Sternfahrt Vorschau VI: Die Grünen kommen

Nur noch zwei Wochen bis zum Start des Jahrestreffens des MB Strich Acht Club Deutschland e.V. in Stendal (alle Infos unter www.Sternfahrt.net). Sie sind Fahrer/in eines Strich Achters und haben sich noch nicht angemeldet? Dann sollten Sie sich schnellstens Ihren Startplatz per Onlineanmeldung sichern! Vorab möchten wir einige Teilnehmerfahrzeuge, quasi um bereits einen Vorgeschmack zu bekommen, kurz vorstellen. In dieser Folge geht es um einen grünen Doppelnenner:

So eine Sternfahrt organisiert sich nicht von selbst, da sind Leute mit Überzeugung und Begeisterung nötig um ein solches Treffen auf die Beine zu stellen. In diesem Jahr hat sich ein Orgateam aus verschiedenen Ecken der Republik zusammengefunden um in einer Region ohne aktiven Stammtisch alles für den Ansturm der Strich-Achter-Massen vorzubereiten. Einer aus dem Orgateam, bringt in diesem Jahr gleich zwei seiner Fahrzeuge mit nach Stendal und ob die vorherschende Farbe GRÜN an seinen Fahrzeugen eine tiefere Bedeutung hat, konnte bis Redaktionsschluß nicht abschließend geklärt werden.

GRÜN 1: 200D – Wie kam A. Wiessler zu diesem Fahrzeug? Es war im Sommer 1995 und er leistete gerade seinen Wehrdienst beim Bund ab – das Geld war also knapp. Somit war die Entscheidung für einen Low-Budget-Urlaub mit dem /8 schnell getroffen. Schlafsack, Zelt und Gaskocher wurden in den vom Bruder übernommenen 250 (auf 200D-Maschine umgebaut) verpackt und los ging die Reise. Nachdem er sich einfach mal unser doch sehr schönes Deutschland anguckte, ging es bis Dänemark und teilweise durch die Niederlande wieder gen Heimat. Kurz vor Ende der Reise kurvte A. Wiessler gemütlich das Moseltal entlang. Plötzlich lag da direkt an der Moseltal-Strasse kurz hinter dem Ort Burgen ein kleines Café mit Sonnenterasse und Blick auf Parkplatz und Mosel. Nur leider zu spät gesehen!! Schnell nach hinten geblickt und dabei stoch ihm ein leicht geöffnetes Garagentor ins Auge – eindeutig konnte man einen /8er erkennen. Da das Café leider bereits seit drei Jahren geschlossen war, konnte die gewonnene Zeit für einen Blick auf den entdeckten Wagen geworfen werden. Der Eigentümer kam dazu und bemerkte „Se ham ja dat gleische Auto wie isch!!!!“ Zack!!!! Da war das Eis gebrochen und man setzte sich zu einem Kaffee zusammen. Die Dame des Hauses servierte noch selbstgebackenen Kuchen dazu und der nette /8-Besitzer holte seinen 230.4 aus der Garage, stellte ihn neben den Daily-Driver 250 2.0D und man redete sehr lange über die Autos. Zum Ende äußerte A. Wiessler den Wunsch, ihn doch zu kontaktieren, falls der 230.4 mal verkauft werden sollte, doch darauf hieß es nur „Isch verkouf doch datt Aauto nitt!!!“ Doch meistens kommt es anders, als man denkt und nur ein halbes Jahr später war es soweit. Also wurde alles Geld zusammengeklaubt, von Eltern und Opa jeweils noch einen Hunderter geborgt und ab ging es mit einem Freund an die Mosel gefahren, um den Wagen abzuholen. Die Ausstattung war hervorstechend: Klima, ZV, Velours, Scheinwerfer-Wisch-Wasch, abnehmbare Anhängerkupplung, getönte Scheiben rundum, Stereo-Lautsprecher vorne und hinten, Alufelgen und noch einiges mehr….. (kleine Anmerkung zu den Alufelgen: Nein, die sind nicht verchromt, sondern gromalusieren ein Verfahren der Firma Grommes aus Hameln)

GRÜN 2: Das ist aber kein normaler /8er, oder ? Richtig, hierbei handelt es sich um den wohl ältesten Strich Achter mit langem Radstand in Form einer Werkslimousine. Der Wagen wurde im Frühjahr 1969 erstmals zugelassen, hergestellt wurde er aber bereits 1968. Sein erstes Einsatzgebiet war ein Hotel, dort wurde er mit seinen strammen 60PS hauptsächlich für Fahrten von und zum Flughafen genutzt. Dann wurde es etwas ruhiger an der zweiten Stelle. Ein oberbyrischer Landwirt mit ausgeprägter Kinderschar erwärmte sich für den Langen, als dann die Kinder aber immer größer wurden und das heimische Gefilde verließen, kam sich das Rentner-Ehepaar doch etwas verloren in der Limousine vor. Dann folgten diverse Hände, sie sich kaum um die Pflege, aber sehr um die Individualisierung kümmerten… als der Wagen dann zwar wieder in liebevolle Hände zweier junger Männer gelangte, vollzog sich eine starke Typveränderung für den Wagen: Disco-Royal-Blau-Metallic stand auf dem Programm! Un damit der Farbton auch mit der nötigen Musik unterstrichen werden konnte, baute man gleich mal mittels ZEHN Löcher ein Mehrwegesystem in die Hutablage ein… Diese Einbauten halfen der fragilien Statik einer Langlimousine nicht gerade und diverse Schaden zeigten sich: Karosserie riß an den unteren Ecken der Heckscheibe, der Hintern begann sich daraufhin zu senken. Irgendwie mußte diesem Dico-Teiben doch ein Ende zu setzen sein? Auf einer Fahrt mit dem Partyvolk kam es dann zu einem Wildunfall und der Wagen wurde zum Verkauf angeboten. Da kam nun A. Wiessler und sein Bruder wieder ins Spiel und erlösten den Wagen. Die anstehende Totalrestauration brachte abermals eine neue Farbe mit sich. Der Wagen sollte wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt werden und tut seitdem Dienst für das www.weinhaus-lindenhof.de in dessen Farbe er heute erstrahlen darf.

Wir freuen uns bereits heute auf diese beiden individuellen Strich Achter und auf das Programm der www.Sterfahrt, welches durch den Eigentümer mitgestaltet wurde! Finden Sie die einen der beiden Wagen auf dem Bild?

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