Der Verband der Automobilindustrie (VDA) legt erstmals eine detaillierte Auswertung der jährlichen Bestandszahlen für ältere Fahrzeuge vor, die auf offiziellen KBA-Zahlen beruht. Im Auftrag des VDA wurde vom KBA dabei der Bestand aller dauerhaft zugelassenen Pkw mit Erstzulassung 1979 und vorher nach Herstellern und Fahrzeugtypen analysiert.
Die Auswertung der insgesamt über 315.000 betroffenen Fahrzeuge – das entspricht 0,76 Prozent des Gesamtbestands – zeigt auf, dass die deutschen Marken in dieser Altersklasse mit einem Anteil von nahezu drei Viertel (74 Prozent) ein deutliches Übergewicht haben. Fahrzeuge englischen und italienischen Ursprungs folgen mit je 6 Prozent in deutlichem Abstand.
Am beliebtesten sind offensichtlich die Modelle von Volkswagen, die mit über 76.000 Fahrzeugen einen Anteil von knapp einem Viertel (24 Prozent) erreichen. Aber auch Daimler mit 17 Prozent und Opel mit 10 Prozent liegen in der Gunst der Oldtimerfahrer weit vorne. Auf den Plätzen 4 und 5 folgen Ford (7 Prozent) und BMW (5 Prozent).
Erstmals kann somit eine Rangliste der häufigsten historischen Fahrzeuge ermittelt werden. Dabei führt einer der erfolgreichsten Wagen der Nachkriegszeit auch die Skala der Oldtimer an: 44.540 VW Käfer sind nach wie vor in Deutschland zugelassen und genießen hier Kultstatus. Aber auch die diversen Baureihen von Mercedes-Benz – die sogenannten „Strich-Acht“ (/8) mit 10.140 Fahrzeugen auf Platz 2 sowie die berühmten SL-Roadster und -Sportfahrzeuge – der 107er mit 5.859, der 113er „Pagode“ mit 4.044 und der 190 SL mit 1.161 Einheiten – erfreuen sich in Sammlerkreisen großer Beliebtheit. Anmerkung der Redaktion: Da die Berechnungen des VDA nur bis 1979 gehen, hinkt die Aufstellung natürlich etwas… gerade bei den Baureihen W123, R/C107 aber natürlich auch beim Golf1 kommen die „geburtenstarken Jahrgänge“ ja erst noch!
Dass nicht nur teure Sportwagen, sondern gerade die in großen Stückzahlen gebauten Alltagsfahrzeuge im Fokus der Liebhaber stehen, beweist der 3. Platz des Opel „Kadett“. Immerhin 9.334 Fahrzeuge der unterschiedlichen Ausführungen „A“, „B“ und „C“ sind nach wie vor auf deutschen Straßen unterwegs. Die ostdeutschen Fahrzeugmarken werden vom Trabant mit 7.246 Fahrzeugen (Platz 4) sowie dem Wartburg mit 2.731 Exemplaren (Platz 19) repräsentiert. Der häufigste Fahrzeugtyp aus dem Ausland ist mit 4.256 Zulassungen der auch heute wieder populäre Fiat 500.
Zum Stichtag 1. Januar 2009 waren insgesamt 164.225 Personenkraftwagen mit dem sogenannten H-Kennzeichen registriert. H-Kennzeichen erhalten Fahrzeuge nur dann, wenn diese älter als 30 Jahre sind, sich in einem originalen Zustand befinden und gut erhalten sind. Diese „Adelung“ als automobilhistorisches Kulturgut stellt der Gesetzgeber mit einem für alle Fahrzeuge gleichen Steuersatz von 191,70 Euro in Rechnung.
Im VDA sind alle deutschen Pkw-Hersteller zum Thema „Historische Fahrzeuge“ repräsentiert. Der gleichnamige Ausschuss setzt sich für das problemlose dauerhafte Betreiben von Oldtimern auf öffentlichen Straßen ein. Die Detailanalyse der KBA-Zahlen dient den deutschen Kraftfahrzeugherstellern auch dazu, die langfristige Ersatzteilversorgung für Oldtimer sicherzustellen. Der Ansprechpartner im VDA: Eckehart Rotter ° VDA – Abteilung Presse ° Tel. (069) 97507-266 ° E-Mail: rotter@vda.de °