Wer kennt sie nicht, die modernen, coolen Tagfahrleuchten, die seit wenigen Jahren überall auftauchen, entweder als seriöser, dezenter Leuchtbalken, als Lidschatten oder bunter LED-Strauß. Einige Autos haben sie, andere wiederum nicht. Was hat es damit auf sich?
Tagfahrleuchten sollen das Gesehenwerden bei Tage verbessern. In Unterführungen, dunklen Waldstrecken und bei diesigem Wetter macht das auch durchaus Sinn. Doch man könnte ja auch einfach das normale Abblendlicht einschalten. Dessen Stromverbrauch entspricht aber über das Jahr gerechnet, je nach Fahrzeug und Laufleistung im Mittel einer ganzen Tankfüllung, während das Tagfahrlicht nur etwa einen 5-Liter-Kanister wegschlürft. Zählt man nämlich alle Verbraucher zusammen, die beim Einschalten des Abblendlichts aktiviert werden, kommt man auf ein Vielfaches gegenüber dem Tagfahrlicht.
Folgerichtig haben die meisten Autohersteller für ihre Fahrzeuge heute Tagfahrlicht vorgesehen und ab dem 01.02.2011 wird es für brandneue Fahrzeugmodelle sowieso zur Pflichtausrüstung. Tagfahrleuchten müssen dann automatisch ohne alle anderen Leuchten unabhängig eingeschaltet werden, wenn das Fahrzeug gestartet wird. Sobald Abblendlicht eingeschaltet wird, müssen die Tagfahrleuchten jedoch erlöschen. Sie sind nicht als Begrenzungsleuchten (=Standlicht) verwendbar. Das bedeutet, dass nach wie vor die kleinen weißen Leuchten im oder außerhalb der Scheinwerfer vorhanden sein und funktionieren müssen.
Manchmal erscheinen die Tagfahrleuchten recht hell zu sein im Vergleich mit den Abblendscheinwerfern. Das liegt daran, dass Tagfahrleuchten keine Hell-Dunkel-Grenze haben und auch keinen nach unten gerichteten Lichtstrahl aussenden. Ihre Helligkeit ist allerdings zweifach begrenzt, denn die Lichtstärke muß zwischen 400 und 800 cd (Candela, Einheit für die Lichtstärke) liegen. Die Vergleichszahl für Abblendlicht liegt meist oberhalb 2000 cd und kann bis ca. 10.000 cd betragen.
Motorradfahrer haben dazu die Einwendung, dass sich dann ihr auch am Tage zu benutzendes Abblendlicht nicht mehr genügend von den vielen anderen Fahrzeugen abhebt, die dann mit eingeschalteten Tagfahrleuchten herumfahren.
Für Oldtimer ist die nachträgliche Ausrüstung mit Tagfahrleuchten nicht gefordert.
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