkw an Wochenenden – etwa in Österreich, Frankreich und Italien, jeweils zu leicht unterschiedlichen Zeiten. Generell dürfen sonntags und an bundeseinheitlichen Feiertagen zwischen 0 und 22 Uhr Lkw im Güterverkehr über 7,5 Tonnen Autobahnen und Bundesstraßen nicht befahren.

Der ACE Auto Club Europa erwartet in diesem Sommer ein sehr hohes Reiseverkehrsaufkommen. Wer flexibel reisen kann, ist besser beraten, auf Wochentage auszuweichen. Dienstag und Mittwoch eignen sich erfahrungsgemäß für Urlaubsreisende am ehesten. Auch ist der Sonntag ein besserer Reisetag als der klassische Anreise-Samstag. Wer an Wochenenden fahren muss oder will, sollte möglichst am sehr frühen Morgen losfahren oder, wenn möglich, eine Nachtfahrt in Erwägung ziehen. Darüber hinaus empfiehlt der ACE: Vor Antritt und während der Fahrt Mobilitäts-Apps zu nutzen, die unter anderem Möglichkeiten für ein frühzeitiges Ausweichen bei langen Staus anzeigen. Auch sieht man auf einen Blick, ab wann sich bei Störungen des Verkehrsflusses eine Ausweichstrecke lohnt. Einen guten Einstieg bietet hier die Mobilitäts-App des ACE Auto Club Europa. Achtung bei Nutzung mobiler Daten im Ausland: Beispielsweise die Schweiz ist meist nicht inkludiert. Hier können dann teure Roaminggebühren anfallen. Um bei der Urlaubsfahrt gut gerüstet zu sein, halten die ACE-Verkehrsexpertinnen und -experten hilfreiche Ratgeber bereit: Bei Reiseplänen empfehlen wir einen Blick in den Sommer-Ratgeber.

Detaillierte Verkehrsprognosen zu einzelnen Strecken in Deutschland und Europa finden sich hier.